mein Freund möchte hier nicht leben.
Hallo. Mein partner und ich sind seit fast 2 Jahren zusammen. Er wohnt seit ca. 3 Monaten bei mir weil er hier seine Meister Schule macht. Vorher hatten wir eine fernbeziehung da wir 220 km entfernt gewohnt haben. Wir fahren ca. Jedes 2. Wochenende in seine Heimat und besuchen dort Freunde und Familie. Wir lieben und sehr und sind gerade bei der Familienplanung. Doch Gestern hat er mir offenbart dass er hier nicht sein möchte. Die Schule von ihm dauert noch 6 Monate aber er würde gerne wieder zurück. Mit der Begründung er fühlt sich hier nicht heimisch und er hat keine Freunde. Daraufhin habe ich gesagt dass es eben nicht so einfach ist und Vorallem lernt man neue Freunde nicht auf der Couch kennen. Ich habe seit 6 Monaten einen neuen Job der mir extrem viel Spaß macht. Und ich weiß dass ich mich in seiner Heimat auch nicht wohl fühlen werde. Das ganze hat mich ziemlich gekränkt, weil er vorher noch sagte, dass er seine Kinder in seiner Heimatstadt groß ziehen möchte und er dort auch nicht wohnen möchte. Ich persönlich glaube dass ihm seine Mutter ziemlich gut einredet dass sie ihn vermisst und er doch zurück kommen soll (er ist 27!) Ich habe gestern zu ihm gesagt dass es evtl auch mal ganz gut ist Abstand von den Eltern zu bekommen. Damit er endlich mal selbstständig wird und nicht immer zu Mam rennt... versteht mich nicht falsch. Aber mich nervt das. Mutti steht über mir in unserer Beziehung. Ich weiß ehrlich nicht was wir machen können damit es uns beiden gut geht... Ich möchte auch dass unser Kind eine Oma hat - ist auch für uns mal eine Erleichterung. Womit wir schon beim nächsten Punkt sind. Seine Mutter muss sich um den behinderten Sohn kümmern. Da will ich ihr nicht auch noch das Kind aufdrücken. Hat von euch jemand eine Idee?
Danke im voraus.
4 Antworten
Eure Beziehung hat keine Chance, wenn er sich nicht abnabeln kann. Wartet unbedingt mit der Familienplanung bis er seine Ausbildung beendet hat und ihr die Probleme mit Mutti gelöst habt. Das geht sonst in die Hose...
Es kommt durchaus oft vor, daß Elternhäuser hohen Druck auf die Kinder ausüben, sich in der Nähe niederzulassen. Da geht's auch um Gesichtspunkte wie Erbe des Hauses, Pflege der Eltern im Alter usw. Und solche Argumente sind auch durchaus verständlich.
Somit ist das Schlimmste, daß der Typ Dir erst so spät verklickert, daß er sich von zuhause nicht lösen kann.
Du wirst die Entscheidung treffen müssen, ob Du das Opfer bringst, zu ihm zu ziehen. Ansonsten macht bald Schluß, es raubt Euch nur Zeit.
Danke für die Antwort. Ich verstehe diese Ansichsweise sehr gut. Aber er ist 27 seine Eltern sind noch recht jung genau wie meine. Er kann noch nicht mal sein Leben leben? Mit ist das schon oft aufgefallen dass sie ihm Vorschreiben wollen was er zu tun hat. Ich muß doch meinem Kind den Freiraum geben sich ein Leben aufzubauen. Oder sehe ich das falsch?
Für mich sieht es so aus, als gäbe es da keine Lösung um die Beziehung zu erhalten. Du willst nicht mit ihm weg und er will nicht bleiben. Dann habt halt noch 6 schöne Monate und trennt euch dann. Denn eine Fernbeziehung kann gut funktionieren. Aber eine Fernfamilie? Mit Kind? Niemals. Die Schuld nur bei ihm zu suchen, ist auch falsch. Wenn er sich nicht wohl fühlt ist es mit deine Schuld. Hast du ihn nicht in deinen Freundeskreis eingeführt? Hast du ihm nicht geholfen neue Freunde zu finden? Ab und zu ne Grillparty mit deinen Freunden oder mal weggehen und schon hat sich die Situation entspannt. Vielleicht mag er ja den Freund deiner besten Freundin. Würde ja passen. Es ist immer leichter für Menschen aus einer anderen Gegend, wenn jemand der dort schon lange unterwegs ist einem dabei unterstützt die Stadt zu entdecken. Lokale zeigt, anderen Menschen vorstellt.
Er spricht davon, was er will - du redest nur über Dinge, die du so NICHT willst, die du anders haben willst, die dir Sorgen machen. Das funktioniert nicht! Solange du seinem "Plan A" keinen "Plan B" gegenüberstellen kannst, wird "Plan A" gewinnen!
Denke über deinen Gegenentwurf nach - statt einer Oma können auch Freunde, evtl. mit eigenen Kindern im "Tauschsystem" einspringen. DU hast endlich einen guten Job gefunden, den du nicht aufgeben willst. DU hast Freunde dort, die genau so viel wert sind wie seine in der "alten Heimat". DU hast eine schöne Wohnung, in der du dich wohlfühlst. DU möchtest nicht in einer anderen Stadt als "Heimchen am Herd" neu anfangen müssen - als Mutter findest du kaum einen guten Job, wenn du den nicht schon vorher hattest (zumindest, bis die Kinder mindestens zur Schule, besser zur weiterführenden gehen!). Und DU fühlst dich von seiner Mutter "bedroht", "eingeschränkt" und von ihm nicht ernstgenommen.
Pack die Dinge auf den Tisch - BEVOR du "der Kinder wegen" die Klappe hältst!
Wenn er meint, dort keine Freunde finden zu können, ist das genauso (un)realistisch wie deine Befürchtung, mit seiner Mutter nicht klarzukommen - also läuft es möglicherweise auch auf "Plan C" hinaus - an einem anderen Ort zu zweit einen Neustart wagen...
Aber alles, was du jetzt nicht klar beim Namen nennst, solltest du ihm SPÄTER nicht mehr vorwerfen - sowas ist unterste Schublade! Also mach dir Notizen, denk über deine Punkte nach und führt ein offenes, ehrliches Gespräch. Ohne Vorwürfe, dafür mit guten Argumenten!