Kopftuch tragen oder nicht?

9 Antworten

Ich bin14 und weiß dass man im Islam ein kopftuch tragen muss.

Das ist falsch.

Das arabische Wort Zina(t), das nicht mit Zena (Ehebruch, Unzucht) verwechselt werden darf, spielt in den Bekleidungsvorschriften des Korans für gläubige Frauen eine Schlüsselrolle. Aufgrund dieser Vorschriften muß eine Muslima ihre Zina(t) vor Männern, die nicht mit ihr verwandt sind, weitestgehend verhüllen. Das hat dazu geführt, daß das Tragen von Kopftüchern und langen Gewändern für muslimische Mädchen und Frauen obligatorisch vorgeschrieben ist. Was ist Zina (oder Zinat) nun genau und wie kann eine Frau ihre Zina(t) verhüllen?

Zina(t) kann vieles bedeuten: Schmuck, Juwelen, Aufmachung, Verzierung, Make-up, Gepränge, Putz, Ausschmückung, Verschönerung, Dekoration, Pracht und Prunk. Dies alles gehört semantisch zu dem Wort Zina. Für welche dieser Bedeutungen man sich auch entscheidet, Zina(t) hat immer etwas mit zusätzlichen Artikeln, Kosmetika oder Hilfsmitteln zu tun, welche die weibliche Schönheit akzentuieren. Oder anders gesagt: Zina(t) bezieht sich nicht auf Körperteile, sondern auf Accessoires, die dem Körper beigegeben werden.

Wir finden das Wort Zina(t) auch an anderen Stellen im Koran, beispielsweise in Vers 18:46:

  »Besitztum und Söhne sind Pracht [Zinat] des irdischen Lebens. Die bleibenden  guten Werke aber sind lohnender bei deinem Herrn und hoffnungsvoller.«

In der hier zitierten niederländischen Fassung, der von Leemhuis, wird Zina(t) mit »Pracht« (pracht) übersetzt. Ein anderer Übersetzer (Kramers) verwendet »Gepränge« (tooisel):

»Besitztümer und Söhne sind das Gepränge [Zina(t)] des irdischen Lebens; die

bleibenden guten Werke aber führen bei deinem Herrn zu höherem Lohn und

besserer Verheißung. «

In einer weiteren Übertragung, der der Ahmadiyya-Bewegung, wird Zina(t) mit »Zier« (sieraad) übersetzt:

  »Reichtum und Kinder sind eine Zier [Zina(t)] des Lebens auf Erden; bleibende

  gute Werke aber sind besser bei deinem Herrn, was Lohn und Hoffnung betrifft. «

Und die vierte Variante dieses Verses, die von Sofjan S. Siregar stammt, erklärt das Wort Zina(t) als »Verzierungen« (versieringen); sie lautet demnach folgendermaßen:

  »Der Besitz und die Söhne sind die Verzierungen [Zina(t)] des irdischen

  Lebens; die guten bleibenden (Werke) aber sind besser bei deinem Herrn, als

  Belohnung und bessere Hoffnung.«

Vier unterschiedliche Varianten als Übersetzung von Zina(t): Pracht, Gepränge, Zier und Verzierungen. Da es sich um ein allgemeines Wort handelt, das sich je nach Kontext in all seinen Bedeutungen verwenden läßt, geben alle Varianten die semantische Ladung des arabischen Wortes Zina(t) mehr oder weniger korrekt wieder.

Schauen wir uns nun die Koranverse an, auf die sich die Bekleidungsvorschriften für Muslimas stützen. Eigentlich handelt es sich um zwei Verse - um 24: 31 und um 33 : 59. An dieser Stelle ist vielleicht der Hinweis angebracht, daß die heutige Reihenfolge der Verse im Koran nicht mit der ursprünglichen Reihenfolge der Offenbarung übereinstimmt. Erst nach dem Tode des Propheten, um genau zu sein während der Regierungszeit des dritten Kalifen Uthman Ibn Affan, hat der Koran seine definitive Gestalt verliehen bekommen. Von einem Redaktionskollegium unter Leitung des Privatsekretärs des Propheten, Zaid Ibn Thabit, wurden die Texte redigiert, geordnet, numeriert und zu einem Buch zusammengestellt. Offenbar war der Umfang einer Sure dabei das einzige Kriterium. Die Verse wurden weder thematisch noch in der Reihenfolge der Offenbarung angeordnet, was zu Studienzwecken sehr nützlich gewesen wäre. Meines Erachtens sollten neben der offiziellen Koranausgabe auch Fassungen für Theologen und Wissenschaftler veröffentlicht werden, welche die Verse in chronologischer Reihenfolge oder nach Themen gegliedert enthalten. Das ist bei der muslimischen Orthodoxie noch immer ein Tabu. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Texte nur nach dem Kriterium ihrer Länge numeriert: der längste am Anfang, der kürzeste am Ende. Gleichwohl fände ich es wichtig, beim Studium der Verse auch die ursprüngliche Reihenfolge zu berücksichtigen, die der Offenbarung, weil sie etwas über die Entstehung und Entwicklung des Korans selbst sagt. Die Texte, die wir hier untersuchen, sind beide relativ spät offenbart worden.

