Liebesbeziehung zwischen einer Gymnasiastin und einem Hauptschüler?

10 Antworten

Ich kann mir das tatsächlich auch nicht vorstellen, dass das lange gut geht. Ich sag jetzt nicht, dass jeder Haupt- oder Förderschüler dumm ist, aber es gibt zu 100% doch einige gravierenden Unterschiede und dass ein Hauptschüler mit einem Abiturienten intellektuell mithalten kann, ist eher die Ausnahme. Auch das soziale Umfeld und die Arbeitsmoral, das Allgemeinwissen und viele andere Dinge sind einfach an beiden Schulen anders. Für mich würde so eine Beziehung nicht in Frage kommen, noch viel mehr nicht, wenn es der Mann ist, der den niedrigeren Bildungsabschluss hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Paguangare  21.01.2020, 11:39

Steckst du noch in solchen Rollenklischees, dass ein gebildeter Mann und eine "einfach gestrickte" Frau gut zusammenleben können, da die Frau ohnehin die Dienerin des Mannes sein soll, aber andererseits Probleme entstehen, wenn der Mann in Gefahr liefe, sich gegenüber seiner Frau unterlegen fühlen zu müssen?

0
Kimster  28.01.2020, 22:14
@Paguangare

Nein, ich finde das auch Quatsch, aber viele Männer sehen das immer noch so und man sieht es weitaus häufiger, dass der Mann den höheren Bildungsgrad hat als die Frau. Daher scheint das wohl eher noch zu funktionieren. Ich als Frau könnte mir unmöglich vorstellen, mit einem Mann zusammen zu sein, dem ich intellektuell überlegen bin und der deutlich weniger verdient als ich. Das kommt v.a. davon, dass die Frau einfach durch Schwangerschaften usw. einfach mal eine Zeit außer gefecht ist und sich viel häufiger um die Kindererziehung kümmert. Ich hätte da einfach Angst, dass die Familie auf mein Gehalt angewiesen ist.

0
Paguangare  29.01.2020, 07:01
@Kimster

Durch Schwangerschaften muss man überhaupt nicht "außer Gefecht gesetzt" sein. Es hängt natürlich von der Art der Tätigkeit ab. Aber bestimmt mindestens 80 % der beruflichen Tätigkeiten, die Frauen ausüben, sind körperlich so leicht, dass sie auch von der Mehrzahl der Schwangeren bis 6 Wochen vor dem Stichtag ausgeübt werden können, wenn dann der Mutterschutz greift. spätestens ein Jahr nach der Geburt kann man mit dem Stillen durch sein, so dass es dann keinerlei Einschränkungen bei den Arbeitszeiten mehr gibt. Aber auch viele stillende bzw. noch teilstillende Mütter schaffen einen Vollzeitjob.

Insgesamt braucht man bei zwei Kindern im gesamten Berufsleben als Frau nur ein bis zwei Jahre auszusetzen, was bei ca. 40 Berufsjahren insgesamt kaum ins Gewicht fällt. Auch Männer können einmal Phasen haben, wo sie durch Krankheit außer Gefecht gesetzt sind, oder ein Sabbatjahr nehmen.

Wenn man davon ausgeht, dass die Intelligenz- und Intellektualitätsniveaus bei Männern und Frauen ungefähr gleichverteilt sind, ist logisch, dass nicht bei allen Paaren die Männer hier überlegen und ihre Frauen unterlegen sein können. Man hätte dann eine Reihe hochintelligenter Frauen, die schlicht keinen Mann mehr abbgekämen, weil kein ihnen überlegener Mann auf dem Heiratsmarkt übrig wäre.

0
Kimster  29.01.2020, 22:20
@Paguangare

Naja, aber diese 1-2 Jahre muss man erstmal überbrücken können und man hat ja Kinder nicht nur, um sie dann in Betreuung zu geben. Für mich sind Kinder schon ganz eindeutig ein Grund, warum der Mann gut verdienen sollte. Die Mutter ist da naturbedingt einfach immer mehr mit dem Baby beschäftigt. Mir ist es einfach unglaublich wichtig einen Partner auf Augenhöhe zu haben. Deine Theorie, dass einem die Partner ausgegen könnte ist schon ziemlich übertrieben. Fakt ist einfach, dass sich viele Männer mit Hauptschulabschluss schon schwer tun, eine Frau zu finden, weil einfach immer weniger Mädchen nach sowas suchen. Kenne da selber einige Männer, an denen Frauen Interesse zeigen und sobald es um den Beruf geht, dann ist das Interesse verflogen.

