Kupieren bei Tieren warum macht man sowas was nützt das?

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Zu den Jagdhunden:

Es wird immer wieder behauptet, daß alle Jagdhunde kupiert wurden und werden.

Das stimmt nicht. Es dürfen nur kurzhaarige Jagdhunde kopiert werden.  Und auch nicht in jedem Land.
Langhaarige, deren Rute auch lange Haare haben, dürfen es nicht. Hier federn die langen Haare viel ab, so daß die Rute besser geschützt ist.
(Füchse und Wölfe haben eine langbehaarte Rute.)

Auch ist bitte nicht zu vergessen, daß das nur bei Jagdhunden gemacht werden darf, die auch wirklich jagdlich geführt werden. Jagdhunde in Privathand, die niemals zur Jagd eingesetzt werden ( aus welchen Gründen auch immer - z.B.der Halter kein Jäger), dürfen nicht kupiert werden.

Ein Jagdhund, der im Einsatz ist, kann sich sehr wohl die Rute brechen, aufreissen oder anderwertig verletzen. Deshalb greift man vor, und stutzt die Rute ein.

Heute wird auch bei weitem nicht mehr so kurz kupiert wie früher. Der Hund kann sich sehr wohl damit bei anderen Hunden zeigen lassen, er setzt die Rute ein wie jeder andere Hund auch. Und wird auch von den anderen Hunden verstanden.

Wird die Rute verletzt, greift das leider sehr oft auf die Wirbelsäule über - die Rute muss dann meist ganz entfernt werden. Wenn der Jagdhund dann viel Glück hat, überlebt er diese Sache.

Leider habe auch ich schon beobachten müssen, wie genau solch eine Rutenverletzung einem Jagdhund im Endeffekt das Leben kostete.

Hier beschreibt eine Fachfrau genau, um was es geht bei Jagdhunden, deren Meinung ich mich voll anschließe:

http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/archiv/kupieren.htm

Bei Hunden, die keine Jagdhunde sind, sehe ich keinen einzigen Grund dazu. Nur aus optischen Gründen, um ihn damit "gefährlicher" aussehen zu lassen, verabscheue ich ebenso wie jeder andere - egal ob Schwanz oder Ohren.


Deamonia  06.12.2016, 12:54

Ich habe mir den Artikel sehr interessiert durchgelesen. 

Wäre es dann nicht konsequenter, in den Gebieten, wo sich Hunde so stark verletzen können (extrem dichtes Unterholz, wo man lt. Artikel "nur mit der Machete" durch kommt) einfach keine Hunde zur Jagd einzusetzen? Oder eben langhaarige, wo die Rute durch die langen Haare geschützt ist?

Ich meine, es ist doch irgendwie auch paradox, ein Tier zu verstümmeln, und ihm schmerzen zu bereiten, damit des den ihm zugewiesenen Zweck erfüllen kann, ohne sich zu verletzen. 

(genauso wie das kupieren von Schweineschwänzen aufgrund von Kannibalismus durch Platzmangel, statt den Schweinen einfach mehr Platz zu geben) 

In dem Bericht steht auch, das die Hunde sich an Dornen öfter mal Schnauze und Beine blutig kratzen

"Der Hund verletzt sich dabei natürlich nicht nur an der Rute, er reißt sich im Gesicht auf, an den Augenrändern, an den Ohren und Pfoten, an den Flanken. Meistens sind das, da die Dornen ja nicht unendlich lang sind, keine tiefen, aber oft durch die Geschwindigkeit und Wucht, mit der der Hund durch die Hecke bricht, eben größerflächige und lange Kratzer oder Wunden"

Warum macht man sowas? Warum schickt man da überhaupt Hunde rein?

Du scheinst dich auszukennen, daher richte ich meine Frage hier an dich, und die ist ernst gemeint, und soll jetzt nicht provozieren oder so...

Es interessiert mich einfach... 

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antnschnobe, UserMod Light  06.12.2016, 13:38
@Deamonia

Man arbeitet als Jäger mit dem Hund.  Vor und/oder nach dem Schuss - und  auch für anderes - siehe weiter unten.

