Nur ein Teil ist sichtbar (Mikroskop)?
Wenn ich z.b. ein Blatt drunter lege und es scharf mache, wird immer nur ein Teil von dem Objekt, welches ich "untersuche" angezeigt. Der Rest ist verschwommen. Wenn ich weiter drehe wird ein nächster Teil sichtbar und der alte ist verschwommen. Wie als würde etwas, was länglich ist, über das Objekt fahren und nur den darunterliegenden Teil scharf machen. Wisst ihr ob man was dagegen tun kann oder ob etwas kaputt ist?
5 Antworten
Es liegt am Schärfentiefenbereich des Objektivs.
Versuche das Objekt zwischen zwei saubere Glasplatten zu pressen. So wird die Ebene, die, die scharf eingestellt werden kann, größer und konstanter.
Insbesondere bei Flüssigkeiten ist das sinnvoll, wenn du z.B. deine Spermien sehen möchtest. Diese können dann nicht mehr nach oben und unten im Tropfen ausweichen, sondern schwimmen in der Ebene und sind gut zu erkennen! 😊
Das ist die Tiefenschärfe. Du kannst immer nur eine Ebene scharf sehen. Es hilft, die Vergrößerung kleiner zu wählen, dann ist ein größerer Bereich scharf.
Könnte durchaus sein, dass da Dreck drauf ist, ja.
Das ist ganz normal und liegt daran, dass die Linse immer nur auf einen ganz kleinen Bereich scharfgestellt ist.
Da das zu untersuchende Objekt kein perfektes 2-Dimensionales gebilde ohne tiefe ist, lässt sich auch immer nur ein kleiner Bereich der dritten Dimension scharf stellen.
Dieser Prozess den man Akkomodation nennt drückt sich auch bei der menschlichen Linse aus, wodurch du, wenn du weit entfernt etwas anvisierst, deine Hand vor dein Gesicht machst und es aus dem Augewinkel anschaust, verschwommen wirkt.
Philipp
Das liegt an der geringen Schärfentiefe des mikroskopischen Bildes. Jedes für sichtbares Licht konstruiertes Objektiv kann von dem Objekt, das es abbildet, d.h., von dem es ein reales Bild erzeugt, nur in einem bestimmten Raumbereich ein scharfes Bild erzeugen. Alles, was außerhalb der Schärfenebene liegt (sowohl davor wie dahinter) wird unscharf abgebildet.
Wenn man das Objektiv nun abblendet, wird der scharf abgebildete Bereich etwas größer (man sagt, dass die Schärfentiefe zunimmt), aber das geht leider mit einer abnehmenden Helligkeit einher. Blendet man so weit ab, dass nur noch eine punktförmige Öffnung übrig bleibt, ist die Schärfentiefe absolut, d.h. alles ist relativ scharf, nur leider eben extrem dunkel (Prinzip der Lochkamera). Das kann man sich im Mikroskop nicht leisten. Dennoch hat fast jedes Mikroskop eine verstellbare Blende eingebaut, und wenn du diese zudrehst, wirst du sehen, dass der Schärfenbereich zunimmt (bei abnehmender Bildhelligkeit).
So bleibt also nichts weiter übrig, als durch ständiges Variieren der Distanz des Objektivs zum Objekt die einzelnen Ebenen des Objekts nacheinander scharf zu beobachten.