Macbeth - die drei hexen

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Hi, die trügerische Sicherheit von Wortbedeutungen: Gut ist böse, Böse ist gut (Alliteration im Britischen). Erinnert mich stark an Orwells 1984 (Krieg ist Frieden und das Zwiedenk). Manchmal ist das Gute (nicht entschlossen zu handeln) schlecht, manchmal ist das Böse (Krieg) gut. Geht auch andersrum. Diesen trügerischen Prophezeiungen der Hexen zu glauben, ist Anfang des Scheiterns Macbeth. Parallele: die Brücke am Tay. Da treten die 3 Hexen wieder auf. Gruß Osmond http://www.handmann.phantasus.de/g_brueckamtay.html Zitat: Die Brück' am Tay (28. Dezember 1879) 1)

When shall we three meet again? 2) Macbeth

»Wann treffen wir drei wieder zusamm?« »Um die siebente Stund', am Brückendamm.« »Am Mittelpfeiler.« »Ich lösche die Flamm.« »Ich mit.«

»Ich komme vom Norden her.« »Und ich vom Süden.« »Und ich vom Meer.«

»Hei, das gibt einen Ringelreihn, Und die Brücke muss in den Grund hinein.«

»Und der Zug, der in die Brücke tritt Um die siebente Stund'?« »Ei, der muss mit.« »Muss mit.«

»Tand, Tand 3) Ist das Gebilde von Menschenhand.«

osmond  29.11.2011, 12:41

Dankeschön für den Stern, lgO

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Hallöchen,

du kannst das ganze theoretisch als Paradoxon, also ein sprachliches Stilmittel sehen. Bei einem Paradoxon wiederspricht sich eine Aussage quasi selbst.

Ein paar Übersetzungen wären erstmal: "Schon ist wüst und wüst ist schön" (Internet-Übersetzer), "Gut ist bös', und bös' ist gut" (laut Wikipedia) oder "Schlecht ist recht und recht ist schlecht" (Vom Link der unten steht)

Was davon jetzt "die richtige" Übersetzung ist, lässt sich nicht genau sagen! Auch im englischen selbst kann man der Aussage mehrere Bedeutungen zuweisen. Klar ist jedoch, das durch das Statement betont werden soll, das nicht alles so ist wie es zunächst scheint, bzw. das blindes Vertrauen zu nichts führt, weil es immer anders sein kann.

Hier kannst du eine längere Interpretation des Satzes lesen: http://www.rither.de/a/englisch/shakespeare/macbeth/leitmotive/

Schein und Sein: In Macbeth liegen der sichtbaren Welt böse und göttliche Kräfte zu Grunde, die den Lauf der Dinge beeinflussen. Umgekehrt gilt aber auch, dass auf die Aussagen dieser jenseitigen Wesen kein Verlass ist. Macbeth wird durch die zweideutigen Weissagungen der Hexen getäuscht - und muss erkennen, dass er einer trügerischen Sicherheit aufgesessen ist. Diese Äquivokation findet gleich am Anfang des ersten Aktes Ausdruck im Lied der Hexen: “Fair is foul, and foul is fair” (Gut ist bös’, und bös’ ist gut). Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Macbeth_%28Shakespeare%29