Es gibt, wie Du sicher weißt, unterschiedlichste Jagdhundrassen, die dementsprechen eingesetzt werden. Man sucht sich den Hund/die Hunde aus, der/die für das entsprechende Revier und die dort vorrangige Jagdart am besten einzusetzen ist/sind.
Genaueres dazu - das würde den Rahmen hier sprengen -:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste\_der\_Jagdhundrassen\_(JGHV)

Hier nur nach einem einzigen Umfeld den Hund auszusuchen geht nicht. Ein Revier besteht fast nie aus nur Wald oder nur Feld oder nur Wasser. Somit ist die Möglichkeit zu Verletzungen in jedem Revier, auf jeder Jagd, für jeden Hund gegeben.

Weshalb Hund?

Ganz einfach. Ein Hund, besonders ein Jagdhund hat eine wesentlich bessere Nase als wir Menschen.
Er wird ausgebildet (und das ohne Gewalt - um eventuellen Meinungen mancher User hier vorzugreifen), um uns Wild aufzuzeigen. Tot oder lebendig. Auf Kommando.

Und so kommen wir zum Hauptpunkt, weshalb Hund.

U.a. Nachsuchen. Diese werden nicht nur aus jagdlicher Sicht gemacht, nein, wir suchen auch Fallwild, daß durch den Straßenverkehr verletzt oder getötet wurde, nach.

Hier kann ich aus meiner Sicht sagen, daß wir in unserem Wald/Feld/Wasser-Revier im Jahr an die 20 Nachsuchen durch Unfälle abhalten.
Wild, besonders krankes Wild, flüchtet nicht auf Straßen oder Feldwegen, sondern durch's Unterholz, Büsche, Dornen etc., es macht keine Umwege.
Ein guter unnd ausgebildeter Jagdhund, der die Fährte aufgenommen hat, bleibt darauf. Muß er auch.
Hast Du jemals einen "Vollblut"-Jagdhund arbeiten sehen?
Dann würdest Du verstehen, mit welcher Energie und Ausdauer die durch's Gestrüpp donnern.
Läßt man sie genau das nicht machen, werden sie verkümmern. Diese Art Hunde sind genau zu diesem Zweck gezüchtet worden.
Genau wie Hütehunde und andere, die neuerdings gerne als Kuschelhundchen gehalten werden, niemals ihrer Bestimmung nachkommen dürfen.

Deshalb dürfen Jagdhunde aus jagdlichen Zuchten auch nur in Jägerhände abgegeben werden.

Von meiner persönlichen Meinung abgesehen - es ist sogar meist Pflicht, Jagdhunde in genügender Anzahl in Revieren zu führen.

http://www.jagdrecht-bayern.de/jagd-6/jagdhunde/

Das hat eben die oben genannten tierschutzrechtlichen Gründe.
Das Wild - ob krankgeschossen oder angefahren, abgekommen (krank) oder ähnliches - muß so schnell als möglich gefunden und evtl. erlöst werden.
Dazu muß es erst einmal gefunden werden.

Deinen Vergleich zur Schweinehaltung kann ich hier nicht nachvollziehen. Auch das Wort "Verstümmelung". Lieber eine kürzere Rute als eine ganz abgenommene oder einen leidenden, später toten Hund.

Bei keinem unserer Hunde, auch keinem der zig anderen Jagdhunden, die ich kenne, konnte ich jemals feststellen, daß sie anderen Hunden gegenüber benachteiligt wären. Weder im Bewegungsablauf noch in der Verständigung untereinander.

Mir ist mein Hund viel wert, mehr als die meisten Menschen, sei Dir sicher.

Ich hoffe, ich konnte Deinen Fragen beantworten.



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Das war soweit ich weiß bei Jack Russel Terriern und ändern Hunderassen eine Modeerscheinung.  Man hat es einfach als schon angesehen

Das war die Gedanke von dem, der bestimmte Hunderasse entwickelt hat.

Die Gedanke beruhte sich auf den Nutz und Einsatz von der Rasse.

Wenn beispielsweise Dobermann - ein Wachhund sein sollte, dann werden die Schlappohren sowie sein riesen langen Schwanz nur stören. Genau so ist das mit Jagdhunden.

