Offenstallhaltung bei altem Pferd mit Arthrose im Winter?

4 Antworten

Ich habe eine 33 jährige Stute die seit mindestens 15 Jahren Arthrose hat.

Seit 2 Jahren steht sie jetzt im Offenstall und es ging ihr NOCH NIE so gut :) Kein morgendliches steifes raus laufen aus der Box mehr, keine dicken Beine mehr, kein einlaufen im Schritt vor der Arbeit mehr :) Sie wirkt glücklich und zufrieden. Würde sie nie mehr in eine Box stellen.

Allerdings ist es grade bei Arthrose-Pferden sehr wichtig den richtigen Offenstall zu haben. Die anderen Pferde sollte nicht allzu viel rumscheuchen, es sollten genügend Fress- bzw Heuplätze zur Verfügung stehen (eben auch um Gescheuche zu verhindern), es sollte immer eine weiche Liegefläche zur Verfügung stehen die auch für alle Pferde reicht, der Stall sollte ebenfalls groß genug sein dass sich die Pferde immer trocken hinstellen können und auch sollte der Paddockboden ideal sein. Nur tiefer Matsch ist nicht grade optimal.

Aber da kannst nur du deinen Stall und dein Pferd einschätzen :)

Also: Offenstall: auf jeden Fall - aber bitte der Richtige :)

Langfristig wird ihm nur der Offenstall helfen. Jede Stunde stehen ist dermaßen Gift für Arthrosepatienten, dass ich niemals mehr wieder ein Pferd in die Box stellen würde, schon gar keines mit Arthrose. Doch ist natürlich die Integration auch anstrengend. Bis sie ihren Platz in der Herde gefunden haben, sind sie doch mehr unterwegs als sonst und grade für Boxenpferde ist das "von null auf hundert".

Welchen Boden sie zum Liegen bevorzugen, ist völlig egal. Meiner liegt auch immer irgendwo, wo man sich fragt, ob das sein muss. Scheinbar schon ;-)

Trockene Kälte fällt den Patienten auf alle Fälle leichter als feuchtkaltes Wetter, d.h. Du hast jetzt eigentlich auf richtigen Frost zu hoffen.

Wie sind denn die Böden in dem Offenstall beschaffen? Denn den Rat, Arthrosepatienten nicht auf zu harten Böden in schwunghaften Gangarten bewegen, missverstehen sehr viele und traben und galoppieren ihre Patienten auf zu tiefen Böden. Viele halten auch Sand im Offenstall für gesundheitsfördernd, was leider oft nicht der Fall ist. Feste Böden sind schon ideal, zum Traben und Galoppieren eben relativ feste, SCHWINGENDE Böden.

Und dann noch: Wer bearbeitet die Hufe? Ist da schon ein Huforthopäde dran? Falls ja, seit wann? Ich habe bisher niemand anderen einen Arthrosepatienten wirklich dauerhaft zum Laufen bringen sehen, aber auch die Bearbeitung braucht natürlich, bis alles so weit ist, dass sich das stabilisiert.

Rosalie1970 
Fragesteller
 18.12.2016, 14:44

Erstmal danke für die ausführliche Antwort! Zu den Böden: es handelt sich um mittlerweile zermatschten Weideboden. Es war mal Wiese doch der Wetter und vier Pferdchen haben Matsch draus gemacht. Nicht knietief aber es ist schon rutschig. Jetzt läuft mein Pony idR da im Schritt durch.. es sei denn, er bekommt seine dollen fünf Minuten.
Zudem gibt es eine große Box für alle, die mit Spänen ausgelegt ist und einen Sandplatz zum wälzen.
Die Hufe werden seit ich ihn habe von einem gelernten Hufschmied bearbeitet. Mein Pony hat seit sieben Jahren Polsterbeschläge.

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Baroque  18.12.2016, 19:23
@Rosalie1970

Ich würde als allererstes zu einem Huforthopäden wechseln. Ich habe noch keinen Schmied gesehen, der dem Pferd irgendwas verbessern konnte. Zwar liefen die Tiere phasenweise, aber das kam großteils dadurch, dass Beschlag die Beine bis hinauf zu den großen Gelenken weitgehend taub stellt, sodass die Beschwerden bleiben, sie sie nur nicht spüren. Bei den Huforthopäden hingegen sehe ich, dass die Pferde ohne Beschlag relativ bald sehr viel besser laufen - auch wenn sie natürlich die Degeneration nicht rückgängig machen können.

90% der Arthrosen kommen übrigens von unzureichender Hufbearbeitung, größtenteils auch von den Nebenwirkungen des Beschlags. Das dann wieder per Beschlag beheben wollen, kann nicht funktionieren.

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ich bin kein Tierarzt das schon mal voraus aber ich habe gehört dass bei bestimmter Arthrose zumindest beim Menschen sowohl Wärme als auch Kälte gut sein kann. Deshalb wird dein Tierarzt auch gemeint haben "ausprobieren"

http://www.arthrose.de/arthrose/behandlung/regel-nr-2.html

Wann hilft Wärme, wann ist Kühlung besser und an welchen Stellen sollte man beides anwenden?

 

Wärme

 

Eine

Wärmeanwendung darf nur dann erfolgen, wenn das Gelenk nicht entzündet

und nicht geschwollen ist. Dies gilt es stets, als Erstes zu beachten.

Um Irrtümer auszuschließen, sollte des Weiteren Wärme zu keinem

Zeitpunkt direkt auf das Gelenk angewendet werden. Vielmehr sollte mit

ausreichendem Abstand nur die Muskulatur ober- und unterhalb des Gelenks

erwärmt werden.

Kühlung

 

Kühlung

kann bei einem akut entzündeten und geschwollenen Gelenk eine sehr

wirksame Behandlung sein. Die Kühlung bewirkt das Gegen­teil der

Aufwärmung: Sie drosselt den Stoffwechsel, lindert die Gelenkhautreizung

und wirkt damit abschwellend und schmerzstillend. Kühlung ist ein

ungemein wirksames Schmerzmittel, das bei falscher Hand­habung aber auch

gefährliche Folgen haben kann. Ein zu langes und zu tiefes Abkühlen

muss deshalb unbedingt vermieden werden. Die Anwen­dung von

Kühlungsmaßnahmen – genauso wie die Anwendung von Wärme – sollte immer

mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

das pony meiner schwester hatte auch diverse arthrose befunde. viele jahre stand er auch tags draussen und nachts drinnen. dabei ging es ihm mal besser und mal schlechter.

dann habe ich ihn in einen stall in meiner nähe geholt, wo er 24/7/365 draussen stand. für seinen befund war die dauernde bewegung sehr gut. so hatte er noch vielle schöne jahre als rentner

Rosalie1970 
Fragesteller
 18.12.2016, 14:44

Danke für die Antwort! Nur was bedeutet 24/7/365?

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