Pferd im Winter komplett auf Barhuf?

7 Antworten

Vor gar nicht all zu langer Zeit.....

war es üblich die Pferde im Winter ohne Eisen laufen zu lassen. Dadurch entstand ein Wechselspiel zwischen Sommer (mit Eisen) und Winter (ohne Eisen) die den Hufen wenigstens immer wieder Erholungzeiten einbrachten.

Heute ist Aufgrund der Dauernutzung der Pferde auch öfter die Sitte aufgekommen die Jahrein Jahraus auf diesen Dingern laufen zu lassen.

Mensch hat schon lange etwas gefunden, was dem Aufstollen entgegenwirkt, nennt sich Hufgripps.

Persönlich bin ich vollkommen vom beschlagenen Pferd abgekommen, meine laufen nur noch Barhuf und sollte es mal so sein, das das nicht geht bekommen sie Hufschuhe (bisher bin ich auch um diese herum gekommen).

In 24 Jahren Pferdehaltung hatte ich ein mal eine Stute, die für 2 Jahre beschlagen war.

Du kannst aber immer eher die hinteren runter machen und Barfuss laufen lassen als die vorderen (die allermeisten Pferde laufen eh Vorderlastig).

Ich habe mein Stute nach ca. 3 Jahren Eisendrama - orthopädische Eisen inklusive - auf Barhuf umgestellt und die Hufen meiner Stute sehen einfach gut aus. Sie war am Anfang fühlig und ich musste zusehen, dass ich sie an harte Untergründe langsam ranführe, aber im Endeffekt bin ich glücklich über die Umstellung. Meinen Wallach habe ich gleich nachdem er zu mir kam auf barhuf umgestellt.

Bei meinem ersten Pferd hatte ich im Sommer Beschlag drauf und im Winter/Herbst barfuß, damit die Hufwände sich erholen können. Ich konnte da jetzt kein großes Drama feststellen, damals. Bei so etwas bin ich aber auch eher der Typ 'probieren geht über studieren'.

Austesten und sehen, wie das Pferd damit umgeht, wenn's klappt dann ist es super, wenn nicht, dann wird eben wieder Beschlag draufgemacht.

Natürlich runter damit.

Bis etwa 1990 hat da niemand gefragt, da war es völlig klar, dass man in der Saison, wo man die Pferde nicht einsetzt, die beschlagsfreie Periode macht. Aufgrund der ganz normalen physikalischen Gegebenheiten verändert sich der Huf mit Beschlag unglücklich, das ist einfach eine der "Nebenwirkungen", die man bewusst mitkauft. Und das gehört "repariert", sonst muss man sich nicht über die vielen Bewegungsapparatpatienten unter den Pferden wundern. Gut, es gibt da noch andere Faktoren, die Schäden des Bewegungsapparats begünstigen, während sie Beschlag tragen, aber wenigstens die Nachteile, die reversibel sind, sollte man in Ordnung bringen.

Es kann nur heute kaum mehr ein Schmied einen funktionstüchtigen Barhuf bereiten (ich kenne keinen einzigen und kenne aber eigentlich viele), sodass sie nicht mehr dazu raten wollen, da würde ja auffallen, dass sie es nicht hinbringen.

Was die Sicherheit bei winterlichen Verhältnissen angeht, so ist der Barhuf wesentlich sicherer als Beschlag mit Grips, mit Stiften und oftmals sogar als der Beschlag mit Stollen. Meine Huforthopädin kennt auch Springausbilder, die Jungpferde bis Einstieg in Grand Prix vorstellen und ein Pferd nur nehmen, wenn sie es auf Barhuf umstellen dürfen. Bis der Tragrand richtig gut ist, starten sie lieber auf Sand, aber danach auch auf Gras. Begründung für den Barhuf von deren Seite: Sie brauchen heile Knochen um Geld zu verdienen und können sich keine rutschenden Pferde leisten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Dein Pferd ist wahrscheinlich schon erstmal fühlig ohne Eisen, wenn du aber nicht ausreitest, bzw. bei euch das Gelände weich genug ist oder es eben genug schneit ist komplett Barhuf durchaus eine Alternative.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Wenn dein Pferd keine Probleme mit barhuf gehen hatdann würde ich die über den Winter einfach alle runterziehen, ist doch die einfachste Lösung. Mit unserer Stute machen wir das ebenso, die bekommt im Sommer Eisen da wir da viel im Gelände unterwegs sind und sie da sehr fühlig ist. Im Herbst/Winter wenn wir nicht mehr so häufig raus gehen kommen die runter und im nächsten Frühjahr lassen wir dann neu beschlagen.

Unser Oldie dagegen behält die Eisen drauf, bekommt dann aber eben Grips und zusätzliche Stifte in die Eisen damit er nicht rutscht und sich nichts aufstollen kann. Funktioniert super, ist aber natürlich nochmal teurer als der normale Beschlag.

Es funktioniert also beides, ich persönlich würde aber die Barfhuf-Variante bevorzugen wenn nichts dagegen spricht.