0
Paguangare  30.01.2020, 06:28
@Kimster

Auch wenn beide Elternteile vollzeitberufstätig sind, hat man ein Familienleben, und die Kinder werden nicht "nur in Betreuung gegeben", sondern man kann sie erziehen und viel Qualitätszeit mit ihnen verbringen. Die Hausarbeit wird paritätisch zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt (evtl. gibt es noch mehr helfende Hände, z.B. Großeltern oder eine Haushaltshilfe). Später übernehmen auch die Kinder Aufgaben im Haushalt.

Speziell Männer mit Hauptschulabschluss üben oft Tätigkeiten aus, bei denen sie "nur" ihre 35 - 38 Wochenstunden abzureißen haben, keine Arbeit mit nach Hause zu nehmen brauchen, keine Dienstreisen und Abendsitzungen haben und sich von daher sehr gut in die Hausarbeit und Kinderbetreuung einbringen können.

Einige haben auch feste Schichten, die zeitversetzt zu der Arbeit ihrer Frauen ist. Evtl. können diese Väter gleich nach dem Halbtags-Kindergarten bzw. nach Schulschluss für ihre Kinder da sein während die Frauen ein bis vier Stunden Feierabend haben. Ein gutes Beispiel sind Männer, die im Bäckerei-Handwerk arbeiten.

0
Kimster  04.02.2020, 19:56
@Paguangare

Ich seh das nach wie vor komplett anders. Für mich kommt eine Beziehung mit einem Hauptschüler oder einem einfachen Arbeiter einfach nicht in Frage. Da fehlt für mich das "auf einer Augenhöhe" sein, man hat den größten Teil seines Lebens komplett unterschiedlich verbracht. Der Hauptschüler kann mit schulischer und akademischer Laufbahn gar nichts anfangen, man hat diesbezüglich keine gemeinsamen vergleichbaren Erfahrungen. Andersrum kann ein Gymnasiast z.B. sich kaum vorstellen, dass ein Hauptschulabschluss für Hauptschüler tatsächlich recht schwer sein kann, weil die Schulen einfach so extrem unterschiedlich sind. Die Arbeitszeiten sehe ich eben auch als totales Hinderniss. Meistens haben genau die Arbeiter lange Arbeitszeiten und Schichtdienst. Beides wäre für mich schwer zu händeln. Ich hab einen Job, bei dem ich nur meine Arbeit machen muss, egal wie, wann und wo. Wenn ich früher fertig bin, hab ich frei. Das ist bei relativ vielen Akademikerjobs so. Genau dafür hab ich ja studieren, dass ich mal später keinen so harten Job machen muss. Viel vom Vater hätte das Kind da eher nicht, wenn normale Arbeitszeiten von Arbeitern oft von 8-16 Uhr sind...

0
Paguangare  05.02.2020, 08:04
@Kimster

Hallo Kimster,

diesen weltenweiten Abstand zwischen den Absolventen verschiedener Schulformen sehe ich wiederum nicht. Das Gymnasium ist sowieso keine elitäre Schulform einer kleinen Minderheit mehr, sondern fast die Hälfte aller Schüler tummeln sich dort. Man ist deswegen nicht intellektuell und auf einem völlig anderen Level als andere Menschen.

Durch die föderale Struktur des deutschen Bildungswesens gibt es in einigen Bundesländern ohnehin keine Hauptschulen als eigenständige Schulform mehr. Stattdessen gibt es Oberschulen, Stadtteilschulen oder wie immer sie heißen mögen. Hier kann man, wie auf den ehemaligen Gesamtschulen, alle Bildungsabschlüsse erwerben. Die Schüler besuchen je nach Fach und Talent Kurse auf unterschiedlichen Niveaus. Einige beenden ihre Schullaufbahn mit dem Ersten Schulabschluss (ESA), andere mit dem Mittleren Schulabschluss (MSA) und einige ihrer ehemaligen Mitschüler machen weiter auf der gymnasialen Oberstufe derselben Schule, wo sie nach drei weiteren Jahren das Abitur ablegen.

