Kreative Ideen für longenunterricht?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

auch wenn du einen ersten Longen-Unterricht jetzt schon hinter dir hast, helfen dir vielleicht diese Tipps für die nächsten Kinder-Stunden

1. Für wen machst du Longen-Unterricht?
Wollen Eltern für ihre Kinder einfach "nur" Zeitvertreib oder wollen sie wirklich reiten lernen? Wenn das Kinderreiten nur Zeitvertreib ist, ist es im Grunde völlig egal, was du mit ihnen machst. Einfach die Standard-Übungen.

Wenn die Kinder allerdings wirklich reiten lernen wollen, dann musst du dich mehr ins Zeug legen. Kinder haben eine extem kurze Aufmerksamkeitsspanne, wenig Koordination und vor allem langweilen sie sich schnell und wollen Erfolgserlebnisse haben.

2. Kinder HASSEN Longenstunden
Es gibt für ein Kind nichts uninteressanteres, als rundenweise im Kreis zu laufen. Stell di mal vor, du müsstest Sportunterricht geben und die Kinder im Kreis laufen lassen - spätestens nach zwei Runden hättest du das Geplärre. Der einzige Grund, warum Kinder Longenstunden über sich ergehen lassen, ist die Hoffnung, dass sie "irgendwann" frei reiten können.

3. Kinder LIEBEN Erfolgserlebnisse, die sie SEHEN
Man kann ein Kind rundenweise Arme kreisen lassen und das Kind selbst wird es nicht wirklich als ein Erfolgserlebnis empfinden. Einfach weil es keinen Bezug hat. Es ist ganz etwas anderes, wenn man z.B. dem Kind die Aufgabe gibt, eine lange/kurze Seite der Reitbahn die Arme zu kreisen. Dann kann das Kind zurückblicken uns sieht die Strecke. Es sieht dann im nachhinein, dass es "diese ganze Strecke lang" diese "schwierige Übung" geschafft hat. Das löst viel mehr Erfolgsgefül aus. Außerdem fördert dieser "von Ecke zu Ecke" Aufbau auch, dass die Kinder beim Reiten selbst sich maximal anstrengen, weil sie sich auf die Aufgabe fokusieren können.

Wenn die Kinder rundenweise einfach irgenwelche Übungen vollziehen sollen, dann strengen sie sich insgesamt für die Übungen nicht genug an und ja, Reiten ist für Kinder extrem anstrengend. Sie sollen daher ganz bewusst lernen, dass sie sich z.B. für eine bestimmte Strecke "anstrengen" müssen und dann sich bewusst von den Strapazen wieder erholen können.

Für die wenigen Kinder, die ich gelegentlich unterrichte, lege ich mich 100%ig ins Zeug: Sie bekommen vorher eine Anweisung was sie machen sollen, dann laufe ich gemeinsam mit ihnen und dem Pferd die vordefinierte Strecke (im Schritt,Trab und auch mal eine kurze Seite im Galopp). Dann gibts (Verschnauf)Pause mit "was hat funktioniert und was nicht und wie fühlt sich was an" für mich und die Kinder und dann gibts die neue Aufgabe. Es ist naütrlich klar, dass man beim gleichzeitigen nebenher laufen keine konkreten Anweisungen geben kann und auch optisch nicht so gut sieht, ob die Kinder es "richtig" machen. Wenn die Kinder dann mit einem schnelleren Tempo vom Pferd so gut zurecht kommen, dass ich mich wirklich sehr schwer tue mit dem mitlaufen, erstd ann , lasse ich die Longe langsam länger werden und lande so schrittweise beim Zirkel und lasse die Kinder dann je nach Kraft ein oder zwei Runden Traben oder auch mal Galoppieren. Aber Anfangen tue ich immer mit einzelnen Übungen und laufe neben ihnen her.

Wenn man den Kinder-Unterricht so aufsattelt, gibt es für die eigene Kreativität praktisch keine Grenzen mehr. Man kann mit den Kindern gemeinsam einen "Parcour" laufen, Schlangenlinien über ein Cavaletti springen, Plastik-Sektgläser mit Wasser füllen usw.

Das ist natürlich schweißtreibender als nur in der Mitte zu stehen und Anweisungen zu geben. Die Kinder sind aber sehr viel angstfreier, motivierter und einsatzfreudiger und das hat natürlich dann auch positive finanzielle Auswirkungen.

Ein Tipp zum Galoppieren: Viele Kinder haben irgenwie Angst vorm Galoppieren, weil sie meinen, dass es dann so "schnell" geht. Wenn man ein kleineres Pferd hat, kann man diesesn Kindern wunderbar die Angst vorm Galoppieren nehmen, wenn man selbst zumindest ein paar Galoppsprünge an der Hand mitrennt. Die Kinder sehen dann, dass der Galopp in Wirklichkeit "gar nicht so schnell ist", weil sonst könnte ja ein Mensch nicht mehr mitrennen. Das hilft vielen, die Angst vorm "schnellen" Galopp am Anfang zu verlieren.

LG Anna

Du bist Anfänger  an der Longe, die Kinder auf dem Pferd - da wäre es ziemlich überambitioniert, mit was anderem beginnen zu wollen, als mit dem von Dir verschmähten Standart...

Was seit Jahrzehnten bewährt ist, brauchst du wirklich nur nett an die Leute zu bringen, statt es mit irgendwas besonderem toppen zu wollen.

Beginn mit dem, wie du es kennst; im Laufe der Zeit findest du von allein deinen eigenen Stil zu unterrichten.

Viel Erfolg!

Was möchtest du denn erreichen mit dem Longenunterricht? Die Übungen richten sich ja immer nach dem Ziel: Ein Reitanfänger soll sitzen lernen und das Gleichgewicht finden, ggf. Leichttraben lernen oder verbessern, Entlastungssitz üben, SItzfehler beheben - auch bei fortgeschritteneren Reitern dann...?

larina2002 
Fragesteller
 22.10.2017, 18:14

Eher an Anfänger 

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Als ich no how an dear Longe war, dance ich es ganz aufregent als Maine Reitlehrerin mich ohne Steigbügel  hat Traben bzw. Leichttraben evtl. Galloppieren lassen hat. :)

Vielleicht solltest du das ausbilden von Kindern auch erst lernen - frage also deinen eigenen Trainer bzw. denjenigen, vom dem du den Auftrag bekommen hast, nach Ratschlägen. 

Nicht umsonst gibt es beim Handwerksmeister den Lehrgang "Ausbildung der Ausbilder", auch das Unterrichten muss gelernt werden. So gibt es auch den Trainerschein, bei dem man dies lernt bzw. lernen sollte. 

Hoffentlich bist du verdammt gut versichert oder als richtiger Arbeitnehmer angemeldet. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Urlewas  23.10.2017, 09:55

Trainerschein ware zwar schon etwas  hochgegriffen, wenn man nur Sitzlonge f Anfänger machen möchte.

Da bietet sich aber zumindest der „Trainerassistent im Pferdesport“ an. Der Lehrgang dauert nur eine Woche, ist daher auch wesentlich eher (auch finanziell) machbar und wird oft von den Vereinen bezahlt, damit junge Leute als „ehrenamtliche Hilfsreitlehrer“ zumindest gewisse Grundlagen haben.

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