Müssen Dozenten/Doktoranden in der vorlesungsfreien Zeit oft in die Uni oder dürfen die von zu Hause aus an ihren Projekten arbeiten?

5 Antworten

Allein schon weil man in Deutschland unter "Dozenten" offenbar so ziemlich jede Person versteht, die an einer Lehrveranstaltung irgendwie beteiligt ist, kann man das natürlich nicht pauschal sagen. Professoren können arbeiten, wann und wo sie wollen. Andere Uniangestellte müssen sich das mit ihren Vorgesetzten ausmachen. Externe Lehrbeauftragte sind in aller Regel nur anwesend, wenn sie es wegen Vorlesungen oder Prüfungen wirklich sein müssen. Die haben ja nichtmal ein Büro.

Meiner Erfahrung nach gibt es selten wirklich durchgesetzte Anwesenheitspflichten, in der vorlesungsfreien Zeit sind Unis eher verwaist bzw. sind die Leute freiwillig dort, weil sie in Ruhe (und ggf. mit Arbeitsmitteln, die es nur am Arbeitsplatz gibt) arbeiten wollen. Man hat natürlich auch Besprechungen o.ä.

Meine Anwesenheitszeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter hat nie jemand kontrolliert, das wäre dem Lehrstuhlinhaber auch zu blöd gewesen. Und das war lange vor Corona und dem heutigen WFH-Trend. Aber ich war da, wenn es nötig war (und eigentlich auch viel mehr als das).

marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 11:54

Wäre es also theoretisch zum Beispiel auch problemlos möglich, seine Arbeit irgendwo im Ausland am Strand zu machen, wenn man einen Computer und seine Literatur dabeihat?

0
jo135  05.03.2024, 11:58
@marcWestKing

Das kommt doch ganz auf deine Anstellungsart an. Als externer Doktorand kannst du machen, was du willst, das ist dein unbezahltes Privatvergnügen. Bist du wissenschaftlicher Mitarbeiter oder sowas, musst du das eben mit deinem Vorgesetzten besprechen, was er erwartet. Du wirst aber auch dann nicht für deine Diss bezahlt, sondern für eine gewisse Tätigkeit für das Projekt bzw. die Hochschule.

0
marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 12:00
@jo135

Wie war es denn bei dir? Und in welchem Gebiet warst du tätig?

Ich interessiere mich aktuell zum Beispiel für die germanistische Literaturwissenschaft. Kennst du da Erfahrungen? Man bräuchte dabei ja kein Labor oder sowas, und seine Literatur könnte man mitnehmen.

0
mineralixx  05.03.2024, 12:22
@marcWestKing

Natürlich geht das. Es gibt ja auch Arbeitsthemen, die müssen im Ausland gemacht werden (Archäologie, Geographie, Geologie, Ethnologie u.a.).

0
marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 12:58
@mineralixx

Ich rede ja eher von Officearbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter/Doktorand und ob es da egal ist, wo man sie macht, solange man liefert.

0

Da wird sich in den letzten Jahren durch die zunehmende "Digitalisierung" manches geändert haben. Corona hat manches beschleunigt.

Kommt darauf an, wie es an dem jeweiligen Lehrstuhl geregelt ist und welche Art von Projekten bearbeitet werden.

Bei Laborarbeit oder ähnlichem muss man natürlich vor Ort sein. Und auch für Besprechungen wird oft Anwesenheit gewünscht.

Ich kenne keinen Lehrstuhl, an dem Homeoffice die Regel ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im Bereich Geographie in der Forschung tätig
marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 11:52

Literaturwissenschaft in der Germanistik zum Beispiel? Dazu braucht man ja kein Labor o.ä. und Literatur ist entweder digital verfügbar oder kann man sich mit nach Hause nehmen.

0
Schnuppi3000  05.03.2024, 12:09
@marcWestKing

Theoretisch wäre das wohl kein Problem, praktisch kommt es darauf an, welche zusätzlichen Aufgaben man hat und wie der / die Vorgesetzte das gerne hätte.

0
marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 12:15
@Schnuppi3000

Zusätzliche Aufgaben, meinst du z.B. Sprechstunden mit Studenten? Könnte man ja in der heutigen Zeit auch per Zoom, Skype usw. machen.

Oder was meinst du sonst?

0
Schnuppi3000  05.03.2024, 12:24
@marcWestKing

Betreuung von Bacherlor-, Master- oder Doktorarbeiten und Hiwis,... Korrigieren von Klausuren und Hausarbeiten, Kooperations- und Netzwerktreffen z.B. für Forschungsprojekte,...

1
Schnuppi3000  05.03.2024, 13:23
@marcWestKing

Möglich vielleicht aber teils nicht erlaubt (Korrekturen) oder gewünscht (Betreuung, Netzwerktreffen).

0
Schnuppi3000  05.03.2024, 13:46
@marcWestKing

Wegen des Datenschutzes.

Wird aber nicht an allen Universitäten gleich ernst genommen.

0

Das ist individuell abhängig von der Person, den Vorgesetzten, den anstehenden Tätigkeit, etc.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 10:55

Gibt‘s keinen „häufigsten Fall“, wie es meistens ist?

0
Adomox  05.03.2024, 10:56
@marcWestKing

Womöglich gibt es Statistiken dazu, ich kenne aber keine. Aus eigener Erfahrung, was meine Arbeit und die Arbeit Bekannter angeht, ist es unterschiedlich. Daraus würde ich aber keine Generalisierung bzgl. eines häufigsten Falls ableiten wollen.

0

Die meisten sind gerne vor Ort. Dort ist die Bib, sie haben ein ruhiges Umfeld und einen strukturierten Tagesablauf.

marcWestKing 
Fragesteller
 05.03.2024, 10:53

Die Frage war ja, ob sie vor Ort sein müssen. Nicht ob sie es wollen.

0
GutenTag2019  05.03.2024, 10:57
@marcWestKing

Wenn sie nicht als Wissmits angestellt sind, müssen sie sich nur mit dem Prof abstimmen.

0
GutenTag2019  05.03.2024, 10:59
@marcWestKing

Dann müssen sie ja auch für den Lehrstuhl arbeiten. Auch hier gilt die individuelle Abstimmung mit dem Prof.

Ich kenne Lehrstühle, an denen sind alle MA auch während Corona vor Ort gewesen und andere waren verwaist. Wohlgemerkt in der gleichen Fakultät.

Dir muss klar sein, dass dein Wohlfühlort in dieser Zeit in der Dunkelkammer des Profs liegt ;)

0