Kommt es zu einem Stromausfall, wenn alle Hausbewohner elektrisch heizen?

6 Antworten

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Kommt es zu einem Stromausfall, wenn alle Hausbewohner elektrisch heizen?

Ja, das kann passieren, wenn wirklich viele Mieter leistungsstarke elektrische Heizgeräte anschließen.

Ob es tatsächlich passiert, hängt davon ab, wie viele Mieter wirklich gleichzeitig heizen. Dies wiederum hängt davon ab, wie viele tagsüber überhaupt zuhause sind und wie viel Geld sie bereit sind, für das sehr teure Heizen mit Strom auszugeben. Im Allgemeinen ist erst abends nach Rückkehr von der Arbeit mit hoher Gleichzeitigkeit des Verbrauchs zu rechnen.

Ratschlag:

  • Heize nur sparsam mit Strom, dann der Strom ist sehr teuer geworden.
  • Heize tagsüber, wenn du wirklich zuhause bist.
  • Heize nicht zwischen 16:00 und 20:00, um Gleichzeitigkeit zu vermeiden.
  • Die Fernwärme wird wahrscheinlich bald wieder gehen. Eventuell geht es auch mal einen Tag ohne Heizung.

TECHNIK

Typischerweise wird eine Wohnung ohne elektrische Warmwasserbereitung mit 3 x 20 A abgesichert und intern oftmals auf 3 x 16 A beschränkt.

Für 10 Wohnungen sieht die einschlägige DIN 18015-01 "Leistungsbedarf für Wohngebäude" 80 A in Summe vor, für 20 Wohneinheiten nur noch 125 A, für 40 bis 100 Wohneinheiten nur noch 160 A. Man erkennt, wie niedrig die Gleichzeitigkeitsfaktoren sind und wie stark sie nach oben hin sinken.

Bei sehr großen Wohnkomplexen dürfen also längst nicht alle Wohnungen gleichzeitig hohe Last. In der Praxis kommt das auch niemals vor -- außer eben in solchen Notfällen wie Heizungsausfall.

Die Frage ist also mehr als berechtigt und ein Verzicht auf Heizung während der Abendstunden definitiv sinnvoll.

Wenn die Hauptsicherung fallen sollte, dann muss ein Elektronotdienst kommen. Diese Kosten dürfen umgelegt werden. Oftmals ist kein Notdienst am selben Tag verfügbar.

Wenn das nur ein Haus ist, dann hängt das davon ab wie stark der Stromanschluss des Hauses ist.

Haben die Wohnungen Durchlauferhitzer, dann ziehen die im Betrieb jeweils um die 20kW! Das ist dann so viel Strom wie 10 starke Heizlüfter mit normalen Stecker und das pro Durchlauferhitzer.

Hier kommt es sofern man die Heizlüfter abschaltet bevor jemand in der Wohnung duscht nicht zum Stromausfall, der Hausanschluss muss ja die Duscherei der Bewohner aushalten.

Wird das Warmwasser mit der Gasheizung erhitzt, kann es sein, dass der Hausanschluss zu schwach ist wenn alle Bewohner sehr viele Heizlüfter laufen lassen. Nicht unbedingt, aber es kann sein. Dann kann eine "Panzersicherung" durchbrennen und die wird in der Regel innerhalb einer Stunde vom Grundversorger ersetzt wenn man die Störungsstelle anruft.

Strom kostet derzeit so um 40 cent. Das macht bei einem 2kW Heizlüfter dann fast einen ganzen Euro pro Stunde betrieb!

Lässt man den eine Woche laufen, der schafft ja nicht die ganze Wohnung komplett normal warm zu machen, dann läuft der 24 Stunden mal 7 Tage = 168 Stunden. Das macht dann 336kWh an Stromverbrauch was dann bei 40 cent pro kWh €134,40 pro Woche Betrieb!

Also wenn ihr elektrisch heizen müsst, dann macht nur das allernötigste, also nur verhindern dass die Bude einfriert. Lieber dick anziehen, mehr Bettdecken verwenden und Tagsüber irgendwo hin gehen wo geheizt ist. Ich würde dann schön auf der Arbeit Überstunden kloppen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Commodore64  26.01.2023, 12:59

P.S.:

Fällt das Gas "überall" aus, dann reicht das Stromnetz im Ort nicht mehr wenn alle Haushalte Heizlüfter anwerfen und dann fällt der Strom im ganzen Ort aus.

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Ich würde nicht heizen, sondern den Anorak anziehen und in der Nacht mich noch mit mehr Decken zudecken.

In einem Mehrfamilienhaus hat man i.d.R. genügend Wärme, die aus den Nachbarwohnungen einstrahlt. Wenn man allerdings Parterre wohnt, dann kommt von unten keine Wärmung und es wird kalt. Stromheizung ist ziemlich teuer, das würde ich vermeiden.