Wenn man aber statt der gymnasialen Oberstufe eine betriebliche Ausbildung macht und daneben noch zur Berufsschule geht, bedeutet das nicht, dass man auf diese Weise total verdummen und keine geistigen Impulse mehr bekommen würde. Man bekommt ebenfalls eine solide, valide Bildung, die in manchen Aspekten sogar sinnvoller für den weiteren Lebensweg ist, als wenn man auf dem Gymnasium lernt, ein bisschen pseudo-wissenschaftlich herumzuschwafeln, Gedichte zu interpretieren und sowie Differential- und Integralrechnung auf grundlegendem Niveau zu betreiben.

Viele Personen mit ESA oder MSA sind außerordentlich tüchtig und auf ihrem Fachgebiet beschlagen. Auch ohne Abitur kann man Meister oder Schulungsleiter werden. Auch ohne Abitur kann man weise werden und tiefgründige Ansichten zu philosophischen, politischen und anderen Themen haben. Oder man kann eine eigene Firma gründen und leiten. Eigentlich hilft dem Gymnasiasten das, was er in der Oberstufe gelernt hat, meistens gar nicht so viel im richtigen Leben. Wozu kennt man die Phasen der Mitose und Meiose? Wozu kann man aus dem Lateinischen oder Altgriechischen übersetzen? Wozu interpretiert man Shakespeare-Dramen?

Was die Arbeitszeiten anbetrifft: Etwas besseres als normale Arbeitszeiten von 8 - 16 Uhr kann einem doch kaum passieren. Die Kinder können sowieso in diesen Zeiten in der Kita bzw. Ganztagsschule untergebracht werden und man hat maximale Möglichkeiten, sich in den anderen Zeiten um die Familie zu kümmern.

Viele Akademiker hingegen sind durch die folgenden Punkte in ihrem Familienleben beeinträchtigt:

  • viele und lange Dienstreisen
  • exzessive Arbeitszeiten zwischen 50 und 70 Stunden pro Woche als Selbständiger oder in Führungspositionen
  • Abendtermine mit Sitzungen in Gremien
  • Umzüge in andere Bundesländer oder sogar ins Ausland, weil man innerhalb eines Konzerns versetzt wird

Was haben dann die Kinder von ihrem Vater oder ihrer Mutter?

0
Kimster  05.02.2020, 15:03
@Paguangare

Ich weiss nicht, was du für eine schräge Weltanschauung hast. Ich selber war als Nachhilfelehrer für Haupt- und Realschulen mehrere Jahre tätig. Ich selbst war sogar selber 1 Jahr in der Hauptschule. Der Unterschied zwischen Hauptschule und Gymnasium ist nunmal echt extrem! Zwar gehen immer mehr Schüler aufs Gymnasium, aber das heißt umgkehrt gleichzeitig, dass für die Hauptschule immer mehr wirklich nur die aller leistungsschwachen Schüler übrigbleiben. Daher ist die Hauptschule auch nicht mehr das, was sie früher mal waren. Die Schularten rücken nicht näher zusammen, sondern driften immer mehr auseinander. Die Zahl der Leute, die mit einem Hauptschulabschluss sich wirklich nach oben arbeiten, ist äußerst gering. Ich selber habe ein Mädchen begleitet, das vom Hauptschulabschluss zum Studium gekommen ist. Das war aber weit und weit eine absolute Ausnahme und bei der hat man von Anfang an gemerkt, dass sie auf der Hauptschule total deplatziert war. Trotz meiner intensiven Hilfe und sehr viel Fleiß hat das Mädchen schon sehr heftig rudern müssen, um das zu schaffen. Manchmal habe ich sogar ihre Aufsätze und Hausarbeiten verfasst, weil sie sonst gescheitert wäre. Selbst jetzt im Studium hat sie in bestimmten Sachen immer noch einen Rückstand und Probleme.

