Medizinische Berufe alle schlecht bezahlt?
Hallo nun eine Frage wegen meiner Freundin, da sie kein gutefrage hat .😅 sie hat ihr Fachabi und will was im medizinischen Bereich erlernen, erst wollte sie Arzthelferin/Zahnarzthelferin aber da der Beruf schlecht bezahlt ist und trotz Weiterbildungen wenig Geld mit sich bringt wollte sie Krankenschwester werden aber nach einem Praktikum hat sie gemeint es wäre ihr zu viel Pflege und es ist eher viel dreckige Arbeit . Dann wollte sie OTA erlernen aber das fand sie wiederum dann langweilig nur zu instrumentieren. Ergotherapie,Physiotherapie,Logopädie,Osteopathie findet sie interessant aber das sind meistens private Schulen, die viel Geld kosten. Dann wollte sie MTA aber das wäre ihr zu viel im Labor. Und Altenpflege will sie auch nicht also eigentlich arzt oder zahnarzthelferin aber da das so schlecht bezahlt ist will sie das auch nicht machen. Könnt ihr falls ihr irgendeine Ausbildung gemacht habt, die oben genannt worden ist von euren Erfahrungen berichten.
8 Antworten
Die Arbeitsleistung (von der Anstrengung her) kann beim Reinigungspersonal höher sein als z. B. bei Krankenschwestern. Das Durchschnittsbruttoeinkommen beim Reinigungspersonal liegt bei ungefähr 1750 €, und das von Krankenschwestern bei ungefähr 2800 €.
Natürlich gibt es bei der Entlohnung in medizinischen Berufen auch erhebliche Unterschiede. Nicht alle sind ausgebildete Krankenschwestern, nicht alle arbeiten im gleichen Betrieb, u. v. a.
"Schlecht bezahlt" ist ein sehr relativer Begriff, und sollte mehr den Bereichen zugeordnet werden, wo das Einkommen gerade zur Deckung des Grundbedarfs ausreicht und nichts mehr für das Sparbuch u. ä. übrig bleibt.
Gravierend ist jedoch die Streßbelastung in vielen Berufen, die nicht nur die gute Laune verdirbt, sondern auch noch erheblich die Gesundheit beeinträchtigt. Aber auch da halte ich es für sinnfrei, von "schlecht bezahlt" zu sprechen, denn krankmachender Streß sollte überhaupt nicht erkäuflich sein, sondern er sollte durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.
So schlecht bezahlt sind medizinische Berufe nicht, selbst als medizinische Fachangestellte kann man in leitender Funktion durchaus über 2000€ netto monatlich kriegen (ich kenne sogar einen Fall von prozentualer Beteiligung an Op-Einnahmen!). Die anderen Fachberufe(Ergotherapie etc) sind größtenteils keine IHK-Ausbildungen und daher zumindest unbezahlt, wenn nicht sogar kostenpflichtig in der Ausbildung(ich bin gelernter Orthoptist, diese Ausbildung findet zB an Unikliniken und i. d. Regel kostenlos statt).
Die Pflegeberufe sehen von der Bezahlung her schlechter aus, und die Arbeitsbedingungen sind, so hört man zumindest, auch oft alles andere als gut.
Gibt noch PTA.
Ich bin Physiotherapeutin und würde den Beruf immer wieder erlernen.
Deine Freundin wird vermutlich irgendwann von Hartz IV leben, wenn sie mit dieser Einstellung durchs Leben geht. Arbeit macht nicht immer Spaß, negative Aspekte wird es immer geben.
Irgendwie hat sie an jedem Beruf was auszusetzen. In jedem Beruf gibt es drecksarbeit zu machen. Vielleicht sollte sie sich lieber einen Bürojob suchen. Aber auch da ist es nicht immer lustig.
Wer davon träumt, die gebratenen Tauben würden einem in den Mund fliegen, der mag von mir aus gerade bezogen auf das Gesundheitswesen weiter träumen. Und genau so liest sich die Vorstellung Deiner Freundin.
Ich rate grundsätzlich von einer Ausbildung im Gesundheitswesen ab. Denn da sind so viele Reformen seit Jahrzehnten nötig, dass sie wohl nur durch massiven Personalmangel erzwungen werden können. Betrifft auch die Ärzteschaft.