Müssen auch böse Gedanken gebeichtet werden?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  • Die Sünde beginnt immer in Gedanken . Erst kommt immer das Angebot zur Versuchung ,danach, wenn wir einwilligen kommt es zur Sünde selbst .

  • Der Katholische Christ welcher ernst macht ,reisst die Sünde an der Wurzel aus.

  • Es ist äusserst Hilfreich und nötig auch die "Taten in Gedanken " in der Beichte vorzutragen .

Du hast es vollkommen richtig erkannt !

Wirkungsquantum 
Fragesteller
 20.04.2012, 22:06

Danke für deine Antwort, diese finde ich sehr gut und beantwortet meine Frage.

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pasmalle  20.04.2012, 22:10

Entschuldige, dein Satz "Der Katholische Christ welcher ernst macht ,reisst die Sünde an der Wurzel aus." klingt fast nach Schulbuch. Ich bin mir sicher, du weißt es auch: Leider wachsen immer neue Sünden nach! - Aber man muss sie trotzdem bekämpfen, damit sie nicht überhand nehmen.

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waldfrosch  20.04.2012, 22:37
@pasmalle

Ja und Trotzdem muss man immer beim jäten auch die Wurzeln ausreissen ,das weiss jeder der einen Garten hat ,was ja nicht heisst das es nachher kein Unkraut mehr gibt .....

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pasmalle  20.04.2012, 22:45
@waldfrosch

Recht hast du! - Aber lass uns aufpassen, dass wir uns nicht mit der "Gartenarbeit" in einem anderen Thema verlieren. LG p.

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waldfrosch  24.04.2012, 17:38
@pasmalle

Die Gefahr besteht tatsächlich, denn ich bin eine begeisterte Gärtnerin ...

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Alles Böse beginnt zuerst im Herzen des Menschen. Dies sagt Jesus ja auch in Bezug auf die jüdischen Speise- und Reinigungsrituale: . "Nicht das, was von außen in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern das, was aus seinem Inneren kommt."

Es gibt auch den geistigen Ehebruch, wobei man sich bereits so weit mit Herz und Gedanken vom Ehepartner entfernt hat, dass man sich die Tat schon vorbereitend ausmalt und ersehnt. "Lüstern ansehen" bedeutet aber nicht das Gefallenfinden an einer anderen Frau oder an einem anderen Mann, der Gedanke "schön wär's" ist keineswegs verboten.

Untreue ist dann gegeben, wenn die innere Begierde zum Vorsatz führt, die nächste Gelegenheit zur Tat zu nutzen. Sexuelle Gedanken in diesem Zusammenhang, die sich aufdrängen, sind keine Sünde, denn wir sind nicht Herr über unsere Gefühle. Nur das bewusste Aufhalten in diesen Gedanken wäre eine Untreue gegenüber dem eigenen Ehepartner und sollte in der Beichte bekannt werden.

Was schwere Sünde ist, kann objektiv schwer beurteilt werden, da man den Menschen nicht ins Herz schauen kann. Wenn man berechtigte Wut auf einen Mitmenschen hat, können solche Gedanken des geistigen Tötens schon mal kommen, ohne gleich schwere Sünde zu sein. Es wäre dann eher eine emotionale Regung und keine bewusste, hasserfüllte Tat voller innerer Genugtuung. Wäre es das aber, gehört es in die Beichte.

Mit deinem Textzitat aus Matthäus 5,28 hast du dir schon selbst die Antwort gegeben. - Ja nach der Bibel begeht der Mensch bereits in Gedanken die Sünde. Es braucht dazu nicht erst die Tat, denn auch jeder Tat geht der Gedanke voraus.

Es ist die heimtückischste Art der Sünde, denn können wir oft noch schlechte Taten verhindern, sind wir den Gedanken umso hoffnungsloser ausgeliefert. Wir verfallen als Christen immer wieder der Sünde, wie schon Paulus wußte und brauchen daher ständig Vergebung, um nicht verloren zu sein.

Man sagt im allgemeinen auch, fremdgehen fängt im Kopf an.

Im Grunde musst du gar nichts beichten, und dir Gedanken machen, welche Sünden vielleicht welche sind und welche keine. Christlicher Glaube ist nicht die Erfüllung einer Pflicht,.

Das, was Jesus in der Bergpredigt sagt, ist kein Pflichtenkatalog, den man irgendwie einhalten muss. Die Bergpredigt beginnt ja mit lauter Seligpreisungen, und nicht mit Vorschriften. Glauben ist eine fröhliche Angelegenheit: Du bist frei!

Jesus sagt vielmehr, dass das Herz rein sein möge, wie bei einem Kind, das keine Hintergedanken hat, dass sich beschenken lässt ud sich freut.

Wenn du vor Gott ganz vertrauensvoll solch ein reines Herz haben kannst, tun dir alle negativen und störenden Gedanken leid. dann sprichst du sie auch alle aus, ob in deinem Gebet, ob mit Hilfe eines anderen Christen/Priesters, dann möchtest du von selbst wachsen und Fortschritte im Glauben machen.

pasmalle  20.04.2012, 22:42

Eine sehr schöne und feinsinnige Antwort, die nebenbei auch jeder "Beichtpflicht" und damit einer gesetzmäßigen, falschen Reue die Wurzel ausreist. - Reue in der Sünde als Beichte vor Gott genügt im Verein mit dem Streben nach einem reinen Herzen vor Gott.

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Raubkatze45  21.04.2012, 13:06
@pasmalle

nur keine katholische Antwort und die wollte der Frage ja haben. Bei Katholiken besteht Beichtpflicht für schwere Sünden und wer beim Empfang dieses Sakramentes nur eine "gesetzmäßige" falsche Reue hat, beichtet ohnehin ungültig. Die Reue ist zur Vergebung notwendig, für Katholiken das Bekenntnis allerdings zusätzlich, sofern dazu die Möglichkeit besteht.

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Sonnenschnauz  22.04.2012, 11:34
@Raubkatze45

Ja, das ist schade, dass sich manches Katholische so sehr von Jesus unterscheidet. Aus der großen Befreiung durch die Botschaft Jesu hat man einen Pflichtenkatalog gemacht. Soviele Pflichten, soviele Lücken, diese Pflichten zu umgehen.

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Wirkungsquantum 
Fragesteller
 23.04.2012, 04:09
@Sonnenschnauz

Ich empfehle dir diese verlinkte PDF Datei zu lesen: http://www.zeugnis.gpo.cc/

Darin wirst du die Information finden, dass eine gebeichtete Sünde dem Gericht entzogen ist , diese Sünde kann dich also nicht mehr schuldig sprechen. Daher ist der Gang zur Beichte, wie es die katholische Kirche lehrt, eine Notwendigkeit.

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