Diese berüchtigte Stelle in Es(nur ein paar Seiten lang) ist tatsächlich ziemlich schräg, ich habe sie nicht gerade als schockierend, eher als unglaubwürdig wahrgenommen. Ist auch nicht allzu pornografisch.
Ich persönlich finde, man kann im Prinzip alles schreiben und lesen - wenn es fiktiv ist - ohne ein ungutes Gefühl haben zu müssen. Wäre dem nicht so, müsste man auch die Frage aufwerfen, ob es z.B. vertretbar ist, eine Geschichte zu schreiben oder zu lesen, in der ein Killerclown Kinder umbringt.
Kann natürlich generell vorkommen, dass man sich durch ein Buch oder einen Film schlecht fühlt, dann sollte man sich fragen, ob es einem das wert ist.
Der gute Stephen King hat damals wahrscheinlich ein bisschen zuviel gekokst und ist übers Ziel hinausgeschossen. Andererseits würden küssen statt Sex zumindest im Buch nicht die gleiche Wirkung entfalten. Im Film haben sie es so gemacht, ich finde, das kommt innerhalb der Geschichte aber noch unglaubwürdiger als die Gruppensexvariante.
Das sagt King selbst: "I wasn’t really thinking of the sexual aspect of it. The book dealt with childhood and adulthood –1958 and Grown Ups. The grown ups don’t remember their childhood. None of us remember what we did as children–we think we do, but we don’t remember it as it really happened. Intuitively, the Losers knew they had to be together again. The sexual act connected childhood and adulthood. It’s another version of the glass tunnel that connects the children’s library and the adult library. Times have changed since I wrote that scene and there is now more sensitivity to those issues."