Netzumschaltung: Muss man den Neutralleiter mitschalten oder nicht?
Hallo Zusammen.
Ich möchte eine Notstromumschaltung verbauen. Also ich möchte z.B. von Solar (Wechselrichter) auf Netz umschalten oder umgekehrt. Das der PE beider Einspeisungen immer anliegen muss ist mir bewusst. Aber muss der Neutralleiter beim umschalten mit weggeschaltet werden oder kann der auch einfach immer drauf bleiben? Also Umschaltung von Netz auf Notstrom: Phasen und Nulleiter weg. Notstrom: Phasen und Nulleiter an. Oder darf der Nulleiter vom Wechselrichter und Netz immer "an" bleiben? Das wäre doch eigentlich nicht schlimm, wenn dieser immer drauf bleibt, oder?
Danke schon im Vorraus!
Mfg. Leon
7 Antworten
Du musst allpolig also inkl. Neutralleiter über Nullstellung trennen. Zb mit so einem manuellen Schalter https://hager.com/de/katalog/produkt/him404-lastumschalter-4p-40a
musst du auf jeden fall allpolig machen, weil bei einem schaltfehler sonst der wechserlichter bzw. dessen gehäuse etc. unter spannung geraten könnten. also ja - auch der neutralliter muss umgeschaltet werden.
übrigens - angesichts des risikios eines ausfalles und der tatsache, dass du die anlage betriebsbereit halten musst, das ja auch einiges an aufwand mit sich bringt, empfielt sich aus kostengründen eine manuelle umschaltung mit einem nockenschalter.
schon alleine weil du davon ausgehen musst, dass im falle einer automatischen umschaltung im vollastbetrieb z.B. herd etc, an, den wechselrichter überfordern könntest.
HIM406 von Hager z.B. kostenpunkt ca. 200 € und wie gesagt, so selten wie ein netzausfall vorkommt lohnt eine automatische umschaltung einfach kaum bis nicht.
schon alleine die sache mit den schützen und deren leistungsaufnahme. da kannst du für die automatische umschaltung mit betriebskosten von 10 € jährlich rechnen.
und wie gesagt, erfolfgt die umschaltung bei zu hoher last, bricht dir dein netz zusammen. und wenn der wechselrichter nicht ständig betriebsbereit gehalten wird, ist im umschaltfall die automatik so wie so witzlos.
daher noch mal der rat zur manuellen umschaltung - du brauchst in deiner verteilung nur 8 teilungseinheiten platz für das gute stück und musst halt eben WENN es mal zum ausfall des versorgungsnetzes kommt, den schalter manuell umlegen.
lg, anna
Vielen Dank für die Antwort. Okay, dann schalte ich den Nullleiter aufjedenfall mit. Das mit der manuellen Umschaltung ist eine Überlegung Wert. Mfg Leon
Ach... sind wir jetzt doch noch widererwartend sehr schlau geworden und wollen es doch versuchen? Wie schon geschrieben: Wenn solche Fragen kommen tunlichst die Finger von der Sache machen. Und so ein Tipp: Gerade im Bereich des Neutralleiters besteht große Gefahr... aber ich sehe schon: Deinen Dickkopf kann man nicht bremsen; daher kann man nur hoffen, dass es nicht allzu böse endet!
Wieso denn, war doch nur eine Frage, ob ich den mitschalten muss oder nicht. Das wusste ich halt nicht. Ich mache ja nichts was gefährlich werden könnte, bevor ich genau weiß, ob das so richtig ist. Von daher werde ich ihn jetzt mitschalten. MFG
Aus Personenschutzgründen ergibt es Sinn 4-polig ab- oder umzuschalten.
Da der Neutralleiter an den Quellen (Trafostation, Solaranlage, grössere Generatoren) mit der Erde verbunden ist, ist es in der Praxis allerdings sicherer den N nicht abzuschalten, da somit gewährleistet wird dass N immer Nullpotential hat (bei Neutralleiterabriss an einer Stelle als Beispiel).
Bei Inselsolaranlagen ist es letztendlich unvermeidbar den N des Inverters mit dem des Generators getrennt zu halten, da bei interner Umschaltung wie oben beschrieben der N mit der Erde verbunden ist...
Ich sah bei einer Inselanlage allerdings eine automatische Trennung von N und PE bei Generatorbetrieb, wohl um genau diese Vorschrift einzuhalten. Allerdings führte damit der N des Hausgenerators um die 10-40V was ab und zu Probleme mit den FIs verursachte.
Blickt hier nun jemand noch durch und kann bitte meine Info bestätigen oder gar widerlegen?
Grüßle aus dem Süden,
Flow
Natürlich muss Allpolig umgeschaltet werden. Was aber noch viel wichtiger ist, es muss gewährleistet sein, dass bei Netzausfall kein Strom ins Netz eingespeist wird.