Personalmanagement studieren oder Berufserfahrung?
Ich überlege an einer Fernuni nebenberuflich Personalmanagement zu studieren wobei ich mir einige Vorleistungen anrechnen lassen könnte. Ich frage mich aber ob es bei meinem Lebenslauf aber überhaupt einen großen Mehrwert bringen würde und sich die 10.000€ Kosten, geschweige denn der Aufwand lohnen würde.
zu mir:
ich bin 30 und habe vor 8 Jahren den Handelsfachwirt + Ausbilderschein erfolgreich abgeschlossen.
Die Inhalte waren unter anderem Personalmanagement und Mitarbeiterführung und Qualifizierung.
(Eingestuft ist der Fachwirt auf Niveau 6 DQR)
Parallel habe ich seit 10 Jahren Personal- und Führungsverantwortung da ich kleine und größere Stores geleitet habe.
mein Ziel:
ich möchte raus aus dem Einzelhandel und mich auf den HR Bereich spezialisieren. Interessieren würde mich HR-Management, Personalentwicklung oder Talent Aquisition.
Ich weiß aber nicht, ob mir der Handelsfachwirt allein dort gute Einstiegs- und Gehaltschancen bietet.
Was ratet ihr mir?
a.) studieren
oder
b.) einfach bewerben und Berufserfahrung sammeln.
Ich danke euch für die hoffentlich zahlreichen Meinungen und Empfehlungen. 🙏
2 Antworten
Bewerben, in der Praxis weitere praktische Erfahrungen sammeln, eventuell intern oder durch Weiterbewerben aufsteigen und währenddessen gezielt Fortbildungen zu konkreten Einzelthemen in dem Bereich besuchen!
Geh aber mal davon aus, dass du bei diesem Einstieg nicht direkt eine Führungsposition bekommen wirst, wie du sie bisher hattest. Stell dich darauf ein, dass du eventuell sogar im Assistenzbereich im HR-Bereich anfangen musst, also nicht mal auf der Sachbearbeiterebene... Ist einfach ein total überlaufener Bereich, wo du auf Konkurrenz stoßen wirst, die passendere formale Qualifikationen und wahrscheinlich auch passendere Berufserfahrung mitbringt...
Übrigens, so als Alternative: ich bin neulich über die Weiterbildung zum Berufspädagogen gestolpert (bin Industriekauffrau und Wirtschaftsfachwirtin). Der ist genau wie der Betriebswirt (IHK) die nächste Stufe nach dem Fachwirt, also DQR 7. Fand den aber inhaltlich so viel spannender! Schau dir den doch mal genauer an und überleg, ob nicht anstelle des Personalbereichs auch der der Aus- und Weiterbildung (vor allem in Richtung Tätigkeit bei Bildungsträgern, Kammern oder so) einer wäre, wo es dich hinziehen könnte. Dürfte doch auch ganz gut zu deinem bisherigen Profil passen, oder?
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich denke mit deinem Ansatz könntest du recht haben. Ich habe neulich bei Indeed geschaut und viele setzen nicht zwingend ein Studium voraus… somit könnte ich schonmal einen Fuß in die Tür bekommen und an Weiterbildungen teilnehmen, die vielleicht sogar vom Arbeitgeber finanziert werden, wenn ich ein gutes Unternehmen finde.
Deinen Vorschlag zwecks Weiterbildung im Bereich Berufspädagogik werde ich mir auch noch einmal anschauen.
Das klingt auch nach einem sehr interessanten Bereich, der vielleicht auch nicht so überlaufen ist und zudem noch dem DQR 7 zugeordnet ist.
Denn ich muss sagen, was mich derzeit noch zum studieren zögern lässt ist, dass der Bachelor auf der gleichen Stufe wie der Handelsfachwirt eingeordnet wird.
Ich werde mich nun bewerben und daraus wird sich die weitere Strategie wahrscheinlich auf ganz natürlichem Weg ergeben.
Herzlichen Dank! 🙏
In den sozialen, Jugendhilfe ;). Ich übernehme quasi den ganzen bürokratischen und administrativen Kram, damit die Sozialpädagog*innen umso besser tolle Sachen mit den Kindern und Jugendlichen veranstalten können :).
Das jetzige Niveau, das Du erreicht hast, lässt sich m.E. nur noch durch ein Hochschulstudium verbessern (evtl. Fernstudium Wirtschaft).
In welchen Bereich hat es dich mit deinem Wirtschaftsfachwirt hinverschlagen?