Mit 13 ein Buch an einen seriösen Verlag schicken? Kennt ihr welche?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wichtig für jeden Neu-/Jungautor zu wissen:

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein Hobby-Autor, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung (da das Schreiben im Regelfall Erfahrung und Training braucht, doch gibt es immer mal wieder "literarische Wunderkinder", die du auch schon kennst - heißt also: Unmöglich ist nix !).

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren (solange du noch minderjährig bist, musst du all das natürlich gemeinsam mit deinen Eltern regeln, - logisch - ) :

Möglichkeit eins: Die Allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Science-Fiction-Roman an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks (also niemals das vollständige Manuskript ! Was aber bedeutet, dass das Buch zumindest mal komplett fertig und überarbeitet sein sollte. Vorher bloß nichts unternehmen!) zu, d.h. rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in die "Tonne".

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist, denn wirklich seriöse Verlagshäuser verlangen kein Geld vom Autor (!) (Der Bäcker muss ja auch nicht dich bezahlen, wenn du seine Brötchen haben möchtest!) :

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt. Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier. Eine schwarze Liste, veröffentlicht vom Bund Deutscher Schriftsteller, findest du hier:

https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Viel Glück weiterhin! (P.S.: Es heißt immer entweder "Verlage", oder besser "Verlagshäuser", aber niemals bitte "Verläge". Und man hat immer eine Chance "bei" einem Verlag, nie "an". Zumindest bist du mal kein "Wunderkind", aber wer ist das schon?)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor
leniaquarius 
Fragesteller
 11.03.2021, 10:31

Okay, danke! ^^

Der Fehler mit den Verlagen war wohl meine Autokorrektur... :/

Das mit den unseriösen Verlagen wusste ich zum Glück schon, da ein Freund meines Vaters auf so einen Verlag hereingefallen ist... Der musste dann ein ganz schönes Sümmchen für sein Buch zahlen und hat dann mehr bezahlt als er bekommen hatte... :/

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Frank6188  19.03.2021, 19:30

Sehr gut und umfassend erklärt. Dem ist nichts hinzuzufügen👍

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Kann nichts zu dem Alter sagen , habe aber selber ein Fantasy Roman geschrieben und bisher keinen seriösen Verlag gefunden .

die Branche ist extrem hart . Wo du die Finger weglassen solltest sind Bezuschussungsverlage das ist nur abzocke .

was eine Alternative ist über die ich auch nachdenke ist bod

ist zwar viel Arbeit aber du hast wenig kosten und bekommst auch ein Gefühl wie gut dein Buch wirklich ist

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
leniaquarius 
Fragesteller
 10.03.2021, 16:45

oke, danke ^^

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ChrisAD79  10.03.2021, 16:49
@leniaquarius

Konnte ja nicht wirklich was hilfreiches beitragen aber finde toll das du schreibst und wie gesagt Fantasy ist auch meine Welt .

halte auf jedenfall durch und kämpfe für deinen Traum

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Hallo!

Schreibst du ein Kopie-Buch. oder ein selber erfundenes Buch? Ich frage mich weil du Lena Aquarius, wie von Alea Aquarius heißt.

Ich schreibe auch ein buch, seit 7 Monaten. Ein Copiebuch, habe aber gerade vor, ein eigenes zu schreiben.

lggg

leniaquarius 
Fragesteller
 11.03.2021, 10:32

Ich schreib ein "normales" Buch mit eigenen Ideen und so ;)

Ich bin bloß ein ziemlicher Alea-Fan xD

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leniaquarius 
Fragesteller
 11.03.2021, 10:42

Und viel Glück dir bei deinem Buch! ^^

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IdaLina28  04.05.2021, 11:00

Das mache ich auch. Habe lange an einem Copiebuch gearbeitet, aber jetzt kamen gute neue Ideen

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Das es schwer ist, hat zwar auch mit deinem Alter zu tun, aber in erster Linie haben unbekannte Autoren eben kaum eine Chance. Die Verlage bekommen massenhaft unverlangte Manuskripte zugesandt, gerade auch im Fantasy-Bereich, und gucken da oft nicht mal rein. Ich kenne auch einige, die echt gutes Zeug geschrieben haben (eine hat 9 Jahre an ihrem Buch gearbeitet) und kein Verlag interessiert sich dafür. Schade... also, tut mir leid, aber ganz unabhängig von der Qualität deines Werkes stehen deine Chancen einfach schlecht.

Vielleicht ist es am besten, wenn du oder deine Eltern bei den Verlagen einfach mal anrufen und fragen? Wenn du denen was schickst, am besten ein Expose und eine Leseprobe. Viel Glück.

leniaquarius 
Fragesteller
 11.03.2021, 10:41

Danke!

Ja... Ich weiß dass ich wenig Chancen hab...

Ich hab mich schon relativ früh informiert da ich gewappnet sein wollte und ehrlich gesagt nachdem ich so ein paar Sachen gelesen hab, bin ich ziemlich unmotiviert geworden... Hab danach wieder weiter geschrieben und nicht mehr so viel an Veröffentlichungen gedacht. Mir ist klar, dass ich mit vielen Absagen rechnen muss und das ist auch okay. Ich kenne keinen Autor der nicht schon mehrere Male zurückgewiesen wurde und trotzdem sind sie später weltbekannt geworden. (Klar, weltbekannt werde ich jetzt nicht, aber ich mein ja nur ;) xD)

Ich muss es halt oft genug probieren, vielleicht habe ich ja irgendwann mal Glück... Und wenn nicht ist es auch nicht so schlimm. Erstens geht es ja hauptsächlich um Spaß und zweitens ist es ja auch erst mein 1. "richtiges" Buch ;) ^^

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Hallo, ich grüße dich!

Also wenn ich das richtig gelesen habe hast du ein Fantasybuch geschrieben. Da hätte ich drei Vorschläge für dich.

Klett-Cotta Verlag

Jpj-Verlag

Fabylon Verlag

Ich habe selbst Bücher von diesen Verlagen Zuhause und sie sind auf das Genre Fantasy/Science Fiction ausgelegt. Versuch doch mal dein Glück

Viel Erfolg wünsch ich dir

Liebe Grüße

Asherah

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
leniaquarius 
Fragesteller
 10.03.2021, 16:40

Danke! ^^

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