Oma stirbt, wieder keine Trauer?
Ich habe euch ja schon geschrieben, wie meine andere Oma vor einigen Jahren gestorben ist und ich nicht wirklich was empfunden habe. Meine zweite Oma liegt jetzt im Krankenhaus und hält wahrscheinlich nicht mehr lange durch. Auch will sie nicht an Maschinen angeschlossen werden.
Ich fühle irgendwie überhaupt nichts und will da so schnell wie möglich durch. Vorhin habe ich mit meinem Vater gesprochen und hab ihn das erste Mal weinen hören. Morgen will ich mit ihm und seinem Onkel nochmal ins Krankenhaus.
Ich kann es nicht ertragen, meinen Vater oder Onkel weinen zu sehen. Ich möchte oder kann nicht weinen und habe auch keine Trauer. Wie soll ich damit umgehen?
6 Antworten
Ich kenne das. Als meine Oma gestorben ist als ich 8 Jahre alt war, habe ich auch gar nichts gefühlt, obwohl ich fast jeden Tag bei ihr war. Als mein Opa gestorben ist auch nicht. Allgemein neige ich nicht so richtig zu starken emotionalen Reaktionen und täusche diese meistens eher vor.
Kannst du denn sonst Gefühle, auch Trauer fühlen?
Wenn ja ist es vielleicht ein "Schutzmechanismus" den du unbewusst aufbaust.
Oder deine Oma war dir einfach nicht nah und wichtig genug. Ich habe den Tot meiner Oma auch ziemlich unberührt hingenommen, weil ich keine große Nähe und Liebe zu ihr gespürt habe,
dann bist du zumindest nicht empathilos, sondern es ist nur in diesem fall. Nimm´s hin.
Jeder trauert anders. Es ist nicht schlimm wenn du "nichts" fühlst, dir nicht nach Weinen ist. Das ist nicht ungewöhnlich. Vlt. kommt das noch bei der Beerdigung oder auch nicht. Da gibt's kein richtig oder falsch.
Du kannst ja versuchen diejenigen die es sehr schwer trifft, deinen Vater z.B., zu trösten und zu unterstützen.
Erzwingen kann man Gefühle nicht.
Und im Prinzip ist der Tod ja auch nicht wirklich schlimm.
Wenn Deine Gefühle so sind, wirst Du kaum daran etwas ändern können. Verstehe aber Deinen Vater, wenn er weinen muß!
ich habe schon wegen weniger schlimmen Sachen geweint, ja