Pferd auf 0,1ha Wiese hinterm Haus?

10 Antworten

0,1ha ist definitiv nicht ausreichend - das sind gerade mal 1.000qm. Die Wiese wäre ein netter Paddock, aber keine Weide. Aber auch nur der Paddock - da ist noch kein Unterstand, kein Heulager, keine Weide usw mit drin.

Deine Frau scheint nicht großartig Ahnung von Pferdehaltung zu haben. Sowas lernt man bereits beim Basispass und lässt sich überall nachschlagen - und mit etwas Nachdenken, kommt man schnell darauf, dass der Platz bei weitem nicht ausreicht.

Deine Bekannte hat recht - 0,5ha Platz pro Pferd sollte man minimum rechnen.

Und mit der Wohnsiedlung kommt es drauf an - hier könnte man bei den Behörden mal nachfragen - ja, Kreisverwaltung oder Ordnungsamt. Braucht man aber nicht nachfragen, da die Fläche einfach viel zu winzig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Shiraunddati  22.09.2020, 14:03

Basispass muss man ja aber nicht machen. Viele Freizeitreier die keine Turniere gehen machen solche Abzeichen gar nicht

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Punkgirl512  22.09.2020, 14:16
@Shiraunddati

Das stimmt - und doch ist das ein Abzeichen, was ich jedem ans Herz legen würde. Dann hat man manche Sachen wenigstens mal gehört und kommt nicht die Idee, Pferde auf 0,1ha halten zu wollen.

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Funzt nicht. Zum einen, weil die Wiese definitiv zu klein ist und sich ruckzuck in einen Matschpaddock verwandeln wird, sobald das Wetter nasser wird und die Pferde die Grasnarbe zertrampelt haben. Und wenn man dann auch noch keine Ausweichflächen hat, die genutzt werden können, damit sich Weide auch erholen kann, sieht das Ganze total schlecht aus. Neben so "Kleinigkeiten", dass man Tiere auch nicht einfach überall halten darf und dafür Genehmigungen notwendig sind, gibt es ja auch noch logistische und organisatorische Dinge, über die man sich vielleicht wenig Gedanken macht, wenn alles noch überstrahlt wird vom nebulös romantischen Bild der grasenden Pferde vor dem Küchenfenster.

Doch was ist mit dem anfallenden Mist? Auch Weidepferde äppeln und das nicht zu knapp. Und zur Weidepflege gehört das regelmäßige, im Prinzip tägliche abäppeln und dann die Frage: Wohin mit dem Mist? Auf einen Misthaufen? In einen Container? Wer holt den Mist ab? Wo lagert man den Mist solange? Wo lagert man außerdem Heu/ Stroh und Futter? Ist der Bau eines vorgeschriebenen Unterstandes überhaupt erlaubt? Abgesehen davon, dass die Fläche definitiv zu klein ist, müsste ja auch die Wasserversorgung verlässlich geregelt sein - und zwei Speisfässer, die immer wieder gefüllt werden, sind vor allem im Sommer, wenn es heiß ist und jede Menge Eierlegende Mücken hat, sowie im Winter, wo diese zufrieren, keine verlässliche Option.

Ach ja - und die Kosten für akzeptable und sichere Weidezäune sind auch nicht zu unterschätzen. Denn auch in dem Fall gibt es konkrete einzuhaltende Vorschriften, denn nur wenn die Zäune nachweislich korrekt sind, zahlt die Versicherung, wenn es dennoch einmal zu einem Ausbruch kommen sollte - wenn kein schuldhaftes Versagen vorliegt. Und die Schäden in dem Fall für den Betreiber der Haltung können ziemlich hoch sein, wenn ein Pferd zum Beispiel mit einem Auto kollidiert und es zu Personenschäden und Sachschäden kommt.

Kisajelo  21.09.2020, 13:46

Mit dem Wasser ist das meiner Erfahrung nach allerdings kein großes Problem. Allerdings liegt unser Stall auch direkt hinterm Haus sodass man das Wasser regelmäßig kontrollieren kann, da hatten wir noch nie Probleme.

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Sallyvita  21.09.2020, 14:12
@Kisajelo

Eine verlässlich verlegte Selbsttränke, die nicht zufriert und nicht zusifft, ist dennoch die idealere Option zu Speisfässern. Auch auf einigen "unserer" Weiden stehen diese Speisfässer, weil es einfach nicht möglich ist, dorthin verlässlich Wasser zu legen - aber sie zeigen mir jedes Mal, wenn sie im Gebrauch sind, dass ich sie unzulänglich finde, was die Hygiene angeht, wenn die Pferde sie mit schmutzigen Mäulern zugeschlockt haben, oder die Jungpferde aus Übermut mit ihnen gespielt haben und dann ohne Wasser dastehen, weil umgekippt....

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Pferde (privat) darf man nicht einfach irgendwo halten.

Ob eine Pferdehaltung überhaupt zulässig ist, legt das Baugesetzbuch, bzw. der Außenbereichserlass fest. Je nach Bebauungsplan der Gemeinde ist eine Pferdehaltung also von vorneherein nicht erlaubt.

Hinzu kommt natürlich die artgerechte Tierhaltung analog dem TierschutzG.

Würde bedeutet, man bräuchte mit Sicherheit eine sehr viel größere Wiese und auch mindestens einen Offenstall - also auch dafür eine Baugenehmigung. Und natürlich das entsprechende Geld.

Bedenke, dass du weiteren Platz brauchst für Heu und Stroh....

Die Pferde brauchen auch befestigten Untergrund/ Paddock/ Stall... Bauamt.

Wegen der Erlaubnis, im Wohngebiet Pferde zu haben, würde ich einfach bei der Gemeindeverwaltung anrufen, die stellen dich dann zur zuständigen Stelle durch.

0.1 ha ist echt wenig. Da muss ich den anderen Recht geben. Ich habe 0.345 am Haus und auch Stall. Ist aber was für Kaninchen eher. Mein Pferd hat ein Top

Stall bekommen mit einer Koppel von 2 ha und die würde ich da nicht wegholen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung