Nassrasur mit Rasierhobel als?Jugendlicher?
Hey!
Da mir die Rasur mit dem elektrischen Rasierer zu unsauber erscheint, habe ich mir überlegt die Methode zu wechseln.
Ich möchte zum ersten Mal eine Nassrasur mit einem Rasierhobel (Safety razor/ Sicherheitsrasierer) durchführen, da ich von dem Konzept viel halte und auch viel Gutes darüber gehört habe. Außerdem soll es langfristig günstiger und hautschonender sein.
Da ich in der Pubertät bin, habe ich jedoch hin und wieder Pickel und unebene Stellen, besonders unter der Lippe am Kinn und manchmal an der Wange.
Nun Stelle ich mir die Frage, ob eine Nassrasur mit einem Rasierhobel auch mit kleinen "pubertären Hautunebenheiten" möglich ist.
Warum und welcher Rasierhobel:
Ich höre viel Gutes über diese Art der Rasierer, sowohl preislich, als auch vom Ergebnis. Ich peile an, den King C. Gillette Safety Razor zu kaufen, welcher ca. 15€ kostet.
Außerdem passt es zu meinem Stil, da ich im Bereich der Haarpflege auch zu den klassischen Produkten der amerikanischen Barbers greife.
Dankeschön und liebe Grüße!
3 Antworten
Vom King C Gillette kann ich absolut nur abraten und die online zu lesende Euphorie über diesen Kram nicht im geringsten nachvollziehen.
Alles in allem ist es der schlechteste Hobel, den ich je in der Hand hatte.
Die Konstruktion ist unsinnig, undurchdacht und unnötig.
Das Handling ist das schlechteste, das ich je bei einem Hobel erlebt habe.
Das Rasurergebnis ist eine Katastrophe und gehört zu den schlechtesten, die ich je mit einem Hobel erlebte.
Mir ist es zum Glück nicht passiert, aber ich kenne jemanden, dem er auch gleich bei erster Anwendung aus der Hand donnerte - jemand, der durchaus erfahrener im Umgang mit Hobeln ist, also kein kompletter Anfänger. Ich persönlich fragte mich seit der ersten Berührung dieses Geräts auch nicht "ob", sondern nur "wann" dieser klobige Unfug mein Bad zertrümmert würde, weswegen ich denn Test mit unterschiedlichen Klingen dann nur an der Küchenspüle durchführte.
Wieso legt Gillette nicht einfach wieder eines ihrer gut durchdachten, alten Erfolgsmodellen exakt so auf, wie es war? Dann stimmen auch Abstand und Winkel wieder und Handling und Ergebnis werden gut.
Und genau dazu würde ich raten: nimm irgendeinen alten Gillette Hobel!
Sanfter: Butterfly, dementsprechend auch für aggressivere Klingen gut geeignet.
Direkter/feinfühliger: kleine Reisehobel, mit sanfteren Klingen beginnen.
Aggressiver: offener Kamm, mit sanften Klingen beginnen
Wenn du auch Übergänge trimmen willst: Adjustable. Und selbst der sogenannte "Fat Boy" mit all seiner Mechanik - für Jahrzehnte das Schwergewicht unter den Hobeln - ist 1/3 leichter als der aktuelle King C Gillette.
Bei Pickeln wird es immer mal dazu kommen, dass die Spitze beim Rasieren gekappt wird, egal, ob Hobel oder Mehrklingenrasierer.
Wichtig bei Pickeln ist eine besonders gute Hautpflege (Arzt), eine gute Vorbereitung (Pinsel, Rasierseife etc.) ist sowieso, auch ohne Pickel, selbstverständlich.
Da du von der Elektrorasur wechselst, kann es anfangs zu Schwierigkeiten kommen, da du kein Gefühl für Druck mehr hast. Du wirst zwar meinen, du drückst mit dem Rasierer nicht auf, wirst es aber tun. Das musst du dir erst mühsam abtrainieren. Rückmeldung über den Fortschritt und Rückschläge gibt die deine Haut.
Der King C Gillette ist absolut für Einsteiger zu empfehlen. Man kann ihn vor Ort mitnehmen, er ist fair bepreist, die Klingen, die dabei sind, sind ausnahmsweise mal wirklich gut (vermutlich umgelabelte Gillette Platinum). Die fünf Klingen reichen erstmal. Wenn du nach Anbruch der dritten Klinge merkst, dass das mit dem Rasierer was für dich ist, dann solltest du dir ein Klingen-Testpaket bestellen. Die gibt es bei den üblichen Verdächtigen Internetplätzen.
über den King C Gillette kann ich nichts sagen, den kenne ich nicht.
Ich selbst nutze den Merkur 23c (meist nehme ich aber ein Rasiermesser). Der gilt als guter Anfängerhobel, da er auch nicht so aggressiv ist, wie manch anderer Hobel. Der kostet so um die 25€.
Meine erste Hobelrasur hatte ich mit einem Erbstück von meinem Großvater - dieser Hobel war aber viel aggressiver. Da ich dazu noch diverse Anfängerfehler gemacht habe, war das Ergebnis auch entsprechend blutig. Im Internet findet man aber auch genug Anleitungen, die einem weiterhelfen. Ein wichtiger Tip: den Rasierer auf keinen Fall drücken, einfach nur über die Haut gleiten lassen.
Hast du dir schon Gedanken gemacht, wegen den Klingen? Jeder Hersteller schleift seine Klingen ein wenig anders. Noch dazu hat auch jeder Mann einen anderen Bartwuchs. Eine Klinge, die bei einem Mann sehr gut funktioniert, kann bei einem anderen Mann überhaupt nicht geeignet sein. Ich persönlich nehme gerne die Personna.
Ich würde dir empfehlen, erst mal ein kleines Testsortiment zu bestellen. So was gibt es z. B. bei Amazon. Da sind dann 5-10 Klingen von verschiedenen Herstellern drin.
Da kannst du dann die Klingen testen, bevor du gleich eine größere Menge auf einmal bestellst.
P.S. Wie machst du es eigentlich mit dem Rasierschaum? Aus der Dose, oder willst du es da auch ganz klassisch machen, mit Rasierpinsel und Rasierseife? Das richtige Aufschäumen so einer Seife muß man zwar erst lernen, aber für mich gehört das zu einer richtigen Rasur einfach dazu.
Mühle schafft selbst gar keine Verchromung. Die Stellen nur Rasierpinsel her.
Alle Metallteile kaufen sie zu und verraten gar nicht, wer und wo es produziert.
Bei adipösen King C Gillette mit seinem unsinnig langen Griff (noch länger als 23c und obendrein noch rutschiger) braucht man nun wirklich nicht von Balance sprechen.
Gute Gillettes brauchten oft gar nicht mit Verchromung blenden, die kamen auch mit einer Vernickelung aus und sind nach 50 Jahren und mehr noch immer nicht oxidiert.
Ich persönlich empfehle auch einen Pinsel mit Rasierseife zu benutzen.
Der Kopf des King C Gillette ist ein Merkur-Dreiteiler-Clon, allerdings besser verarbeitet, als der Merkur (die schaffen, im Gegensatz zu Mühle, einfach keine ordentliche Beschichtung); außerdem ist der Merkur 23c wegen des langen dünnen Griffes wesentlich kopflastiger, der King ist da besser ausbalanciert.