Mein vater verlangt das ich ihm 1000€ im monat gebe was soll ich tun?

9 Antworten

Hallo Sweety653!

Dein Vater kann erst einmal viel verlangen. Du musst das ja nicht befolgen. Ich verstehe schon die Wohnsituation und das Verhältnis, dennoch muss man sich nicht abzocken/verarschen lassen. Es muss schon alles fair und vor allen Dingen "rechtlich" korrekt/sauber sein.

800,00 € und Aufstockung von 1000,00 €. Also 1800,00 €?
Sorry, ich kenne keinen Menschen, der "nur" 800,00 € verdient und dann so nebenbei einmal 1000,00 € Aufstockung bekommt. Zumindest kenne ich keinen Fall, bei dem die Aufstockung höher als die eigentliche Leistung ausfällt. Diverse Beträge kann man sich zwecks Kindergeld, Unterhalt, Mehrbedarf usw. zusammenreimen, aber diverse Dinge werden von unterschiedlichen Leistungsträgern angerechnet oder generell verwehrt, wenn man Leistungen nach A, B oder C bekommt, nicht anrechnungsfrei pauschal addiert.

Oder meinst Du eher 800,00 € und Aufstockung von 200,00 € = 1000,00 €?

Müssen musst Du gar nichts.

1300,00 € sind für eine eigene Wohnung auch genug. Du könntest schon ausziehen.

Auch das, was Du gelesen hast, ist Unsinn. "Müssen" musst DU gar nichts. Wenn man zusammen wohnt/lebt, dann kann es sein, dass behördlich und laut Gesetz diverse Dinge angerechnet werden. Dies kommt allerdings auf die Situation, Art der Leistung und andere Faktoren an. Ob dies so ist oder nicht, sagt doch schon der eigene Verstand, dass man sich an Fixkosten prozentual beteiligt. Auch bei Lebensmitteln und Co. beteiligt man sich fair oder sorgt sich selbst um sich.

Da Du leider keine Angaben machst, kann man nichts sagen. Ohne genauen Hintergrundinfos, kann man Fragen solcher Art nicht genau beantworten.

Fakt ist, dass Du erst einmal gar nichts musst. Du bist nicht verantwortlich für Dritte und Dritte sind nicht verantwortlich für Dich. Je nach Alter und unter 18 mag es schon sein, dass Deine Eltern für Dich "verantwortlich" sind. Und, wenn es um staatliche Gelder geht, dann ist es klar, dass der Staat erst einmal das Vermögen und etwaige Bedarfs-/Haushaltsgemeinschaften etc. rechtlich durchleuchtet oder bei Situationsänderungen prüft, ob Paare, Lebensgemeinschaften, Eltern, Kinder usw. nicht für sich gegenseitig aufkommen "können", ohne auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Rechtlich sind diverse Menschen füreinander zuständig. Ob dann Leistungen wegfallen, gemindert oder gar erhöht werden, kommt auf den Einzelfall an.

Da bei Dir keine wichtigen Infos angegegen sind, kann man nur spekulieren.

Noch einmal zwecks Wohnung:
Mit 1300,00 € kann man schon eine Wohnung oder WG (Schule, Ausbildung, Studium etc.) finden. Es muss keine Luxuswohnung für 1300 € sein, es reicht auch eine 1-Zimmer Bude für 450-500 €. Oder ein WG-Zimmer für 250-350 €.

Ich habe das selbst alles durch und habe es komischerweise auch geschafft. Während meiner BAFÖG-ZEIT hatte zwar den BAFÖG-Höchstsatz, aber dennoch viel weniger als Du. Und, ich habe es auch geschafft. Später hatte ich dann noch ein Ehrenamt (bezahlt) und einen Nebenjob. Geht alles, wenn man möchte.

Aber, immer mit der Ruhe und alles ganz langsam angehen.

Man sollte zwar stets eine diplomatische Lösung suchen, aber wenn der Vater schon einfach so verlangt, ohne zu prüfen oder selbst seine Situation zu ändern, ist Hopfen und Malz zumeist eh schon verloren.