Es bleibt Dir ja gar nichts anderes übrig, als auf Elektrizität zurück zu greifen. Sollte dann das Licht ausgehen, ruf eben beim Vermieter an und sag Bescheid. Schuld hast Du dann nicht.

Kajjo  26.01.2023, 10:51

So ein Quatsch aber auch.

Natürlich muss man nicht sofort heizen, man kann auch einen Tag so abwarten.

Zweitens nützt es ihr nichts, wenn dann der strom auch noch komplett ausfällt. Auch der beste Vermieter bekommt nicht sofort einen Elektronotdienst ran und wenn, dann erzeugt das umlegbare Kosten, die alle Mieter mittragen.

Es ist wirklich einfältig, so einen Ratschlag zu geben. Die Fragestellerin denkt mit und voraus und du sagst, sie solle es einfach drauf ankommen lassen? Wie dumm und unverantwortlich ist das denn?!

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electrician  26.01.2023, 15:35
@Kajjo

"und wenn, dann erzeugt das umlegbare Kosten, die alle Mieter mittragen."

Mieter zahlen nur anteilig für die Wartung von Heizungsanlagen. Reparaturen und Instandsetzungen zahlt der Vermieter allein - dafür bekommt er die Miete.

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AriZona04  26.01.2023, 18:25
@Kajjo

Mein Ratschlag war richtig! Logisch - sonst hätte ich ihn nicht gepostet! Wenn dann die Elektrik brach liegt, dann ist nur die Sicherung raus. Da fackelt noch nix ab und da muss noch nicht Mal ein Elektriker kommen! Da fragt der Hausmeister rum, woran es lag und dann wird die Ursache abgeklärt und danach wird die Sicherung wieder scharf gemacht. Und gut is. Das geht an sich mit m Fingerschnipps. Ich würde keinen Tag frieren, wenn ich nicht muss!

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Kajjo  26.01.2023, 18:33
@AriZona04

Wenn die Hauptsicherungen des Hauses rausgehen, dann kann die der Hausmeister nicht selbst wieder reinmachen.

Natürlich fackelt bei korrekter Installation nichts ab. Das hat ja auch niemand behauptet. Es ging nur darum, ob es zu Stromausfällen kommen kann. Und das ist leider der Fall. Wenn das abends passiert, nachdem alle zuhause sind, wird man auch kaum jemanden finden, der die Hauptsicherung wieder reinsteckt.

Dein TRatschlag war sinnbefreit und völlig ignorant.

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In der Regel sollte es nicht zu einem Stromausfall für alle kommen. Jede Wohnung hat ihre eigenen gesicherten Stromkreise und eine eigene gesicherte Zuleitung.

Übertreibt es da jemand löst ihm entweder die Sicherung des Stromkreise oder die der Zuleitung aus, aber nicht die für das ganze Haus. Und das ganze Haus wiederum sollte so abgesicherte sein, dass die Sicherung bei maximaler Abnahme aller Bewohner noch nicht auslöst.

Kajjo  26.01.2023, 11:19
Jede Wohnung hat ihre eigenen gesicherten Stromkreise und eine eigene gesicherte Zuleitung.

Das stimmt zwar, ist aber irrelevant für die Frage.

Die Frage ist sehr gut gestellt und zielt auf die sogenannte Gleichzeitigkeitsregelung ab, also was passiert, wenn nicht alle Mieter statistisch verteilt Strom brauchen, sondern aufgrund eines externen Ereignisse gleichzeitig viel Strom verbrauchen.

Typischerweise wird in der Praxis eine Wohnung ohne elektrische Warmwasserbereitung mit 3 x 20 A abgesichert und intern oftmals auf 3 x 16 A beschränkt.

Für 10 Wohnungen sieht die einschlägige DIN 18015-01 "Leistungsbedarf für Wohngebäude" 80 A in Summe vor, für 20 Wohneinheiten nur noch 125 A, für 40 bis 100 Wohneinheiten nur noch 160 A. Man erkennt, wie niedrig die Gleichzeitigkeitsfaktoren sind und wie stark sie nach oben hin sinken.

Bei sehr großen Wohnkomplexen dürfen also längst nicht alle Wohnungen gleichzeitig die Volllast ziehen. In der Praxis kommt das auch niemals vor -- außer eben in solchen Notfällen wie Heizungsausfall.

Die Frage ist also mehr als berechtigt und ein Verzicht auf Heizung während der Abendstunden definitiv sinnvoll.

Wenn die Hauptsicherung fallen sollte, dann muss ein Elektronotdienst kommen. Diese Kosten dürfen umgelegt werden. Oftmals ist kein Notdienst am selben Tag verfügbar,

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