Onkel meiner Mutter gestorben, warum bin ich so traurig?

8 Antworten

Hallo annemaus2410,

einen lieben Menschen zu verlieren stürzt fast jeden in tiefe Trauer. Manche sagen zwar, der Tod gehöre zum Leben dazu, dennoch empfinden ihn die meisten als einen schrecklichen Feind. Dir geht es ganz sicher genauso. In einer solchen Situation kann man mit Worten oft gar nicht beschreiben, was man wirklich fühlt. Manchen geht es so, dass sie sich mit dem Geschehen gar nicht abfinden wollen, oder sie können nicht realisieren, was da eigentlich passiert ist. Viele empfinden, dass das Leben nun nicht mehr so ist, wie vorher. Nach dem Tod eines lieben Menschen beginnt ein langer Weg der Trauer. Die Frage ist, wie es einem gelingen kann, die Trauer gut zu verarbeiten.

Für viele gehört Weinen mit zur Trauer. Dass Tränen sinnvoll und nützlich sein können, bestätigen auch Psychologen. Gefühle hingegen zu unterdrücken, schadet mehr als es nützt. Wenn Dir also danach ist, zu weinen, dann lasse deinen Tränen einfach freien Lauf. Hinterher wirst Du sicher merken, dass es Dir wieder besser geht.

Falls Du an Gott glaubst, dann kann es Dich sehr erleichtern, wenn Du ihm im Gebet Dein Herz ausschüttest. Das mag dazu führen, dass sich Deine Gedanken und Gefühle wieder beruhigen, denn die Bibel verspricht: "Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten." (Philipper 4:6, 7)

Ein großer Trost ist es, daran zu denken, dass Gott verheißen hat, die Toten eines Tages wieder aufzuerwecken. Von der künftigen Auferstehung sprach auch Jesus Christus, als er folgendes verhieß: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... einer Auferstehung des Lebens." (Johannes 5:28, 29) Damit ist nicht gemeint, dass wir unsere Angehörigen und Freunde eines Tages im Himmel wiedersehen werden. Die Bibel spricht von einer irdischen Auferstehung, bei der die Toten wieder einen Leib aus Fleisch und Blut erhalten, der dem gleicht, den sie vor Ihrem Tod hatten, allerdings ohne Krankheiten und Gebrechen. Wir werden die Verstorbenen also so sehen, wie wir sie gekannt haben. Kannst Du Dir vorstellen, wie unbeschreiblich groß die Freude sein wird, wenn diese Auferstehung stattfinden wird? Wie schön wird es dann sein, all die Lieben, die man bis dahin durch den Tod verloren hat, wieder in die Arme schließen zu können!

Der Tod ist heute zwar noch, wie eingangs gesagt, ein schrecklicher Feind, doch verheißt die Bibel, dass dieser Feind eines Tages "zunichte gemacht" werden wird, und zwar für immer (1. Korinther 15:26)! Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deinen Schmerz und Deine Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Egal wie oft Leute um einen herum sterben... es ist nie falsch Trauer empfinden zu können.

Auch wenn er dein Großonkel war, so ist er doch irgendwie ein Teil deiner Familie. Vielleicht hat deine Mutter das eine oder andere Mal von ihm erzählt, vielleicht kanntest du ihn persönlich.

Mich hat damals der Tod meiner Großtante sehr sehr mitgenommen. Grade weil ich heute weiß was ich damals versäumt habe. Sie war einfach etwas "Normales" in meinem Leben, ich konnte nicht wertschätzen was sie tat (schickte mir ab und an Post mit netten Basteleien/ Stickereien). Ach hätte ich sie doch das eine oder andere gefragt...

Weißt du, Trauer ist nicht falsch oder "kindisch". Es gehört einfach dazu im Verarbeitungsprozess

Wenn jemand endgültig aus dem Leben geht, den du gern gemocht hast und mit dem dich etwas verbindet, ist es völlig normal, dass Du trauesrt. Das ist eine Reaktion deines Körpers und deiner Seele, und das darf nicht unterdrückt werden. In unserer Gesellschaft werden Tränen oft negativ bewertet oder lächerlich gemacht - in diesem Fall wäre diese Bewertug vollkommen daneben.  

Tränen sind eine Antwort und heilen vieles, was sonst unaussprechlich wäre. Während du so trauerst, bist du in Gedanken bei denem Großonkel und bittest für seine Seele. Ihm geht es jetzt gut, er hat keine Schmerzen und er ist im Licht - das ist bei allen Glaubensrichtungen so.

Ich habe mich immer damit getröstet, dass die körperliche Existenz eines Menschen ja nur der irdische Teil ist - aber die Seele bleibt bestehen. Sie ist weiterhin vorhanden, und wenn du mit ihr sprechen willst, dann ist es so, als sei sie hinter einem Vorhang - nicht sichtbar, aber man kann sie spüren und bekommt auch eine Antwort, wenn man Fragen stellt. Das ist doch tröstlich, oder?
Wenn der Großonkel schon alt war, dann hat er sein Leben mit allem, was dazugehört, gelebt. Dann ist es Zeit, dass man geht, denn nur so kann etwas Neues seine Stelle einnehmen. 

Mein herzliches Mitgefühl und mach dir bitte keine Sorgen! 

Hallo,

Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Falls Du noch zur Schule gehst: Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du auch mit diesem reden.

Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute

Dein Großonkel war ein Teil von dir, da er ein Blutsverwandter war. Zudem ist dir vermutlich klar geworden, dass du ihn nie wieder sprechen wirst. Ferner sind jetzt eine Menge Menschen in der Familie sehr traurig. Das überträgt sich auch auf dich.

Es ist völlig ok so zu fühlen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu.