Müssen Ärzte alle Krankheiten im Kopf haben?

6 Antworten

Nein, definitiv nicht. Das sechsjährige Medizinstudium ist nur der "Grundstock" an Wissen aus allen Fachrichtungen, danach gibt es unzählige Fachrichtungen und für eine entscheiden sie sich dann und absolvieren nochmal eine fünf- bis sechsjährige Facharztausbildung, die das Detailwissen im jeweiligen Fachgebiet vermittelt. In anderen medizinischen Fachgebieten haben sie keine Facharztausbildung und sind somit nicht in der Lage hier alles bis ins letzte Detail hinein zu wissen. Wenn jeder Arzt allwissend wäre, dann könnte man die Facharztausbildung direkt abschaffen. Ärzte wissen aber aufgrund ihres Studiums, in welche Fachrichtung es geht und können dann im entsprechenden Fachgebiet nachlesen oder was sie meistens tun, einen Kollegen dazuholen, der eine entsprechende Facharztausbildung gemacht hat.

Hay,

ich glaube bei diesem Thema spielt Erfahrung eine große Rolle!
Man lernt ja in seinem Beruf als Arzt etc. mit der Zeit viele Diagnosen bzw. Probleme kennen und kann diese dann auf andere Patienten die ähnliche Beschwerden haben übertragen.
Wichtig bei diesem Thema ist auch das ABCDE Schema. Womit man viele schlimme Krankheiten ausschließen kann.
Und oft wird man ja vom Hausarzt, an einen Facharzt weitergeleitet, wenn dieser sich unsicher ist.
Jeder Arzt hat seine Spezialisierung, mit der er sich besonders gut auskennt und ein gewisses Allgemeinwissen.

Also meiner Meinung nach geht es nicht darum, alles im Kopf zu haben, sondern eher gewisse Krankheiten ausschließen zu können. Und sobald man einen Verdacht hat, Sicherheit zu gewinnen in Form von Untersuchungen, Röntgen etc.

Oft hilft glaube ich auch Logik weiter, da man als Arzt weiß, was wie im Körper zusammenhängt. Z.B Übelkeit und Kopfschmerzen. Da wird bei jedem die erste Frage sein, ob er auf den Kopf gefallen ist und nicht ob er evt. einen Gehirntumor hat. Um sicher zu gehen muss man dann Untersuchungen anstellen.

Außerdem gibt es trotzdem noch viele Fälle, wo Ärzte den Symptomen keine Krankheit zuordnen können.

(Ist natürlich nur meine Meinung. Bin nicht in diesem Berufsfeld tätig, interessiere mich aber sehr dafür).

lg

Die gängigsten, häufig vorkommenden.

Darum dauert es bei nicht so häufig auftretenden Erkrankungen schon mal gern 7 Jahre bis man endlich seine Diagnose hat (, davor kommen so einige Fehldiagnosen in Betracht). Ich hörte z.B. von Myastenia Gravis - Patienten, dass diese jahrelang wegen Fibromyalgie behandelt wurden. Oder Wahrnehmungs-störungen oder untypische Krampfanfälle werden nicht unter Epilepsie gefasst.

Nein, sie haben zwar viele Krankheiten im Kopf, aber nicht alle. Dafür gibt es schlichtweg zu viele und es kommen ja auch immer mal wieder neue hinzu.

Ärzte haben meist gängige oder für sie spezifische Krankheiten im Kopf, aber oft muss auch ein Arzt nochmal nachlesen, oder sich über eine Krankheit informieren, wenn ein Patient kommt, der eine seltene Erkrankung hat.