Mobbing im Sportunterricht - Erfahrungen

3 Antworten

Ich finde Deine Idee auch ausgesprochen interessant, glaube aber nicht, dass das hier der optimale Rahmen für eine Umfrage ist. Zum Ideen sammeln durchaus und deswegen will ich kurz von meinen Erfahrungen berichten. Bei uns war es früher so, dass diejenigen, die im Sportunterricht gut waren auch sonst das Sagen hatten. Die Schüchternen waren eher schlecht - meiner Meinung nach weil sie sich nicht zugetraut haben, zum Beispiel über den Bock zu springen etc. Auf diese Weise schleppten sich Erfahrungen aus dem Sportunterricht auch in den Schulalltag. Einer meiner Schulkameraden schwor früher mal dem Sportlehrer, ihn irgendwann umzubringen, weil dieser ihn zwang vom Dreimeterbrett zu springen. Der Mitschüler galt von da an als totaler Freak und büßte etliche Sozialkontakte ein, obwohl die anderen Schüler sich wohl besser auf seine Seite hätten schlagen sollen.

Auf eine Art und Weise war es schon so, dass die Schwächeren im Sport zu den weniger Begehrten Schülern gehörten - womöglich ist das evolutionsbedingt!?!?

Schreibt man als Lehrer nicht das Staatsexamen?

Mobbing ist natürlich ein generlles Problem, nur im Sportunterricht kommt es ganz besonders zu Tage. Ich kann mich da noch gut an meine Schulzeit erinnern, da war von Prügeleien bis zu Hose runter ziehen und zu den Mädchen sperren alles dabei. Meistens handelt es sich hier um 2-3 Haupttäter, die den ganzen Mob auf ihre Seite ziehen. Ist das Opfer dann auch noch unsportlich, kann man hier natürlich wunderbar ansetzen. Neben den psychischen Schäden kann sich das Opfer auch nicht im Sport ausleben und sein mögliches Potential entfalten, man muss als abwägen, ob und wie ein Sport dem Opfer gut tut und hilft. Im direkten Umfeld ist er meines Erachtens nicht förderlich, zu groß sind Scham, Unbehagen und Unsicherheit. Sport in einem anderen sozialen Umfeld dagegen kann schon wieder ganz anders aussehen.

Auch ist es entscheident, welche Form von Sport ausgeübt wird. Ich habe mal mit einen Jungen trainiert, der in der Schule übel gehänselt wurde, besonders wenn Fußball gespielt wurde. Im Verein dagegen war er einer der besten Boxer seines Alters, kam aus sicher heraus und war ein anderer Mensch. Im Laufe der Zeit, wurde der Junge immer selbstbewusster und projezierte sein Selbstbewusstsein auf die Schule. Vielleicht hat er sich die Mobber auch einfach mal zur Brust genommen, nachdem er feststellte, was er kann, wer weiß. Ich hab leider keinen Kontakt mehr zu ihm, weiß also nicht, wie es derzeit um ihn steht.

Ich war damals auch immer mal Mode, aber auch ich hab durch den Sport (Kraftdreikampf, Boxen) an Selbstbewusstsein dazugewonnen und das Problem verflog mit der Zeit.

Ich selbst werde mit vielen anderen Mädchen komplett runter gemacht. Nicht, dass ich nicht versuche, mich zu bessern.

Dieser eine extrem sportliche Junge aus der Klasse, der sich für ein Alphatier hält - auf den stehen alle Mädchen. Warum? Weil er dominant ist. Aber nichts in der Birne!

Wir spielen nun Volleyball, in 6er Teams. Er sagt uns "Untertanen" immer, was wir tun sollen. Wenn wir dann seinem Befehl folgen, ist es falsch. Will man gegen ihn kontern, ist es falsch. Will man helfen, ist es falsch

Das Problem: er ist der beste Schüler ihn Sport und unsere Lehrerin zählt auf in bei Wettbewerben. Sie verschluckt seine Fehler einfach und geht nur auf meine ein, die zum größten Teil durch den Psychoterror entstehen.

Meine Eltern schreiben nun einen Antrag, ich soll nicht am Sportunterricht teilnehmen. Oder ich verweigere, die 6 nehmen meine Eltern auch in Kauf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung