Musik-Test: Was eigentlich verstand sie nicht?
Tochter hatte nen Musiktest und verstand den Aufbau der Tonleitern (samt Korrektur) nicht wirklich. Selbst kann ich es ihr nicht erklären, da ich mich auch nicht auskenne damit.
Wie könnte man es ihr denn erklären, damit sie doch noch versteht?
7 Antworten
Wie eine Dur-Tonleiter aufgebaut ist, also wo sich Ganzton- und wo Halbtonschritte zu sein haben, hat sie ja offensichtlich richtig gemerkt - sie kann dieses Wissen nur nicht richtig anwenden.
Wie aus den anderen Beiträgen zu lesen, beginnt jede Tonleiter mal mit dem Grundton - als bspw. ein "d" bei D-Dur, ein "a" bei A-Dur usw.
Der erste (Lern-) Schritt muss also sein, Töne richtig zu notieren (-> ÜBEN)
DANN geht es darum, auf diesem Grundton die (in diesem Fall Dur) Tonleiter zu bilden nach dem Schema: 1 - 1 - 1/2 - 1... usw.
Hilfreich dafür WÄRE eine beliebige Klaviatur (Keyboard, Klavier, Melodica, wasauchimmer), da darauf die Ganz- und Halbtonschritte DIREKT ersichtlich sind und sofort klar ist, an welcher Stelle nun ein Ton erhöht (#) bzw. erniedrigt (b) werden muss, damit das Tonartschema erfüllt wird.
Wenn keine wie auch immer geartete Klaviatur zur Verfügung steht, ist auch hilfreich, sich eine solche zu zeichnen.
Zur Not gibt es auch im Internet Möglichkeiten dazu. Hier bspw. eine sehr praktische Seite - eine Tastatur, die auch die Töne erklingen lässt: http://www.musica.at/musiklehre/flash_klavier/index.htm
Achtung: "Flash Player" muss dafür aktiviert werden...
Mit dieser Tastatur lässt also sich auch akustisch überprüfen, ob die (theoretisch) notierte Tonleiter "stimmt"...
Ich schlage folgende Übung vor:
Bei C-Dur beginnend ALLE Tonleitern auf Papier (es gibt auch leere Notenblätter im I-Net...) UND gleichzeitig mit der Klaviatur notieren - und zwar so, dass sie zuerst den Grundton notiert - als nächstes das Dur-Schema (1 - 1 - 1/2 - ...) - und dann erst die folgenden Noten nach und nach.
Erst die #-Tonarten dann die b-Tonarten bei C-Dur beginnend und dann den Quintenzirkel entlang (C-Dur; G-Dur, D-Dur;...etc.).
Ich glaube die antwort von ohwehohach sagt eh schon alles aber ich glaube wenn du selbst das nicht verstehst bringt das nichts wenn du es ihr erklaerst selbst wenn du da eine gute erklaerung hast. Es ist die aufgabe vom lehrer einen stoff beizubringen und der sollte es am besten deiner tochter nochmal erklaeren und zwar strukturiert und mit beispielen damit sie nicht so verwirrt ist davon. Weil sie scheint ja schon die grundlagen vergessen zu haben
Ja, die Sache mit dem Lehrer..... Darauf können wir nicht bauen. Bisher klappte alles recht gut, aber diesmal..... Während des Unterrichts ist es meist sehr laut, der Lehrer setzt sich nicht wirklich durch und so. Wir müssen das zu Hause nach holen.....
Es gibt hierzu mit Sicherheit sehr gute Internetseiten, in denen solche Zusammenhänge verständlich erläutert werden. Vielleicht hilft das beim Selbststudium?
Ne, haben wir schon durch. Selbst hatte ich es damit auch schwer. Wir wollten ehrlich gesagt lieber hier fragen. Gehen die Antworten mal in Ruhe alle durch und dann klappte es bisher noch immer! Auf einmal fällt dann schon der Groschen. Die hatte bisher ne eins in Musik, aber gut, läuft ja nicht immer gleich geschmeidig dahin.....