Dackodil  05.12.2016, 14:54

Wie habe ich mir das vorzustellen?
In welcher Art und Weise sollte ein Dobermann von seinem Schwanz oder den Ohren beim Bewachen gestört werden?

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Alena1976  05.12.2016, 15:11
@Dackodil

ganz einfach. der hund auf der erste linie soll abschrecken und nicht gleich eingreifen. und zahlreichen umfragen zu folge sehen kupierte dobermänner schreckhafter aus.

genaues kannst du hier http://dobermann-fan.info/ fragen. die kupiere dobermänner immer noch. legal.

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Es nützt garnichts. Außer ein Tier verletzt sich wirklich dauernd schlimm den Schwanz.

Das hab ich allerdings in 20 Jahren im Tierheim nur 3x erlebt. Bei zwei Hunden und einer Katze. Eins war eine ältere Dogge, die sich beim Wedeln den Schwanz mehrmals dermaßen kaputtgehauen hat, dass der Tierarzt eine Amputation für angeraten hielt.
Der andere Hund und die Katze waren schwer verhaltensgestört und haben in autoaggressiven Anfällen den eigenen Schwanz angegriffen und so schlimm verletzt, dass er abgenommen werden musste.

Die Ohren wurden vielen Hunden angeblich zum Schutz vor Raubtieren oder im Kampf kupiert, damit die Gegner da nicht richtig zupacken können. Im Prinzip ist das aber auch nur eine Mode, denn nicht alle Hunderassen, bei denen das üblich war, sind als Herdenschutzhunde oder für Tierkämpfe gezüchtet worden.

Bei Ferkeln in Mastbetrieben wird generell der Schwanz kupiert, weil die sich sonst aus lauter Langeweile den gegenseitig anfressen. Statt mehr Platz und strukturierte Umgebung zu bieten, also lieber das Tier zurechtstutzen.

Es war ja früher sogar bei Pferden üblich den Schwanz zu kupieren, was im Prinzip eine dauerhafte Tierquälerei ist, weil sich ein so verunstaltetes Tier nicht mehr gegen die Fliegen wehren kann.

Leider sind diese Modeerscheinungen bei Kaltblut-Pferden und Hunden im Ausland immer noch üblich. Und viele Leute fahren kurz mal über die Grenze, nur um ihre Tiere zurechtschnibbeln zu lassen.

Deamonia  06.12.2016, 12:59

Das mit dem Kampf und nicht reinbeißen ist ja auch mal ein selten dämliches Argument dieser bekloppten. Hängende Ohren sind ja wohl schwerer zu schnappen, als hochstehende Ohren -.- 

Ich finde es sollte generell verboten sein, Kupierte Tiere in Deutschland zu halten. Wenn ein Tier aus medizinischen Gründen Kupiert werden muss, sollte insbesondere bei Hunden die Pflicht bestehen, das von 2 Tierärzten bestätigen zu lassen. 

Das mit dem Ausland habe ich nämlich leider auch schon oft gehört, da bricht der Tierarzt auch gern mal im nachhinein den abgeschnittenen Schwanz, und gibt davon ein Röntgenbild mit, als Beweis das es angeblich nötig war EKELHAFT

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kuechentiger  06.12.2016, 19:01
@Deamonia

Die Ohren werden bei den Herdenschutzhunden und den Molossern im Original-Stil fast völlig abgeschnitten. Da steht nichts hoch... Beim Dobermann, Boxer, Schnauzer usw. war das wohl einfach nur Geschmackssache, bzw. hat man es als natürlicher angesehen. Denn Wildhunde haben keine Schlappohren, und Stehohren entzünden sich nicht so leicht.

Früher hatten auch Bullterrier kupierte Schlappohren. Das wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts verboten. Man hat dann, da man keine Schlappohren wollte, konsequent auf Stehohren gezüchtet.