Ohne genaue Angaben, kann man hier eh nichts Genaues schreiben.

Ich kenne keine Person unter meinen Klienten, die 800 € bekommen bei der Arbeit und dann noch zusätzlich 1000 € Aufstockung. Das wären ja 1800 € einfach so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
herzilein35  28.03.2024, 06:41

Jetzt kennst du eben einen. Ich hatte in meiner Ausbildung als Beispiel auch nur 346 Euro im dritten Lehrjahr bekommen.

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"und bekommt 800€ im monat und somit bekommt er eine Aufstockung von 1000€ und da ich dan arbeiten werden bekommt er dies nicht mehr es wird ihm dan angerechnet so das Problem ist er verlangt von mir das ich ihm 1000€ jeden monat gebe"

Das ist Dein Denkfehler. Du gibst nicht IHM das Geld, sondern DU bezahlst EURE gemeinsamen Wohnkosten mit.

Ihr geltet als Bedarfsgemeinschaft, d.h., das Einkommen von jedem geht in einen gemeinsamen Topf. Liegt dieses Einkommen unter einer bestimmten Grenze, kann man aufstocken.

Durch Deine Ausbildungsvergütung kommt Ihr über die Grenze und die Aufstockung wird gestrichen. Der Gedanke dahinter ist logisch: die Allgemeinheit soll nicht für Kosten aufkommen, die Ihr selber tragen könnt.

"ich habe gelesen das ich nur 20%-30% meines nettos Einkommen ihm geben muss"

Müssen muss man gar nichts. Wenn Azubis zuhause wohnen, wird empfohlen, dass sie 20-30% ihres Einkommens zu den allgemeinen Kosten dazuschießen - das gilt aber für Familien, in denen die Eltern "normal" verdienen und nich noch Unterstützung vom Staat bekommen.

Du bist jetzt finanziell auf eigenen Beinen und wirst erwachsen. D.h. Du wirst nicht mehr nur als Kind behandelt, das vom Papa versorgt wird, sondern Dir wird jetzt, zu Recht, zugemutet, dass Du Deinen Beitrag zum Haushalt leistest.

Ob die 1000€ zuviel sind, darüber kann man streiten. Aber wenn diese Aufstpckung wegfällt, dann werdet Ihr auch die Wohnung nicht mehr bezahlen können. Was genau hilft Dir da Dein Trotz?

Ich würde Dir raten: setz Dich mit Deinem Vater in Ruhe hin, macht eine Auflistung Eurer Ausgaben fürs Wohnen, Essen etc., also das, was Ihr an gemeinsamen Haushaltskosten habt.

Dann stellt Ihr Eure Einkommen dagegen, die Ihr nach Wegfall der Aufstockung habt und teilt sie fair auf. Als Richtschnur sagt man z.B., dass für die Miete max. ein Drittel des Nettoeinkommens ausgegeben werden sollen.

Zieh in eine kleine 1-Zimmer Wohnung. Da kommst du vermutlich bald billiger weg.

Ich würde lieber mehr Geld für meine eigene Wohnung zahlen, als mich auspressen zu lassen.

300€ was übrig bleiben würde reicht halt einfach nicht. Da verfahre ich ja schon mehr als die Hälfte im Monat.

Ich finde es immer wieder interessant, wie Eltern Geld zurückverlangen. Klar abgeben sollte man, aber nicht so viel. Man selbst hat sich nicht ausgesucht da zu sein.

LG

Stellwerk  22.02.2024, 11:38

Wenn die Aufstockung wegfällt und Junior sich nicht an den gemeinsamen Kosten beteiligen will, stehen beide auf der Straße. Ich finde es immer wieder interessant, wie Azubis meinen, das gemütliche Taschengeldleben geht einfach so weiter.

Im übrigen verlangt der Vater kein Geld zurück. Es geht einfach darum, dass durch die wegfallende Aufstockung eine finanzielle Lücke entsteht, die aber durch das Azubieinkommen gedeckt werden.

"Man selbst hat sich nicht ausgesucht da zu sein."