Von allen einhundertvierzehn Suren, die der Koran insgesamt umfaßt, ist der Text der Sure 33 (Al-Ahzab oder Die Verbündeten) in Wirklichkeit Nummer 90 in der Offenbarung, während Sure 24 (An-Nür oder Das Licht) Nummer 102 ist.

Wir beginnen mit A!-Ahzab (Die Verbündeten), der Sure 33, da diese früher offenbart wurde als Sure 24:

  » O Prophet, sprich zu deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Weibern

  der Gläubigen, daß sie einen Teil von ihren Umschlagetüchern über sich ziehen

  und herabhängen lassen. So werden sie eher erkannt und werden nicht verletzt.

  Und Allah ist verzeihend und barmherzig.« (33:59)

Wie bereits erwähnt war dieser Vers in der Reihenfolge der Offenbarung Nummer 90. Dem Propheten wurde also wahrscheinlich erst in den letzten Lebensjahren offenbart, daß Frauen sich anders kleiden sollen. Offenkundig zielte die Verordnung insbesondere auf die Frauen und Töchter des Propheten ab und erst in zweiter Linie auf die Frauen der Gläubigen.

Darüber hinaus ist es wichtig festzuhalten, welchen Zweck die Verordnung befolgte: »So werden sie eher erkannt und werden nicht verletzt.« Es geht nicht so sehr um die Sittlichkeit, sondern um den Schutz der Frauen vor Aggressionen in der Öffentlichkeit und vor aufdringlichen Männern. In der klassischen Koranexegese von Ibn Kathier wird unter anderem erklärt, daß die Häuser der Muslime in Al-Madina in schmalen Gassen lagen und ebensowenig wie alle anderen Häuser damals eine Toilette hatten. Nach Einbruch der Nacht mußten die Frauen vor die Stadtmauern gehen, um ihre Notdurft zu verrichten. Es gab damals eine Gruppe verdorbener, krimineller Einwohner Medinas, welche die Frauen belästigten, beschimpften oder ihnen auflauerten und sich, wenn sie sie allein antrafen, an ihnen vergriffen. Der Befehl, daß sich die Frauen und Töchter des Propheten und die Frauen der Gläubigen durch ihre Kleidung von ungläubigen Frauen und Sklavinnen unterscheiden sollten, hatte den Zweck, daß man sie als solche erkannte und in Ruhe ließ.

Daraus könnte man ableiten, daß die kriminellen Vergewaltiger auch Muslime waren. Aus welchem anderen Grund hätten sie sich sonst zügeln sollen, nachdem sie die Frauen als Anhängerinnen des Islam erkannt hatten? Wahrscheinlich bezog sich diese Maßnahme überwiegend auf die Frauen aus dem Haus des Propheten, der als Führungspersönlichkeit in der Stadt anerkannt wurde, auch von denen, die sich nicht bekehrt hatten. Ein nichtmuslimischer Vergewaltiger war auf diese Weise gewarnt; er sollte es ja nicht wagen, sich an einer deutlich als Muslima erkennbaren Frau zu vergreifen. Das vermittelt uns sogleich ein Bild von der Art der Gesellschaft, die der Islam zu reformieren versuchte.

Nahed Selim

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___Nehmt den Männern den Koran___

Vorab:
Ein Kernelement des Islam ist die Aussage, dass es keinen Zwang im Glauben geben darf.

Außerdem bist letztlich Du für Dein Leben verantwortlich und musst, wenn man daran glaubt, Dich nach Deinem Tod für Deine Lebensweise selbst verantworten.

Wenn Du Dich nicht bereit dazu fühlst, dann lass es - und lasse Dich auch von niemandem unter Druck setzen, weise die eher darauf hin, dass das unzulässig ist.

Wichtig ist, dass du dich dabei wohlfühlst. Selbst Pierre Vogel sagt, dass es Muslimas ohne Kopftuch gibt, die bessere Muslimas sind als Muslimas mit Kopftuch.

Als Christin kann ich dir da schlecht Rat geben. Aber ich habe ein paar Gedanken dazu, die dir vielleicht helfen können, eine reife Entscheidung für dich zu treffen. Auch, wenn du meine Meinung nicht teilst, wird dich das Nachdenken darüber weiter bringen, denke ich.

Meine Meinung steht hier: https://www.gutefrage.net/frage/findet-ihr-das-hijab-gut#answer-412698770

Ja, Frauen/Mädchen müssen ab der Pubertät das Kopftuch tragen. Männer nicht.

