Anker bei voller Fahrt zur Wende

10 Antworten

Moin,

ich schließe mich da im Wesentlichen electrician an. Das Manöver, welches deinen Beispielen am Nächsten kommt, ist eine Spring auf das Ankerkabel zu legen, wodurch das Schiff im geankerten Zustand beschränkt um den Anker manövrieren werden kann, indem es sozusagen um diesen herum gedreht wird.

War im Segelschiffsalter möglich, aber auch schon ein gewisses Kunststück, dass wohl selten irgendwelchen Nutzen fand, in der modernen Schiffahrt gibt es gewiss auch eine Entsprechung...

Aber durch Ankern in voller Fahrt zu manövrieren ist Blödsinn, das wäre schon bei geringer Fahrt eine einzige Eselei.

mfg Nauticus

demosthenes  25.11.2012, 10:18

Eine Spring auf die Ankerkette zu legen habe ich selbst schon mehrfach angewandt auf eine grossen Segelyacht, wenn ich hinter einer Insel lag, der Wind über diese kam, die Dünung aber um diese herumlief, sodass sie das Boot normalerweise querschiffs getroffen und entsprechend wild zum Schaukeln gebracht hätte.

Über die Ankerspring konnte ich das Schiff so drehen, dass die Dünung von vorn kam, sich also nicht mehr unangenehm auswirkte und der Wind, der dann quer einkam, konnte schlimmstenfalls eine leichte Krängung bewirken.

Der Anker lag dann praktisch querab vom Boot in Richtung Land.

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demosthenes  12.01.2013, 18:33
@Nauticus

Militärisch wurde zu Segelschiffszeiten eine Ankerspring auch genutzt, um ein liegendes Schiff so zu drehen, dass man etwa eine Festung mit voller Breitseite treffen konnte.

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Nein, das würde nicht funktionieren. Ich habe mit einem Kriegsschiff das ein oder andere Mal Notankern müssen, das belastet die Ankeranlage enorm und kann zu Beschädigungen führen. Diese Manöver führt man wohlgemerkt nicht bei voller Fahrt durch. Wenn man es mit voller Fahrt versuchen würde, würde mit Sicherheit etwas in der Ankeranlage nachgeben. Welches Teil das ist, hängt von der Anlage ab, die Kettennuss rutscht mit Sicherheit durch, ebenso die Bremse. Beide Teile Bremsen das Schiff dann schon stark ab, kommt auf Geschwindigkeit und Masse das Schiffes an, ob dann die Kette aus dem Kettenkasten reißt oder an anderer Stelle bricht. Wenn man Glück hat, klappt es vielleicht sogar, aber wie gesagt, Bremse und Nuss wären hin und die Kette müsste bestimmt auch ausgesondert werden.

Je nachdem auf was für einem Schiff man(n) ist bei unseren "kleinen" bis 50 m schiffen ist die Kette gesichert indem an deck ein Kettenglied raus kommt und mit einem Bolzen gesichert ist, wie das auf einem Containerschiff ist habe ich nun nicht drauf geachtet.

Ich denke mal das zuerst die Kette reißt, der Bolzen bricht oder die Bremse nachgibt

das wird zwar ordentlich rumsen dennoch wird das Schiff nur leichte Blessuren haben und nicht gleich untergehen.

Wir haben auch schon mal den Anker bei voller Fahrt verloren konnten jedoch noch schnell genug Aufstopen und hatten noch einen ganzen Meter kette im Kettenkasten.

Als erstes würde die Bandbremse der Winde nachgeben, dass bedeutet, dass die Ankerkette "ausrauscht" bis zum letzten Schäkel. Auf richtigen Schiffen ist der letzte Schäkel mit dem Schiff fest verbunden (im Kettenkasten), diese Verbindung kann man von außen aalrdings kappen. Wenn dieZeit knapp ist, dann würde sehr wahrscheinlich keiner zum Lösen dieser Verbindung kommen und die Kette würde schlicht und enfach brechen. Der Anker vermutlich nicht, das allerdings ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit und Tiefe und schon ausgesteckter Kettenlänge etc.. Mehr passiert dabei nicht. Sicherlich wäre der eine oder andere Schaden an der Winde zu beklagen. Und das Schiff würde gebremst und der Kurs beeinflusst werden.

Zum Schießen ist die Schußplattform stabilisiert. d.h. auf allen drei Achsen. gleich wie bei den zielverfolgungsgeräten der Panzer. Bei einer "Notankerung" zerlegt sich das Schiff. Die BW Fregatten konnen aus voller Fahrt heraus auf 400 METER stehen und so ev. U boote bearbeiten. Die ehemaligen US zerstörer der BW konnten ebenfalls aus 42 kn heraus auf 400 Meter stehen -aber nicht oft!!!!!

Nauticus  24.11.2012, 14:54

Soviel konnte die Fletcher-Klasse gar nicht laufen, offizielle Geschw. 35kn, erreichte bis zu 38. Kaum anzunehmen, dass ein Kommandant den Antrieb den Antrieb wirklich auf 42kn überlasten würde um dann einen Notstopp durchzuführen^^

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Fide579 
Fragesteller
 24.11.2012, 20:58

Ja, das ist mir schon bewusst. Wollte es nur möglichst simpel darstellen. Sagen wir so: ein altes Piratenschiff :D.

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