Pferd hat Angst davor geritten zu werde?

AuchKarma  24.08.2023, 14:54

Hat das Tier Schmerzen?

Ist der Sattel richtig angepasst?

Wurde das Pferd medizinisch untersucht?

K1ara942 
Fragesteller
 25.10.2023, 16:09

Ja alles richtig

11 Antworten

Was heißt "seit kurzem"? Wie können "seit kurzem" da (mehrere?) Profis dran gewesen sein, und keiner kann weiter helfen? War der Gedanke 1x Profi her, fertig?

Das schreit förmlich nach Schmerzen und unpassender Ausrüstung.

Vernünftiger, empathischer Trainer dazu, der sich die zeit nimmt, dem Pferd die Zeit zu geben ;) Vorher natürlich tierärztlich abklären lassen, Kissing Spines, Magenprobleme, ... und physiotherapeutisch behandeln lassen.

Gerade erst letzten Sonntag bei einem Workshop gewesen mit einem nicht reitbaren Mustang. Der macht alles andere - nur manchmal dreht der halt durch. Ja, Trainerin und Besitzerin sagen: Und wenn der noch 6 Jahre braucht, dann ist das so. Der bekommt alle Zeit der Welt und keiner stellt Anforderungen.

Auch kennt man euren Reitstil nicht - und nein, damit meine ich nicht Englisch/Western, sondern mit wie viel Druck da bisher und jetzt rangegangen wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Dieses Verhalten muss nicht zwingend auf Angst basieren, da es noch x andere mögliche Ursachen gibt; es gilt nun (vom Profi!) zu eruieren, wo die Problematik/Ursache tatsächlich liegt und diese dann professionell zu bearbeiten.

Deine Freundin sollte das Pferd zum Einen medizinisch gründlich durchchecken lassen (inkl Zähne), damit mögliche gesundheitliche (Mit)Ursachen ausgeschlossen oder behandelt werden können (einen Osteopathen beizuziehen ist auch nie verkehrt). Zum Anderen gehört das Tier längerfristig in professionellen Beritt. Während dieser Zeit sollte es von Deiner Freundin auch nicht geritten werden (keine „Selbstversuche“/Alleingänge!), da dies absolut nicht kontruktiv wäre und die Berittzeit verlängern würde.

Das muß nicht unbedingt Angst sein, sondern einfach falsche Konditionierung. Auch Profis können keine Wunder wirken - da muß man solch ein Pferd mal ein halbes Jahr oder länger in Vollberitt geben.

Da fehlen noch ALLE interessanten Informationen:

Welcher "Schule" entstammten die Profis? Was ist deren Profession? Beritt? Turniervorstellung? ...

Warum haben die nicht geholfen?

Wenn sie das Pferd erst kurz hat, kann der Beritt ja nicht allzuviele Einheiten umfasst haben. Nehmen wir an, der Bereiter kann dreimal wöchentlich kommen, braucht man ja schon 33 Wochen, bis er nur 100 Einheiten hat. Wenn dann die Rede ist von mehreren Profis und Pferd erst seit kurzem im Besitz, war dann vielleicht die Idee, das wäre mit 1 bis 10 Einheiten behoben? Da befindet man sich definitiv noch in der Phase der Ursachenforschung bzw der Diagnose wann und warum es zum Verlust des Reiters kommt. "Pferd hat Angst davor, geritten zu werden" ist keine Diagnose.

In der Berittzeit muss klar sein, jeder Eigenversuch (sieht beim Bereiter gut aus, probier ich mal) wirft weit zurück. Dann werdens halt noch mehr Einheiten Beritt.

Ergänzung für alle, die sich wundern, warum ich auf gesundheitliche und Ausrüstungsthemen nicht eingehe: wenn ich die Frage lese, macht mich das ziemlich sicher, dass auch dazu besser der Bereiter berät.

Ach und noch was: natürlich ist es viel leichter, die schuld bei der ehemaligen Reitbeteiligung zu suchen. Aber die konnte ja ganz offensichtlich reiten. Der Fehler liegt immer in dem Moment, in dem es passiert und wenn man selbst einfach das Pferd nicht genug korrekt auf das eigene Reiten vorbereitet hat. Es macht nichts, wenn man das nicht kann, sofern man dann eben einen entsprechenden Ausbilder hinzuzieht. Feige ist, zu sagen, die ist schuld und damit alles von sich zu weisen.

Der Profi kommt nicht zum Pferd, das Pferd zum Profi.

  • Der lässt einen versierten Pferdetierarzt, das Tier abklopfen, wenn man nicht selbst Schäden festgestellt hat.
  • Ein fähiger Sattler prüft die Ausrüstung auf Herz und Nieren.
  • Hufexperte optimiert das Hufbild.
  • Physio klopft auch das Pferd einmal ab.
  • Der Zahnarzt bestätigt die Zahngesundheit.
  • Ggf. Bildgebung dort wo es nötig sein könnte.

Dann lässt man das Tier ankommen und beginnt langsam mit der Arbeit am Pferd.

Schaut sich die Bewegungsabläufe an, die Reaktionen auf die Ausrüstung, den Eigentümer/Reiter, lässt sich vorreiten.

Aus den Erkenntnissen erarbeitet der Profi ein Berittkonzept, dieses wird unterm Sattel angepasst.

Je nach Pferd dauert so etwas mal eben 2 bis 4Wochen bei offensichtlichen Fehlern, bei einfachen Mängeln 6 bis 10 Wochen, gut lösbaren Problemen sind es oft 8 bis 16 Wochen, echte Probleme nicht selten deutlich über 10 Wochen.

Je nach Pferd und Reiter müssen die Anpassungsarbeiten anschließend ja auch noch getätigt werden.

Nur weil das Pferd unterm Bereiter gut geht, geht es noch lange nicht dauerhaft unter dem Eigner gut.

Einige Pferde sind durch fasche Reitweisen und oft noch schlechteren Korrekturen so durch den Wind, das dort auch einige Jahre ins Land ziehen bis ein Profi das Pferd gerichtet hat.

Ein Liebhaberpferd bei uns hat einen realen Wert von 780 Euro, hat jedoch einen Gegenwert von 16 500 Euro an Beritt verschlungen. Dem Eigner ist es schlicht egal, so lange das Pferd seinem Kind gefällt und in den guten Phasen des Tieres, es verlässlich nutzbar ist.


pony  24.08.2023, 21:04

1,20 euro pro kilo - da sind die preise bei euch aber echt im keller.

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