Pferd hört nicht auf Schenkel?

8 Antworten

Huhu,

hier ist der Reiter und / oder das Pferd nicht gut genug ausgebildet.

Ein gut ausgebildetes Pferd würde auch nicht abwenden, wenn man mit dem äußeren Schenkel irgendwie klopft und sonst nichts macht. Da gehört die Körperdrehung dazu, der Blick in die neue Richtung, das leichte zurück Legen des äußeren Schenkels, das Treiben mit dem inneren Schenkel, die innen belastende Gewichtshilfe und zu guter Letzt die Zügelhilfen für die Stellung. Das alles in der richtigen Dosierung, mit dem richtigen Timing und aus einem guten Sitz heraus.

Wenn das Pferd darauf nicht abwendet, muss da der Grund gesucht werden. Ist der Hufschlag extrem ausgetreten? Läuft ein anderes Pferd vor? Ist in der Richtung etwas "gruselig"? Kann das Pferd körperlich und mit dieser Ausrüstung die Wendung problemlos machen? Wenn man die Ursache gefunden hat, ist diese in der Regel recht einfach zu beheben.

Ihr braucht einen guten Trainer, der sich das Problem mal ansieht, oder auch erstmal die Meinung eines anderen guten Reiters, bevor du einen guten Reitlehrer gefunden hast.

Mit gutem Unterricht klappt das wahrscheinlich schon nach einer Viertelstunde wieder ganz gut.

Liebe Grüße

Das klingt sowohl nach einem bereits abgestumpften Pferd, das gleichzeitig nicht gut ausgebildet wurde und sehr unausbalanciert ist, als auch nach einer steifen Hüfte des Reiters, sowie Klemmigkeit des Reiters. 

Hier gilt es zunächst den Reiter losgelassen hinzusetzen - das schaffst du aber nicht alleine, sondern NUR mit verdammt gutem Reitunterricht bei einem Reitlehrer, der dir nicht sagt "vorne ziehen, hinten treiben und schööön mit der Hüfte mitschieben" - denn genau das ist das, was dein Pferd so blockiert und abstumpft. 

Dein Bein soll locker aus der Hüfte herunter hängen, "atmend" am Pferdebauch anliegen, aber nicht ständig treiben müssen. Die Hüfte soll sich entspannt der Rückenbewegung des Pferdes anpassen, nämlich der "Rollenden 8". Meistens genügt es, wenn der Reiter auf die seitliche abwärts Bewegung achtet. Auch das schafft man wieder mal nicht alleine, sondern nur mit jemandem, der das auch sehen kann und dich entsprechend korrigieren kann. 

Ein Pferd wieder zu sensibilisieren schaffst du wohl auch nicht alleine - von daher wäre auch hier interessant, was dein Trainer dazu sagt. 

Das Ende vom Lied: Such dir sehr, sehr, sehr guten Reitunterricht, wo auf einen ernsthaft lockeren Sitz geachtet wird. Dann ergeben sich viele Probleme bereits von alleine. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

In welchen Momenten gibst du denn deine Schenkelhilfen? 

Oft ist es nämlich einfach der falsche Zeitpunkt, sodass das Pferd gar keine Möglichkeit hat, darauf zu reagieren. Bewegen kannst du das Pferdebein logischerweise nur, wenn es in der Luft bzw. beim Abfußen ist, solange das Bein am Boden ist, kannst du darauf keinen Einfluss nehmen.

Guter Reitunterricht hilft dir dabei, das richtige Timing zu finden. Prinzipiell ist guter Reitunterricht immer die bessere Wahl zur Lösungsfindung, als im Internet zu fragen, da dich ein Reitlehrer wirklich sieht.

Ich bin gelinde gesagt etwas entsetzt, dass Du schreibst:" ...muss ich am inneren Zügel extrem ziehen...". Aber natürlich auch über die bisherigen Kommentare, die diesen Punkt überhaupt nicht beachten.

Ein Pferd wird "nie nicht" am inneren Zügel in die Kurve gezogen !!!

Innerer Schenkel gegen äußeren Zügel lautet die korrekte Anweisung.

Wenn Du am inneren Zügel ziehst, "schiebt" das Pferd über die äußere Schulter. Dann bekommst Du zwar reichlich Stellung, aber das Pferd geht immer noch geradeaus. Richtig ist die äußere Schulter zu begrenzen.

Die richtige Reihenfolge lautet somit:

  1. Gewichtshilfe
  2. Schenkelhilfe
  3. Äußere Schulter begrenzen und mit dem inneren Zügel nur die Stellung einfordern

LG Calimero

Deine schenkelhilfe kommt absolut gar nicht durch, dann trainiert man das und nutzt nicht stattdessen den Zügel immer extremer!

Wie soll das Pferd denn feinfühliger werden/eine Chance haben zu reagieren, wenn du nicht nur die schenkelhilfen nicht beherrschst/nicht durchkommst, sondern dann auch noch grob den Zügel nutzt?!  "Extrem ziehen" 

Stumpf ist er anscheinend schon

Was sagt denn dein Reitlehrer zu der Problematik? Wie klappen andere hufschlagfiguren? Also quasi alle? Oder wie viel ganze Bahn reitest du so? 

Hast du genügend körperkontrolle? Korrekte gewichtshilfen? Liegt dein Bein gut und ruhig? Setzt du schenkelhilfen gezielt ein oder bist du unruhig und unkontrolliert? Gleichmäßige Anlehnung am Zügel? Körperunabhängig? Kannst du korrekte Kurven reiten? Ist dir innerer Schenkel-äußerer Zügel bekannt? Kannst du dem Pferd die Begrenzung geben? Und nicht nur an der Bande 'anlehnen' lassen? 

Dein Text klingt ehrlich gesagt nicht danach, ich würde dir empfehlen dein Pferd mal bereiten zu lassen, damit er korrekte Hilfen vom Reiter bekommt, wieder weiß, dass der Reiter ihm Anlehnung und Abgrenzung gibt (konnte er das vorher? Sonst brauchts Ausbildung!! Also auch mal einen Profi beurteilen lassen inwieweit das Pferd ausgebildet ist.) und auch korrekt gymnastiziert wird.

Dir würde ich guten Unterricht empfehlen, ruhig erstmal sitzlonge, üben üben üben. Ein guter Sitz, Balance  und korrekte beinlage helfen viel. Dann weiter guter Unterricht sodass du lernst deinem Pferd Anlehnung zu geben, ihn zu umfassen, gymnastizieren, die rittigkeit zu behalten. 

Lerne viel, trainiere, lass dich nicht entmutigen wenn es länger braucht, suche Fehler bei dir und lasse dich immer wieder beurteilen und verbessern.   Viel Erfolg wünsche ich dir und deinem Pferd

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)