Mit den Arbeitszeiten stimm ich immer noch absolut nicht zu. Wie ich vorhin schon erklärt habe, ist es bei Akademikern sehr häufig so, dass die Arbeitszeiten nicht fest sind, sondern frei einteilbar. Ich finde nichts schlimmer, als mein Kind, womöglich erst 3 oder 4 Jahre alt bis an Ende der Schulzeit jeden Tag 8 Stunden lang in Betreuung zu geben?! Ich bin heilfroh, dass ich so flexibel bin. Ich arbeite dann lieber während der normalen Schulzeiten und am späten Abend/Nacht, um den Rest der Zeit mit dem Kind zu verbringen. Wenn alle erst um 16:30-17 Uhr heimkommen und schon um 8 Uhr auf der Matte stehen müssen, dann bleibt da kaum mehr Zeit für irgendwas. Da muss man noch Hausaufgaben kontrolliere, lernen, Abendessen. Da kann man nicht einfach mal unter der Woche in ein Erlebnisbad gehen oder sonstige kleine Überraschungsausflüge machen.

Klar, ab und an muss ich auch dienstlich weg, aber nie länger als 1 Woche und auch nur 4-5 Mal im Jahr. Und ja, ich hab auch öfter mal Besprechungen, die sind aber zu 90% am Vormittag und die wenigen, die am Abend sind, die sind auch kein Problem. Ist ja nicht jeden Tag so.

Und zum Gesprächsstoff. Wenn ich mit Freunden rede, dann unterhalten wir uns eigentlich immer über irgendwelche Sachthemen, Situationen in der Schule oder dem Studium. Ich kenne auch einige Hauptschüler und die Konversationen fallen da ganz anders aus, wesentlich kürzer und oberflächlicher. Du kannst mir einfach nicht erzählen, dass das in der Regel nicht so ist.

0
Paguangare  05.02.2020, 16:08
@Kimster

In meinem Bundesland gibt es eben seit etlichen Jahren keine Hauptschulen mehr und daher auch per definitionem keine "Hauptschüler", also Schüler, bei denen man schon seit Klasse 5 weiß, dass sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nur den ESA machen.

Zum anderen umfasst mein Blickwinkel sämtliche Hauptschulabsolventen aller Generationen, und nicht nur diejenigen, die in den letzten 10 Jahren mit der Schule fertig geworden sind. Ich denke da z.B. an einen Onkel, der wohl in den 1950er Jahren seinen Hauptschulabschluss gemacht hat und sich nach einer Maurerlehre zum Polier hochgearbeitet hat. Der hat sich sein eigenes Haus gebaut und ist auch in seiner Konversation nicht oberflächlich.

Deine eigene berufliche Situation als Akademiker scheinst du zu verallgemeinern und als "sehr häufig" vorkommend anzusetzen. Die meisten Akademiker sind jedoch in Firmen angestellt, wo von ihnen erwartet wird, dass sie 40 - 60 Stunden Einsatz zeigen, und das in der Regel nicht im "Home Office", sondern im Betrieb, bei den Kunden, in Lehrveranstaltungen oder auf Dienstreisen.

Bei Hauptschulabsolventen kommen längere Abwesenheiten dagegen nur sehr selten vor, z.B. bei Matrosen oder Monteuren. In 97 % der Fälle haben die Arbeitnehmer aber mindestens zwei ganz freie Tage in der Woche, oder, falls sie in einer Sechs-Tage-Woche arbeiten, haben sie dann nur 6 - 6,5 Stunden Arbeit pro Tag. Alleine das Bundesarbeitszeitgesetz schreibt ja schon vor, dass über ein halbes Jahr hin betrachtet die 40-Stunden-Woche nicht überschritten werden darf.

Und Kinder braucht man auch nicht bis zum Ende der Schulzeit in Betreuung zu geben. Die Kita-Betreuung geht sowieso höchsten bis zum Alter von 12 Jahren. Ab 12 Jahren (oder auch wenn ein Kind erst 10 ist, aber ältere Geschwister hat), können bei Bedarf 3 - 4 Stunden zu Hause ohne die Betreuung durch Erwachsene locker überbrückt werden. an 1 - 3 Tagen in der Woche wird das Kind ohnehin Sporttraining, Musikunterricht oder sonstige Nachmittagsbeschäftigung haben, wo es eigenständig hingehen kann.

