Morsen/Flaggensprache - heute noch üblich?

5 Antworten

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Morsen haben wir 1980-84 noch gelernt, eher lesen als geben. Geschuldet dem kalten Krieg. Winkern nur bei der Marine. Flaggensignale natürlich alle noch beim Nautikerstudium, obligatorisch. Heute ist es eher selten, dass man das Lichtmorsen noch antrifft. In China in den 2010 noch erlebt, im tiefen Russland möglicherweise auch noch, ansonsten aber nur als äußerster Notbehelf. Schön, wenn man's denn kann.

Ob das heutenoch in der Ausbildung/Studium Thema ist, bezweifle ich ich. Denn selbst in der SM-Ausbildung man legt auf seemännische Grundlagen leider nur höchst marginalen Wert. Und wo das schon fehlt, kann man auf nichts aufbauen. Sicher wird man eher redundante Systeme einbauen für den Fall der Fälle.


schorle22 
Fragesteller
 02.06.2021, 15:27

ich hatte vor kurzem gehört, dass nach einem Vorfall eben diese "alten" Kommunikationsoptionen wieder aufleben sollen.

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captjens  02.06.2021, 16:54
@schorle22

Nur weil irgendwo mal die Funkanlage ausgefallen ist, werden bestimmt nicht die Lehrpläne geändert.

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In der zivilen Schifffahrt absolut bedeutungslos. Wird auch nicht gelehrt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es gibt keine kommerzielle Anwendungen mehr für das Morsen. Einzig Funkamateure verständigen sich noch in dieser Sprache. Vor einiger Zeit wurde das Morsen immaterielles Kulturerbe. Ich pflege dieses fast täglich auf Kurzwelle.

Zum 2. Teil vermag ich nichts zu sagen.

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blaubeer  02.06.2021, 19:47

Der Fragesteller meinte sicherlich das Lichtmorsen zur Verständigung, wenn alles andere ausfällt. Und in der Tat gibt es ja noch immer das gute alte Signalbuch, in dem schön übersichtlich alle Flaggen und Morsezeichen aufgeführt sind, die man zwangsweise noch anwenden kann und darf, wenn der Chinese kein Englisch und der Deutsche des Chinesischen nicht mächtig ist (mir so geschehen, dass ein Polizei-Boot der Behörden NICHT über UKW kommunizieren konnte - mi no savvi, mi no English here - und wir über Lichtmorsen die Flaggensignale übermittelten. Aufregung pur, wenn ein Kanonenboot längsseits ist und niemand über die Lotsenleiter an Bord kommt, sondern ins UKW singt und man weiß nicht, wovon die Rede ist ....

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Da z.B. Rußland in der Ostukraine den ukrainischen militärischen Funkverkehr systematisch stört, bleibt den ukrainischen Verbänden zur Verständigung oft nur noch die Verwendung optischer Mittel übrig, z.B. Flaggensignale zwischen Panzern.
Erfahrene Tastfunker können/konnten selbst unter erschwerten Störbedingungen ihren Partner noch erkennen und die Verbindung halten. Der Tastfunkbetrieb ist an Einfachheit und Reichweite (auf KW und LW) kaum zu überbieten, aber er ist verglichen mit "modernen" Verfahren sehr langsam.