Mit welchem Gestein werden seit 1990 Häuser gebaut?

4 Antworten

Eine wirkliche Regel gibt es da nicht, wobei Kalksandstein und Ziegel sicher noch die häufigsten Baustoffe sind.  

Welcher dieser Steine isoliert am besten Schall?

Je dichter das Material, desto weniger Schall kommt durch. Es muss hier aber zwischen Körperschall und Luftschall unterscheiden.

Je nach Bauart kann sich der Schall also auch bei den dichtesten Materialien ausbreiten.

Alles was ein hohes Flächengewicht hat, ist gut für den Schallschutz, aber auch schlecht für den Wärmeschutz.

Ich verwende seit 1984 Styropor-, bzw. Neoporschalsteine, die haben aufgrund des Betonkernes ein hohes Flächengewicht und gleichzeitig eine äußere und innere Dämmung. Sind also für Wärme- und Schallschutz gut.

Es gibt weiterhin noch Gasbeton, Poroton, Liapor, Kalksandsteine, Bims und Betonsteine.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
LogitechM570 
Fragesteller
 23.07.2019, 13:46

Wie kann man als Laie erkennen, welches Gestein verwendet wurde? Also ohne zu bohren oder so z. B. bei einer Besichtigung. Gibt es Indikatoren, wie z. B. ein Haus mit 5 Stockwerken kann man mit Poroton nicht bauen! Welche isolieren gut gegen Schall, die du genannt hast?

0
pharao1961  23.07.2019, 13:51
@LogitechM570

Wenn die Wände verputzt sind, dann sieht man das natürlich nicht, da geht ohne zu bohren nix.

Wie schon beschrieben hat einschaliges Mauerwerk den Nachteil, dass es meist entweder nur gut für Schall oder für Wärmeschutz ist. Bei Schalsteinen z.B. ist das Mauerwerk hingegen ja 3-schalig (Neopor für gute Wärmedämmung und der schwere Betonkern im Innern gut für den Schallschutz).

1

Moin,

in unserem Architekturbüro planen wir oft größere Gebäude, wie Seniorenzentren, Mehrfamilienhäuser, Gewerbebetriebe etc und die werden größtenteils mit Kalksandsteinen gemauert, wovon viele auch größer sind, als die für z.B. Einfamilienhäuser. Einzelne Stützen bzw. Stützelemente, sowie die Zwischendecken werden außerdem aus Stahlbeton gefertigt. Eingefasst wird der Rohbau später dann meist mit Dämmung und Klinkersteinen oder, wenn das Gebäude nur verputzt werden soll, z.B. mit Wärmedämmverbundsystem-Platten.

Für einen guten Schallschutz kommt es aber nicht nur darauf an, sondern auf noch etliches mehr: so dürfen beim Neubau keine sogenannten Schallbrücken entstehen, weder bei den Innen-, noch bei den Außenwänden, ebenfalls nicht bei den Zwischen- / Decken. Und auch die Fenster sind relevant, ebenso die Aussentüren, sowie ggf. die Treppenhäuser. Des Weiteren ist die Lage des Gebäudes relevant. Vereinzelt ist sogar eine Lärmschutzwand oder ein Lärmschutzwall notwendig.

Gerade bei Großbauten berechnet daher üblicherweise der Statiker außer der natürlich notwendigen Statik auch den Wärmeschutznachweis, sowie den sogenannten Schallschutznachweis.

Generell gilt: schwere Materialien lassen weniger Lärm durchdringen. Da es aber auch noch auf Sachen wie Statik, Wärmeschutz, Brandschutz und natürlich auch Geld etc. etc. etc. ankommt, ist die korrekte Kombination vor allem wichtig.

Schönen Abend noch!

wölfin

P.S.: hier mal ein Foto von einer unserer Baustellen, worauf Du wahrscheinlich schon erkennen kannst, welches Material größtenteils für den Rohbau verwendet wird:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Haus, Architektur, Hausbau)
LogitechM570 
Fragesteller
 23.07.2019, 14:02

Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus aus 1995 mit 5 Parteien. Das Haus hat 3 Etagen. Wenn ich an den Außenwänden bohre, dann ist das Gestein rot. An den Zwischenwänden zu den Nachbarn ist das Gestein weiß/grau. Gespräche oder den Fernseher von oben hören wir nicht aber leider dumpfen Trittschall. Die Wohnungen sind ohne Unterbrechungen komplett durch gefliest. Wenn ein Auto vor dem Haus steht, dann brummt/vibriert es im Haus. Wenn wir die Türen im Haus bisschen unvorsichtig zu machen, dann schallt es auch bisschen dumpf an den Zwischenwänden. Ich kenne das nicht so von anderen Wohnungen.

Kann man irgendwie sagen, welche Häuser und Wohnungen gut gegen Schall isoliert sind? Hochhäuser? Neubauten ab einem bestimmten Jahr? Oder kann man das von außen z. B. bei einer Besichtigung überhaupt nicht erkennen?

0
diewoelfin0815  23.07.2019, 23:27
@LogitechM570

Eine Universal-Antwort gibt es dafür leider nicht. Das was laut Schallschutznachweis mindestens gemacht werden muss und das, was am besten gemacht werden sollte, damit es wirklich so richtig schön still ist, sind leider zwei Welten. Zum einen bedeutet dergleichen für die Bauunternehmer immer einen gewissen Mehraufwand, der Zeit und Geld kostet, zum anderen gibt es garantiert auch unter den Bauherren immer wieder schwarze Schafe. Vor allem je billiger die Neubauten sein sollen, schließlich wollen sie sie nachher ja nicht selbst bewohnen.

Die einen Häuser sind manchmal leiser, weil sie schlichtweg dicke massive Wände haben und ein anderes Mal wiederum lauter, weil sie leider Schallbrücken zwischen den Wohnungen und/oder Geschossen haben. Bei Neubauten werden auch immer öfter (billige) Leichtbau-Wände eingesetzt und die sind in puncto Lärm auch nicht gerade das perfekte Etwas.

Eine brauchbare Info kann Dir also meist nur ein Schallschutzgutachter liefern. Und ob sich dessen Einsatz wirklich lohnt, kann man leider nur selbst in Erfahrung bringen, indem man nach einem Kostenvoranschlag fragt.

Sorry, hätte Dir gern mehr geholfen.

wölfin

1

Kalksandstein