Ist es normal/erlaubt Hausaufgaben über die Ferien aufzugeben?
Mein Sohn geht seit diesem Sommer in die 5. Klasse einer Sekundarschule. Sie haben sowieso schon viel mehr Unterricht als andere Schulen. Vom Konzept her sollten sie dann keine HA mehr aufbekommen, bzw nur nicht geschaffte Übungsaufgaben aus dem Wochenplan und evtl. mal Rechercheaufgaben. Aber auch das stimmt auch leider nicht. Faktisch haben sie immer wieder was zu Hause zu erledigen.
Jetzt haben sie ihnen auch noch die Ferien "verplant". Er soll ein Referat vorbereiten, ein komplettes Buch lesen und für Englisch neuen Stoff lernen, da nach den Ferien direkt eine Arbeit geschrieben wird.
Das Problem ist jetzt auch, dass wir die ganzen Ferien weg sind. Wie soll das gehen? Anstatt mal abzuschalten darf er dann am Pool sitzen und Schulaufgaben erledigen, oder wie?
Ist es "schlau", als Eltern sich zu beschweren, oder hat unser Sohn dann erst richtig "Spaß" mit den Lehrern?
10 Antworten
Also bevor ihr euch beschwert solltet ihr euch mit anderen Eltern aus der Klasse zusammensetzen und besprechen ob diese das genau so sehen - eine gemeinsame Beschwerde wird wirkungsvoller sein :D Viel Glück!
Schau mal ins Schulgesetz Deines Bundeslandes.
Hier mal ein Beispiel (NRW)
Ferien dienen der Erholung der Schülerinnen und Schüler.
Hausaufgaben während der Schulferien sind daher nur in Ausnahmefällen und auf freiwilliger Basis möglich, zum Beispiel wenn im Schuljahr bei einer Schülerin oder einem Schüler große Fehlzeiten aus Krankheitsgründen vorliegen und die Aufgaben dazu dienen sollen, versäumten Unterrichtsstoff nachzuarbeiten, um so die weitere Mitarbeit sicherzustellen. Ansonsten sind Hausaufgaben während der Ferien unzulässig.
Ist es "schlau", als Eltern sich zu beschweren, oder hat unser Sohn dann erst richtig "Spaß" mit den Lehrern?
Wenn sich niemand beschwert, ändert sich nichts. Wozu gibt es Schulgesetze, wenn nur ein Teil der Betroffenen Konsequenzen fürchten muss, sollte er gegen diese Gesetze verstoßen; die Schüler nämlich.
Hier die Bestimmungen von NRW.
Aufgrund der gesetzlichen Kleinstaaterei musst Du Dir die Bestimmungen Deines Bundeslandes heraussuchen. In der Regel gibt es marginale Unterschiede.
Sollte es allerdings soweit kommen, dass sich ein Gericht des Themas annähme und zugunsten der Schüler entschiede, würde ein ganz schlauer Schulbürokrat einen anderen Begriff für das Wort "Hausaufgaben" erfinden, der dann selbstverständlich gesetzlich nicht verboten wäre. Einziger Vorteil: Das Prozedere dauerte Lichtjahre; bis es soweit wäre, blieben Deinem Kind die HA erspart.
Nachsitzen ist in einigen Bundesländern verboten. Nacharbeiten allerdings nicht. Bestrafung ist verpönt, Erziehungsmaßnahmen ausdrücklich erwünscht. Man hat zwar die physische Gewalt von Seiten der Lehrer aus den Schulen verbannt, aber was nützt das, wenn die psychische Gewalt, die die gleichen Auswirkungen im Gehirn hat, weiterhin an der Tagesordnung ist?