Im Prinzip ist es ja verboten, kupierte Tiere über die Grenze zu bringen oder zu halten. Leider kümmert sich da keiner drum.
http://www.tierundnatur.de/tsg-pa12.htm

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Naja als einer dessen Hund oder Hund meiner Mutter von anderen Zwinger Hofhund der von einer Familie aus Mitleid ausgeführt wurde und das Kind das den Hund nicht halten Konnte fast Tot gebissen wurde und also auch in Schwanz bis auf dem Knochen und das aber vielleicht auch nach direkt Wundspray wieder ausgeheilt ist, komme ich eigentlich nur auf den Schluss der Optik in Sinne das es zwar abgeheilt ist aber man es bis Heute sogar noch wenn der Hund blöd steht sieht und das bei Hunden wo ein Teil der Rute später entfernt werden muss auch der Fall seien und Medizinisch immer das Risiko eingehen wird da es nicht vernünftig abheilt weil man keine Haut hat oder der Hund nicht mit klar kommt weil die Rute ja doch schon auch ein Grund hat! Und also wenn man bedenkt das man diese Probleme wenn man es im Welpen alter macht nicht hat und also man von der OPTIK am Ende nix sehen wird und also Medizinisch die Haut beim abbinden vorhanden ist und also ganz sauber abfällt und der Hund es selbst auch nie anders kennt sehe ich es selbst bei einer deutschen Dogge die meist die Probleme haben Tiergerechter und sogar in Hinblick auf das dann auch ausklammern vom Zuchtziel weil also nicht jeder Hund ohne Rute kupiert ist sondern auch einfach keine Rute hat oder nur noch einen Teil mal mehr mal weniger und es also doch Sinnvoller ist wenn man weiß das bei zu kurzer Rute Probleme auftreten man die Rute Züchterisch immer so läng macht, lässt weil man weiß das man noch mal selbst Handanlegt für den Standard als das man für den Standard immer wieder schaut das man Hund mit zu Kurzen mit Hunde mit zu langen Verpaart um dann am ende auf das Perfekte Ergebnis zu kommen was aber in Hinblick auf die zu kurzen immer Abfall Produziert!

In Punkto Ohren Habe ich keine Ahnung oder naja Optisch Sieht es auf jeden fall böser oder erst Böse aus! Und die Süßen Schlapp Ohren galten oder Gelten noch bei Katzen als Gesundheitsrisiko und sind halt bei einen erwachsenen Hund auch nicht Natürlich und also nur so eine Mutation die noch das Kindchenschema anspricht!

Und klar meine Persönliche Meinung Spiegelt nicht die Gesetzgebung wieder aber nun denn bin dafür dass das Thema nicht mit verboten gelöst werden kann und also viel eher Regeln festgelegt werden müssen in wie weit man es darf in Sinne wie schon ge- und beschrieben: Kürzen nur bis zum Tag X und auch nur bis zum Xten Wirbel und natürlich auch nur mit Dokumentation, wann es gemacht wurde und auch wie viel Wirbel man entnommen oder besser gesagt auch nur von der Blutzufuhr abgebunden hat!

Begründung: Ich hole mir doch kein Schwein wenn ich eigentlich eine Nackt-Katze oder -Hund hätte als Haustier das ich gerne nach Lust und Laune Tätowieren und oder auch Piercen möchte! Und also weil ich es irgendwie absolut nicht schlimm finde und oder auch nicht so den unterschied sehe zwischen einen Hund mit Kopierten Ohren oder einer Katze die von Tierschützern Kastriert wurde und damit man es direkt erkennt das eingekerbt oder halber cm weg genommen wird, bzw, also OPTISCH sehe ich schon den unterschied das es ein Tierbesitzer der das macht es einfach schön findet und sein Tier noch mehr liebt! Oh oder nee noch mehr lieben geht mit sowas glaub mal nicht wirklich, weil ich durch aus auch selbst schon Tiere oder halt eine Katze hatte die ich ich einfach nicht schön fand doch nach dem sie sich mir ausgesucht hatte ist was passiert was ich mir nie vorstellen konnte, aber der innerliche Charakter der Katze hat einfach alles überstrahlt und also er schneidet das Tier noch mehr auf sich zu und bindet es noch mehr an sich! Und wir sind ja generell dumm oder Unschöne Tätowierungen im innen Ohr sind Erlaubt aber schöne halt nicht! Und also das dumme ist doch das in Deutschland quasi alles erlaubt ist solange es nicht der Schönheit dient!