Es gibt eben unterschiedliche Lebenserfahrungen. Aber ich gehe davon aus, dass ich keine "schräge Weltanschauung" habe. "Schräg" bedeutet ja: In einem Winkel zur Vertikalen stehend, von der Norm aus gesehen auseinanderlaufend. Es gibt jedoch nicht "das richtige Leben" und die ultimativ richtungsweisenden Erfahrungen. Und so könnte man ewig weiterdiskutieren.

0
Kimster  05.02.2020, 21:08
@Paguangare
Zum anderen umfasst mein Blickwinkel sämtliche Hauptschulabsolventen aller Generationen

Genau das ist ja komplett falsch! Darum geht es ja, das ist ja auch das große Thema in den Medien. Die Hauptschule jetzt ist nicht mehr Hauptschule von früher, das ist unvergleichbar und man kann das nicht zusammen betrachten, sondern nur vergleichen. Die Hauptschule ist heutzutage wirklich unterste Schublade, früher war es noch wortwörtlich die Hauptschule. Wenns bei dir keine Hauptschulen mehr gibt, ist ja ok, aber darum gibts trotzdem noch den Schulabschluss, der mit einem Hauptschulabschluss vergleichbar ist. Jeder, der ein bisschen Verstand hat, weiss, dass das Niveau auf den allermeisten Hauptschulen extrem niedrig, geradezu erschreckend ist. Gebildete, kulturinteressierte Hauptschüler gibt es heutzutage quasi überhaupt nicht mehr, weil man mit dem Hauptschulabschluss einfach kaum mehr was machen kann. Jeder, der irgendwie in der Lage dazu ist, versucht mit der Schule weiterzumachen. Die, die übrig bleiben und dann eine Ausbildung anfangen sind dann echt meistens ziemlich unterbelichtet oder haben überhaupt keine Lust auf Arbeit, Bildung oder ähnliches. Ich seh das doch selbst, bin mit mehreren Zahnärzten befreundet und die finden einfach keine Auszubildenden mehr und das in einer Großstadt. Entweder sind die Kandidaten einfach wirklich zu wenig begabt und schaffen die Anforderungen nicht, versagen in der Berufsschule, oder die kommen von Arbeitsamt, sagen direkt, dass sie eigentlich keinen Bock haben, aber den Stempel brauchen, um weiter Arbeitslosengeld zu bekommen. Wer stellt sowas ein? Das ist doch ganz klar, dass mittlerweile Realschüler den Job von Hauptschülern machen. Das ist nun wirklich keine Fehleinschätzung meinerseits, das ist überall in den Medien eine richtig große Diskussion.

Und nochmal zum Job von Akademikern: Du kannst mir nicht erzählen, dass deine genannten Arbeitszeiten normal sind. Keiner meiner Bekannten jammert über seine Arbeitszeiten, das tun eher die angestellten Arbeiter, weil sie eben von 8-16/17 Uhr am Stück in der Arbeit sind und für nichts anderes mehr Zeit haben. Mittlerweile gibt es gerade bei den Bürojobs von Akademikern immer mehr Telearbeitsplätze, das ist Gang und Gebe. Wir sind zu 4. in einem Büro und es ist eher Zufall, wenn ich einen meiner Kollegen mal im Büro antreffe. Jeder macht Home-Office.

Selbst wenn man einen Job hat, bei dem das nicht geht, z.B. Arzt, dann macht man im Normalfall so viel Geld, dass das trotzdem erträglich ist. Dann kann man wenigstens in der Freizeit wirklich mal was machen, da sind Wochenendtrips kein Thema, da kann man auch gut und gerne öfter mal für 3 Tage außerhalb der Ferien in den Urlaub oder ganz besondere Sachen machen. Ich will gar nicht wissen, wie das bei einem schlechtbezahltem Job wie Gärtner, Friseur usw. gehen soll. Da arbeitest du den ganzen Tag lang, siehst deine Kinder kaum, die dann auch noch alleine zu Hause bleiben sollen, oder den ganzen Tag in der Kita hocken und wenn dann endlich mal Wochenende und Ferien sind, dann muss man auch noch die Euros zählen und kann selbst da nicht sorglos entspannen. Genauso ist es auch bei den heutigen Hauptschülern, die können sich teilweise gar keine Familie und Wohnung mehr leisten!

