Neutralleiter?
Sache ist die: Ich habe einen Wechselrichter mit reinem Sinus und will damit den Lampenstromkreis der oberen Etage betreiben, Problem ist, dass ich nur einen Neutralleiter für Licht UND Steckdosenstromkreis habe, aber eine Ader für steckdosen und eine für licht getrennt. Nun zur Frage: was würde passieren, wenn ich die eine Ader des Wechselrichters auf den N-Leiter klemme und die andere ader auf den Lichtstromkreis? Phase natürlich vom Netz getrennt.
4 Antworten
Je nachdem, wie Du den anschließt, kann es ein Problem mit dem Fi geben (wenn vorhanden)... Besser wäre eine allpolige Umschaltung (also L und N des Lampenkreis trennen) und das mit einem Netzumschalter, der ein parallelschalten verhindert.
Generell ist das aber ein Eingriff in die Elektroinstallation ud unterliegt der VDE- Muss also fachlich und sachlich nach Richtlinien ausgeführt und geprüft werden. Deshalb darf ein elektrotechnischer Laie auch keine Änderungen an der Installation vornehmen und muss dafür einen Elektriker beauftragen. Denke dabei nicht an die Unkosten, sondern an den Versicherungsschutz, wenn doch was passiert. Auch was alles passieren kann, sprich Brand oder gar Personenschaden, wenn Du was falsch machst, was ggf schlimme Folgen haben kann...
Wenn die Hausinstallation einen RCD in der Hauptverteilung enthält, wird das wegen der Balance auf der Stromwaage im RCD so nicht funktionieren. Der RCD überwacht ständig das Gleichgewicht zwischen Input auf der Phase / den Phasen gegenüber dem Rücklauf auf dem Neutralleiter.
Sobald zwischen L & N ein Ungleichgewischt von lediglich grob etwa 30 bis 60 mA entsteht, löst er binnen weniger Millisekunden aus. Dieses Ungleichgewicht wird in Deinem Plan unweigerlich auftreten, denn der RCD kann nicht unterscheiden, wo der Stromüberschuss am N gegenüber L her kommt.
Einen Offgrid-Wechselrichter kannst und darfst Du daher mal abgesehen vom Haupt-Schutzerder auch nicht "nur an N" mit der Hausinstallation in Verbindung bringen.
Wenn der Wechselrichter galvanisch getrennt von der Erde ist, dann sollte man einen der beiden Ausgänge mit N bzw. PE (oder Erder) verbinden um einen Erdbezug her zu stellen und so das Schutzleitersystem der Instalation funktionsfähig zu machen.
Hat man nur ein einziges Gerät dran, dann ist der Erdbezug egal, es gibt keinen und so kann man beim Anfassen "Einer Sache", also einen Draht oder einem defekten Elektrogerät auch keinen Stromschlag bekommen.
Hat man aber mehrere Geräte und/oder eine Aufwändige Verkabelung, dann kann man sehr leicht einen Stromschlag bekommen wenn auch nur zwei Sachen gleichzeitig schief gehen. Erdet man also einen Pol der 230V seite oder verbindet den mit dem N der Hausinstalation, dann ist die volle Schutzfunktion des Schutzleitersystems hergestellt.
Da passiert nichts besonderes. Das funktioniert, dein Wechselrichter betreibt dann den Lampenstromkreis.