Hallo,
Deine Tochter muß erst einmal wissen, zwischen welchen Tönen die Halbtonschritte bei einer Dur-Tonleiter liegen, nämlich zwischen dem 3. und 4. sowie zwischen dem 7. und 8. Ton.
Dann muß sie wissen, daß zwischen e und f sowie zwischen h und c ein natürlicher Halbtonschritt liegt, zwischen den anderen natürlichen Tönen (ich meine Töne ohne Vorzeichen) liegen Ganztonschritte.
Das Dritte, was zu beherzigen ist: Eine Tonleiter beginnt und endet mit dem Grundton, wobei der letzte Ton eine Oktave höher liegt.
Wenn sie jetzt zum Beispiel D-Dur aufbauen muß, schreibt sie erst einmal alle Töne von D bis d auf:
D E F G A H c d (die Vorzeichen bleiben erst einmal weg).
Nun zählt sie die Töne durch und markiert die Töne 3 und 4 sowie 7 und 8, denn zwischen ihnen braucht sie Halbtonschritte:
D E |F G| A H |c d|
Die Stellen mit den Halbtonschritten sind zwischen den senkrechten Linien.
Nun prüft sie, ob die Tonschritte schon stimmen oder ob korrigiert werden muß.
An allen Stellen außer zwischen den Strichen muß alles aus Ganztonschritten bestehen.
Wichtig ist: Stur vom ersten bis zum letzten Ton vorgehen:
D E paßt, denn es ist ein Ganztonschritt (GS)
E F ist ein natürlicher Halbtonschritt (HS), wir brauchen aber einen GS.
Zu beachten ist, daß immer nur der zweite Ton im Intervall korrigiert wird, nicht der erste.
Wir dürfen also nicht das E zu Es machen, um aus dem HS einen GS zu machen, denn dann würde der erste Tonschritt nicht mehr passen, sondern man muß aus dem F ein Fis machen.
E Fis ist ein GS; jetzt stimmt es.
Als nächstes haben wir nun den Schritt Fis G, einen HS, der auch an diese Stelle gehört. Eine weitere Korrektur ist nicht nötig.
G A gleich GS, paßt.
A H gleich GS, paßt
H C ist ein natürlicher HS, wir brauchen aber einen GS.
C muß erhöht werden zu Cis, dann stimmt es.
Der letzte Tonschritt muß ein HS sein.
Cis D ist ein HS.
Wir sind fertig.
So baut man Tonleitern.
Dieses Schema funktioniert mit jeder Dur-Tonleiter.
Für manche Tonleitern, zum Beispiel B-Dur, muß man Töne erniedrigen mit einem vorgestellten b. Das ergibt sich aber zwangsläufig aus dem Bauplan.
Übrigens hat eine Dur-Tonleiter - wenn sie Vorzeichen besitzt - entweder nur Kreuzchen oder nur b-chen; eine Mischung kommt nicht vor.
Anhand eines Quintenzirkels (der eigentlich eine Quintenspirale ist) kann man sehen, welche Tonarten welche Vorzeichen benötigen.
Die Reihenfolge, in der die Vorzeichen auftauchen, ist übrigens immer gleich:
Eine Tonart mit einem Kreuz hat ein Fis.
Die nächste (D-Dur) hat Fis und Cis, dann kommt Fis, Cis und Gis usw.
Eine Dur-Tonleiter, die nur Fis und Gis hat, aber kein Cis dazwischen, kann es nicht geben.
Wer den Quintenzirkel drauf hat, trägt für eine Tonleiter einfach die natürlichen Töne ein und setzt anschließend die Vorzeichen wie angegeben.
H-Dur etwa hat Fis, Cis, Gis, Dis und Ais, wie aus dem Quintenzirkel ersichtlich ist.
Einfach die Töne von H bis h aufgeschrieben, die Vorzeichen gesetzt, fertig.