0

Und was ist daran so schlimm Gärtner zu werden? Wieso soll er zur Realschule, wenn man ein Ausbildung machen kann und schon Geld verdient.

Wahrscheinlich hast du Ihren Freund noch nie getroffen und besitzt solche Vorurteile gegen Haupt- bzw. Förderschule.

Vielleicht besitzt er eine Lernschwäche oder hatte andere Probleme, die ihn beim lernen gestört haben.

Jeder geht seinen eigenen Weg und am Ende sollte man das machen was einem Spaß macht. Und Liebe kennt keinen Schulabschluss

domostonerz  23.11.2019, 15:36

Habe mich mit Abi fast für eine Gärtnerausbildung entschieden, ist aber doch eine andere Ausbildung geworden.

0
Kimster  27.11.2019, 19:42

Ja...Liebe an sich kennt keinen Schulabschluss, das mag sein, aber eine Beziehung besteht nunmal nicht nur aus Liebe. Man unterhält sich auch, diskutiert...tauscht sich aus. Der Unterschied, was eine Person mit Förder- bzw. Hauptschulabschluss dazu beitragen kann und was ein Student für Gedankengänge hat, sind in den meisten Fällen wirklich sehr weit entfernt. Das ist nicht diskriminierend, das ist einfach ein Fakt. Die Frage ist in etwa so, als ob man es sich vorstellen kann einen Partner der 20-30 Jahre älter oder jünger ist zu haben, einen der 40-50 cm größer oder kleiner ist als der andere, einen Rollstuhlfahrer als Partner zu haben....da würde doch auch nicht jeder sofort zu allem "ja klar" sagen, oder? Gerade wenn es der Mann ist, der das Nachsehen hat, dann denken viele doch schon eher drüber nach, oder? Ich kenne nur sehr wenige Paare, bei denen z.B. der Mann deutlich kleiner ist als die Frau?! Es gibt also noch sehr viele andere Faktoren außer die Liebe, die zu einer Beziehung gehören, und Bildung ist meiner Meinung nach eines der wichtigsten Elemente dabei.

0

Du verkennst die Tatsache, dass man außerhalb der Schule halt andere Dinge lernt und deswegen eine andere Art der Bildung hat. Du hast in deinem Leben nicht viel mehr erreicht als extra für Lernende aufbereitetes Wissen aufzunehmen und wiederzugeben. Ist das eine Basis, sich anderen überlegen zu fühlen? Wohl kaum.

Paguangare  21.01.2020, 11:36

Ich kann nur zustimmen, dass man keinen Anlass hat, sich überlegen fühlen zu dürfen, wenn man einen Schulabschluss (auch Abitur) schafft oder ein Studium absolviert hat.

So etwas macht einen Menschen noch nicht lebensfähig, reif und weise. Es kann sein, dass ein derartiger anscheinend gebildeter Mensch bestimmte notwendige Kompetenzen und Tugenden nicht hat und untauglich wäre, auch nur einen Monat als Gärtner zu arbeiten, oder in einem anderen gesellschaftlich notwendigen Beruf, z.B. in der Kranken- oder Altenpflege.

Die Gesellschaft braucht definitiv Menschen mit unterschiedlichen Begabungs- sowie Stärken- und Schwächenprofilen. Für jeden Menschen, der bereit ist, sich gemäß seinen Fähigkeiten einzusetzen, sollten wir dankbar sein.

1

Ist er sehr gut aussehend und sie nicht? Will sie noch studieren oder nicht? Hat sie gute Noten?

Auf Dauer wird das nicht gutgehen. Er wird immer leiden und seine Wut wird sich gegen sie richten. Ich haben einen Fall in der Verwandtschaft, da wirft der eine dem anderen bei jeder passenden Gelegenheit vor, daß er ja nur den zweiten Bildungsweg habe. Dabei haben beide studiert. Da sieht man, daß es da schon Ärger gibt.

AmysAngel  23.11.2019, 16:29

Ich kenne auch so einen Fall in der Verwandtschaft, bin aber eher entsetzt darüber. Zwischen meinem Partner und mir steht das nicht, da mir das egal ist.

0

Auch wenn du angeblich nicht überheblich klingen möchtest, bleibe ich dabei: Deine Formulierungen klingen für mich überheblich.