Was sind Erziehungsmaßnahmen anderes als Bestrafung? Das Austauschen von Vokabeln, ist ein übliches Mittel, um zu vernebeln. Wer macht sich beispielsweise klar, dass wir mit unserem Schulzwang ziemlich alleine auf der Welt sind? Und damit das nicht so auffällt, nennen wir ihn Schulpflicht. So ähnlich heißt er schließlich in anderen Ländern auch. Nur das dort niemand per Gesetz gezwungen wird, in die Schule zu gehen.
So lange Du glaubst, das jetzige und zukünftige Wohl und Wehe Deines Kindes hängt von dessen Verhalten in der Schule und seinem Abschluss ab, wird man Dir immer wieder mit negativen Konsequenzen für Dein Kind drohen können. Dass das alles nur Angstmacherei ist, erkennen nur sehr wenige Menschen. Das interessante ist nämlich, man muss diese Drohungen gar nicht aussprechen. Die Angst davor ist ja schon in Deinem Kopf, bevor irgendjemand gedroht hat. Deine Frage, welche ich eingangs zitiert habe, macht das deutlich.
Man muss sich nur klar machen, dass die Hauptaufgabe der Schule nicht etwas die Bildung ist, sondern die Erziehung. Das in der Schule vermittelte Wissen kann man innerhalb von 2 Jahren erlernen. Dein Sohn hat bis zu seinem sechsten Lebensjahr "1000 Dinge" gelernt, ohne das er Hausaufgaben machen musste. Für das meiste bedurfte es nicht mal eines Lehrers. Bestimmte Verhaltensweisen anzutrainieren, dauert aber deutlich länger.
Gruß Matti
Nunja ich bin kein Lehrer doch ein Referat sind ja Rechercheaufgaben. Man rechachiert und und bildet daraus sein Fazit oder seine Erkenntnisse. Solch eine Aufgabe ist denk ich, kaum zeitlich in Unterrichtsstunden zu beweltigen.
Bücher zu lesen wurden schon immer von Schulen gefordert (ich hatte zu meiner Schulzeit pro Schuljahr ganze Listen mit Büchern bekommen die ich zu lesen hatte) und muss nicht immer negativ oder als Anstrengung angesehen werden. Im Gegenteil lesen kann auch beim abschalten helfen.
Fremdsprachen lernt man leider auch nur durch ständiges wiederholen und Vokabeln lernen. Schule ist einfach lernen lernen lernen. Aber trotzdem wird der Junge auch Spaß in seinem Urlaub haben können. Er benötigt lediglich das richtige Zeitmanagement.
Wie gesagt, es ist eine Frage des Zeitmanagements ich weiss nicht in welchem Bundesland ihr lebt. Doch zu den Ferien ist noch ein bisschen hin. Es ist bestimmt möglich das Referat bis vor dem Urlaub fertig zu stellen. Dann ist die größte Aufgabe schonmal erledigt. Bleiben also 2 Bücher die er in den Urlaub mitnehmen muss, wenn er im Urlaub 20 Minuten am Tag Englisch übt und vor dem schlafen ein Stückchen in seinem Buch liest, bleibt ihm noch genug Zeit zum Entspannen und Spaß haben. Es ist im übrigen auch gar nicht schlecht wenn ein Schüler im Urlaub nicht aus der Übung kommt, vorallem nicht wenn er sich mit dem Lernstoff schwer tut. (Das nehme ich im Falle deines Sohnes an, da du schreibst dass du das Referat mit ihm zusammen ausarbeitest)
Für die 5.Klasse ist dass wirklich viel, aber solche sachen wie für ne Arbeit nach den Ferien lernen, gibt es immer mal auf über die Ferien.
Die Sache ist halt, dass wir eine Flugreise nach Griechenland machen. Und da ist dann nix mit Internet und Computer. Und massig Bücher zum Recherhieren kann ich auch schlecht mitnehmen. Ausserdem haben wir alle den Urlaub ziemlich nötig. Wir konnten im Sommer fast keinen machen. Da hab ich echt andere Ideen, als mit meinem Sohn noch ein Referat auszuarbeiten.