Ich kann deine Eltern gut verstehen, denn sie wollen nur das Beste für dich, Zwingen dürfen sie dich dazu jedoch nicht.

Auch ich würde es besser finden, wenn du es trägst, aber auch ich kann dich nicht dazu drängen. Ich möchte dir nur etwas zu Bedenken geben, vielleicht hilft es dir bei der Entscheidung:

Überlege mal, wie oft es wohl sein kann pro Tag, dass dich ein Mann/Junge ohne Kopftuch sieht, der dich so nicht sehen darf. Für jedes Mal bekommst du eine Sünde geschrieben. Das sind schon eine Menge pro Tag, oder? Und dann denke mal, wie hoch sich das nur in einer Woche aufsummiert.

Und noch etwas: Du bist noch sehr jung und gerade mal einige Jahre auf der Erde. Du denkst vielleicht über eine Sache noch nicht so nach. Über den Tod. Ich will dir damit keine Angst machen. Aber bedenke nur, dass dir etwas zustößt, Gott bewahre, und du stirbst ohne Kopftuch. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Du stirbst dann auf der Sünde. Du hast keine Chance mehr zur Reue und Gott um Vergebung zu bitten vielleicht. Der Tatsache sollte man sich auch schon im jungen Alter bewusst sein. Wir haben nämlich von Allah keine Garantie zum Altwerden bekommen, ja noch nicht einmal, dass wir morgen früh noch leben.

Möge Allah uns nicht eher abberufen, ehe er mit uns zufrieden ist. Amin!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
WisperndesGras  02.08.2022, 00:43

Müssen sie nicht, und dies hast du hier schon oft genug gelernt. Deshalb noch mal grundsätzlich:

Dein Allah hat nach Sure 88:20 und vielen weiteren Suren die Erdscheibe flach ausgebreitet. Nach 30:25 steht sie auf seinen Befehl hin still und unbeweglich. Nach 16:15 hat er die Berge auf der Erdscheibe befestigt, damit sie nicht wankt und in Schieflage kommt, auf dass wir nicht alle hinunterkullern wie auf der Titanic. Nach 13:2 hat Allah eine feste Himmelskuppel über der Erde ohne sichtbare Stützpfeilern gespannt (toll!). Aber übrigens Einsturzgefahr durch Allah: 17:92. Der Ort, an dem die „große Leuchte“ (die Sonne, 25:61) abends IN der Erdscheibe versinkt, ist Allah bekannt, nämlich IN einer sumpfigen Quelle (18:86). Auch wo sie nächsten Morgen wieder aus der Erdscheibe auftaucht: Bei einem unbekleideten Volk (18:90). Sonne und Mond bewegen sich über der festen Erdscheibe am festen Himmel entlang (?) und treffen nie zusammen (36:38-40) – eine Sonnenfinsternis ist Allah leider nicht geläufig. Nach 67:5 hat er die Himmelskuppel nachts mit unzähligen Lämpchen behängt, mit denen auch böse Geister beschossen werden. Wie schön, dass uns Allah hier die Sternschnuppen „wissenschaftlich“ erklärt. Die Blitze hat uns unser schlauer Allah auch erklärt: Er hat den Himmel mit Türmen geschmückt (?), von denen aus dieser vor Jinns geschützt wird. Wenn aber einer heimlich lauscht, verfolgt ihn eine helle Flamme. (15:16-18). (Die „Erklärung“ der Erdbeben kriegen wir übrigens ein andermal, steht in der Sunnah.) Der Himmel und die Erde haben auch mal mit Allah gesprochen: „Wir folgen dir willig“ (41:11). Allah findet sich halt einfach unwiderstehlich.

Kein Allwissender Gott denkt sich solch einen Blödsinn aus. Es gibt deinen Allwissenden Allah also nicht, und mithin ist alles hinfällig und belanglos, was du hier als gläubiger Muslim von dir gibst.

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AKPli  03.08.2022, 16:21

Sehr gut formuliert

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Shahad925 
Fragesteller
 03.08.2022, 18:43

Danke für den Kommentar natürlich denke ich auch über den Tod aber wenn ich den kopftuch nich über überzeugen trage dan kann es sein das ich es später ablegen was ich auf garkeinen fall möchte. Ich bete immer und bitte um Allah Hilfe. Und ich möchte es natürlich tagen aber bin noch nicht bereit

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Shahad925 
Fragesteller
 03.08.2022, 21:59

Danke für den Kommentar natürlich denke ich auch über den Tod aber wenn ich den kopftuch nich über überzeugen trage dan kann es sein das ich es später ablegen was ich auf garkeinen fall möchte. Ich bete immer und bitte um Allah Hilfe. Und ich möchte es natürlich tagen aber bin noch nicht bereit

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