Das geht in weniger als einer Minute.
Herzliche Grüße,
Willy
Herzliche Grüße,
Willy
Vielen Dank für die hilfreiche Antwort! Tochter meinte, sie hätte das schon mal gelesen, denn wir fragten ja schon einmal danach. Jetzt sind wir erneut alles noch mal Schritt für Schritt durchgegangen. Sie meinte, dass sie alles recht gut verstanden hätte. Aber irgendwie im Test klappte es dann doch nicht. Ok. Also jetzt jedenfalls ist es noch einmal besser geworden und mit dem Link von oetschai konnte sie dann auch gleich alles noch spielen und hören. Wenn wir mal wieder Probleme damit haben, suchen wir einfach wieder nach diesen Antworten. Vielen Dank!
Wo soll man da anfangen....
Erst einmal muss eine Tonleiter, deren Tonart gegeben ist, immer mit dem Grundton der Tonart beginnen. So kann eine D-Dur Tonleiter niemals mit C beginnen, sondern muss mit D beginnen. Eine H-Dur Tonleiter kann niemals mit His beginnen.
Weiterhin weiß sie leider gar nicht, wie Vorzeichen zustande kommen. Einiges hätte sie durch Nachdenken schon erkennen könne: So kann es beispielsweise niemals möglich sein, dass in der D-Dur-Tonleiter ein Dis vorkommt oder in H-Dur in His.
Vorzeichen entstehen, weil es in den Tonleitern eine fest vorgegebene Folge von Intervallen gibt. So sind bei einer Dur-Tonleiter alle Intervalle Ganztöne, außer zwischen der 3. und 4. Stufe und der 7. und 8. Stufe. Das hat sie ja sogar darunter geschrieben! Und um diese Intervalle zu erreichen, braucht man eben die Vorzeichen. Für Molltonarten gilt dasselbe, nur dass die Halbtonintervalle da anders liegen.
Alternativ hätte es eventuell geholfen, sich die Merksprüche für die Vorzeichen zu merken.
Kreuztonarten (# - ## - ### - #### - ##### - ###### - #######):
G - D - A - E - H - Fis
Geh - Du - Alter - Esel - Hole - Fische
B-Tonarten (b - bb - bbb - bbbb - bbbbb - bbbbbb - bbbbbbb):
F - B - Es - As - Des - Ges
Fiebrige - Buben - Essen - Aspirin - Deshalb - Geschrei
Aja noch ein tipp! Am papier lernt sich das sehr schlecht. Wenn du irgendwie die moeglichkeit hast nimm so ein kleines keyboard oder klavier (es gibt billige) und kleb die toene auf die tasten. Dann koennt ihr die tonleitern durchgehen und dabei am klavier spielen dann kann sie sich zumindest mal was vorstellen unter den kreischen die sie fuer den unterricht malen muss.
Ja klar wäre es natürlich mit Instrument am Besten. Ich hätte ihr ja auch gerne Musikunterricht und so.... aber sie wollte nie....Ich bekam aber von oetschai einen echt coolen Link als Alternative sozusagen..... Aber danke dir!
Ja, genau! Wir lernten ja für den Test und alles passte. Und beim Test auf einmal meinte sie, sie verstehe jetzt doch nichts mehr. Kommt wohl mal vor.... Jetzt wollen wir alles nochmals durchgehen, dann fällt schon irgendwann der Groschen. Für diese Fragen haben wir ja unglaublich viel und gute Antworten erhalten, also das muss doch klappen..... ;-)
Ne "Klaviatur" haben wir auf Papier (gedruckt). Die kann sie auch auswendig.... kein Thema....
Du, vielen, vielen Dank für den Link, voll die krasse Idee! Da wär ich nie drauf gekommen, dass es so etwas überhaupt geben könnte. Super! Hilft uns sehr, wir brauchen aber noch, alle Antworten hier durchzugehen.....
Da war auch ein Teil vom Test, ein anderer halt, den sie allerdings konnte.