Mit Stute zurechtkommen?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meine Stute kann SEHR zickig sein. Und wenn sie hochrossig ist, ist sie erst recht zickig. Mir macht das nichts, da ich das Pferd ja kenne. Wenn sie rossig ist, nehme ich Rücksicht darauf. Ich mache aber Fremde aufmerksam, die sich meinem Pferd nähern wollen, damit sie nicht Kopf abgebissen bekommen. ;-)

Ich bin das gewöhnt.

Wir werden allerdings in drei Wochen noch zwei neue Einsteller bekommen. Einen fünfjährigen Wallach, der aber zu den Jungs kommt und eine 25 j. Haflingerin. Die kommt zu den Mädels, also zu meiner Stute und deren Busenfreundin. Da meine Stute eine Dramaqueen ist und bei neuen Stute erst mal kreischt und hinten und vorne ausschlägt, werden das neue Pferd und die beiden anderen Damen erst mal getrennt. Das geht bei unserem Offenstall, da der sozusagen aus zwei Zimmern besteht, so man also gut unterteilen kann. Nach 14 Tagen ist die Sache aber erledigt. Meine Stute akzeptiert dann das neue Pferd, sagt allerdings zu ihrer Busenfreundin - der wahrscheinlichen weiterhin Stallchefin : "Die Tusse ist jetzt da, aber wir reden mit der nicht, oder?"

Wie gesagt, ich kenne mein Pferd so gut und die mich, dass es mir egal ist. Blöd wäre es vermutlich, wenn die Turniere gehen würde. Ob die während der Rosse einen Blumentopf gewinnen würde, ist fraglich. Eher nicht. Aber da ich ja keine Turniere reite, macht es mir nichts aus. Sie schreit allerdings sehr oft, wenn ich reite. "WO SEID IHR? ICH AAAARME."

Auch während des BEritts war sie in ihren Zeiten schwer zu reiten. Meine RL brauchte dann lange, um sie wirklich in die Losgelassenheit zu reiten. Und da man mit einem nicht losgelassenen Tier nicht viel machen kann, konnte sie dann mit ihr auch nichts "Besonderes" machen. Also nicht mehr als die beiden ersten Skalenpunkte zu erreiten.

Man kommt mit Stuten im Grunde genommen genau so gut zurecht wie mit einem Wallach. Bei der Stute in deiner vorherigen Frage handelt es sich ja nicht um eine "zickige" Stute, sondern um ein absolut ungezogenes Pferd, mit dem du eigentlich nichts zu tun haben solltest, sondern das erstmal eine ordentliche Erziehung erhalten sollte.

Ansonsten "lernt" man wohl als Stutenbesitzer, wie man mit seiner Stute umzugehen hat, wenn sie sich tatsächlich als Stute präsentiert. Je gelassener man mit der Situation umgeht, desto weniger Probleme dürfte man haben.

Man sollte halt nicht Unerzogenheit als "typisch zickiges Stutenverhalten" werten, sondern als Unerzogenheit, die jedes Geschlecht betreffen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dahika  07.06.2021, 14:12

ja. Aber mein SB, ein wahnsinnig erfahrener Pferdemann, würde sich selbst nie eine Stute kaufen. Die sind ihm zu zickig,sagt er. Jeden Tag anders. Auf die Mühe hat er keine Lust, darum hat er nur Wallache, bzw. früher Hengste. Die seien, sagt er, viel angenehmer in der Ausbildung.

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Kaktus800  07.06.2021, 14:47
@Dahika

Ja, mein SB hat eine ähnliche Einstellung. Man muss eine Stute halt zu nehmen wissen. Wenn man sich eine kauft, weiß man ja auch, worauf man sich u. U. einlässt und als RB sollte man halt über die entsprechende Erfahrung verfügen, was die Fragestellerin aufgrund ihres Alters ja noch gar nicht haben kann. Mir gings in meiner Antwort einfach auch nur darum, noch mal zu verdeutlichen, dass die Stute aus der ersten Frage nicht einfach "nur zickig" ist, sondern dass da einfach die Erziehung so gut wie nicht vorhanden ist. Und dann möglicherweise mit der Erklärung abgespeist zu werden, dass die Stute halt zickig wäre, ist ja ziemlich unfair (und unverantwortlich) dem Mädel gegenüber. Die Stutenbesitzer, die ich kenne, gehen halt entsprechend mit der Situation um, wenn Frau Pferd mal wieder mein, sie müsse die Stute raushängen lassen, was aber halt nichts damit zu tun hat, dass sie komplett ihre Erziehung vergessen würden.

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Hey, ich bin mal eine Stute geritten, die einfach nur zickig war. Aber so richtig. Mit der war es dann so, dass ich lange mit ihr gearbeitet habe und irgendwann war sie nicht mehr zickig. Ich habe ihr einfach ein bisschen vermittelt wo meine Grenze ist und ich musste mich stark durchsetzten. Das fiel mir nicht immer einfach aber es hat sich gelohnt, weil ich am Ende mit ihr durch dick umd dünn gehen konnte.

Ich glaube manchmal braucht es vielleicht auch seine Zeit bis Reiter und Pferd sich eingespielt haben und sich auch kennengelernt haben.

LG

Man behandelt einfach jedes Pferd wie ein Pferd. Wer gelernt hat, mit Pferden umzugehen, kann es mit allen, wer es nicht gelernt hat, wird immer wieder Gründe suchen und vermeintlich finden, seien sie im Geschlecht des Tieres, seien sie in seiner Rasse, in seiner Wesensart oder in vielem mehr. Ich kenne beispielsweise auch mehr als genug Menschen, die mit ihren Wallachen nicht zurecht kommen, wo sich das wirklich zur Gefahr entwickelt. Das liegt dann aber deren Meinung nach an allem und jedem, nur nicht an ihnen und ihrer Ausbildung selbst. Da müssten sie ja zugeben, dass es dringend an der Zeit wäre, in einen kompetenten Trainer zu investieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Meiner Erfahrung nach wird das Geschlecht oft als Ausrede verwendet, um sich nicht damit beschäftigen zu müssen dass das Pferd in Wirklichkeit einfach nur unerzogen / unausgelastet /schmerzhaft etc. ist. Es ist schließlich viel einfacher zu sagen "ach, das ist ne Stute, die ist einfach nur zickig" anstatt den Fehler bei sich zu suchen und ggf. kostspielig zu beheben.

Ich besitze inzwischen nur noch Stuten und würde auch nur noch Stuten kaufen. "Zickig" ist keine von denen. Ja, sie sind mal etwas empfindlicher wenn sie zB Rossig sind - aber damit muss man eben einfach lernen umzugehen.