Eben. Junior kann ja gerne ausziehen.

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HaraldLJackson  22.02.2024, 11:55
@Stellwerk

Wo steht denn, dass er sich nicht an den Kosten beteiligen will? Will er ja. Beteiligen bedeutet aber nicht fast alles abzugeben was man hat.

Wenn er jetzt noch tanken muss und Versicherung zahlt, hat er gar nichts mehr.

Wenn der Vater ohne Zuschüsse sich kein Kind leisten kann, soll er keins in die Welt setzen.

Abgaben sind normal, aber wenn man ohne das Kind nicht überlebt läuft was falsch.

Kann ja nicht sein, dass der Vater weniger verdient als das Kind. Dann füttert das Kind ja noch eher den Vater durch. Beteiligt sich dann der Vater nicht genug beim Kind?

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Stellwerk  22.02.2024, 14:18
@HaraldLJackson

"Wenn der Vater ohne Zuschüsse sich kein Kind leisten kann, soll er keins in die Welt setzen."

Oh Mann - hast Du irgendeine Ahnung von der Familiengeschichte? Nein.

In 15-18 Jahren kann viel passieren, da kann aus einem anständig verdienenden Elternpaar ein alleinerziehender Witwer werden, der aus gesundheitlichen Gründen nur noch Teilzeit arbeiten kann. Und zack, hast Du eine Situation wie oben. Es ist so unverschämt und anmaßend von Dir, ihm zu unterstellen, er wäre nicht in der Lage, für sein Kind zu sorgen.

Zumal das Kind durchaus auch Pflichten in finanzieller Hinsicht hat. Und ja, wenn es drauf ankommt, dann füttert das Kind den Vater durch. Macht man so in einer Familie.

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HaraldLJackson  22.02.2024, 14:55
@Stellwerk
hast Du irgendeine Ahnung von der Familiengeschichte? Nein..

 hast Du irgendeine Ahnung von der Familiengeschichte? Nein.

Ich beziehe mich auf die Infos die geschrieben wurden und nicht, was du jetzt alles vermutest. Wenn es so ein sollte wie du sagst, ist es eine andere Geschichte. Jedoch bezweifle ich, dass der Fragensteller bei gesundheitlichen Gründen des Vaters so einen "Aufstand" macht.

Wenn du hier Dinge vermutest, könnte man genauso vermuten, der Vater ist ein Drogenabhängiger, welcher kein Bock auf Arbeit hat und gewalttätig ist? Wäre es dann immer noch gerechtfertigt so viel zu fordern? Ich denke nicht. 

Fakt ist: Wir kennen die Lage nicht.  Daher beziehe ich mich auf das was geschrieben wurde.

Wenn er Witwer wäre, dann würde er vermutlich Witwenrente bekommen. Und das Kind Halbweiserente. Bei einem gesundheitlichen Problem würde er anderweitige Zuschüsse bekommen. 

Zumal das Kind durchaus auch Pflichten in finanzieller Hinsicht hat. Und ja, wenn es drauf ankommt, dann füttert das Kind den Vater durch. Macht man so in einer Familie.

Hängt ganz von der Situation ab.

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Ihr, nicht nur dein Vater bezieht aufstockend Bürgergeld, wobei die Höhe und die Kostenverteilung nicht so ganz stimmen können.

Damit gehörst du zur Bedarfsgemeinschaft, mit der zukünftigen Einschränkung das du jetzt dein eigenes Geld verdienst und dieses auf den Bedarf angerechnet wird.

Du hast nun 2 Möglichkeiten, einmal du steigst aus der Bedarfsgemeinschaft aus, heißt du zahlst deinen Anteil selbst (Miete, Nebenkosten, Verpflegung, Telefon usw.) oder du suchst dir eine Wohnung oder ein WG-Zimmer und machst dein eigenes Ding.

Dein Azubigehalt ist nicht automatisch dein Taschengeld, willkommen in der Welt der Erwachsenen.

Nichts. Er kann verlangen, was er will. Einen rechtlichen Anspruch, den er durchsetzen kann, hat er nicht.