Klickertraining mit Baby

5 Antworten

Also die Frage ist uralt, aber ich muss hier mal dringend etwas korrigieren: Die beiden Antworten (bzw. die Schreiber dieser) haben offensichtlich keine besondere Kompetenz, wenn es um Lerntheorien geht: 1. Alles Lernverhalten ist Konditionierung. Gibst du deinem Kind Süßigkeiten, wenn es schreit, konditionierst du das Verhalten. Schlägst du es, wenn es schreit, konditionierst du auch - nur halt negativ. 2. Der Mensch ist ein Tier. Es gibt auch beim Menschen viele Lerntheorien und wenn es einen interessiert, kann man viele Studien dazu lesen, wie Menschen (und Kinder) am besten lernen und da gehört immer Konditionierung dazu. 3. Klassische Konditionierung und operante Konditionierung (Clickern) ist mitnichten das Gleiche - bei der klassischen Konditionierung geht es um Reflexe, die unterbewusst verstärkt werden, bei der operanten Konditionierung kann (und soll bei Tieren) der Empfänger mitdenken und das erwünschte Verhalten zeigen.Warum ist Clickertraining beim Menschen dennoch nicht sehr erfolgsversprechend? Das hat mehrere Gründe:1. Ethik - sein Kind auf diese Art und Weise zu erziehen, dürfte ethisch sehr fragwürdig sein, da man es damit auf "die Stufe eines Tieres" stellt.2. Bewusstsein - Sobald wie das Kind alt genug ist, ein eigenes Bewusstsein zu entwickeln, wird das Clickertraining vermutlich nicht mehr funktionieren, da ein Mensch eine höchst komplexe Selbstwahrnehmung hat - es wird sich also bewusst gegen das Clickern und die Belohnung entscheiden und dann funktioniert das natürlich auch nicht mehr.3. Eigenständigkeit - im Gegensatz zum Tier soll ein Mensch eigenständig handeln und nicht nur erwünschtes Verhalten im Umgang mit anderen Menschen zeigen.4. Das Alter - ein Kleinkind wird Verständnisprobleme beim Clickertraining haben, ein älteres Kind hat ein zu großes Selbstbewusstsein dafür - den Zeitraum zu finden, wo Clickertraining funktionieren könnte, dürfte schwierig werden.5. Kommunikation - Clickertraining ist eine effektive Form, mit anderen Tiergattungen zu kommunizieren, Menschen sind die gleiche Gattung und ich kann einem Kind mit Worten erklären, was und warum ich das möchte, das kann ich bei Tieren nicht.Aber zentral wollte ich v.a. sagen, dass Konditionierung nur ein anderes Wort für Lernen ist und sehr wohl sehr zentral auch in der Kindererziehung zu finden ist.

Lernen ist nicht dasselbe wie Konditionierung. Es ist seit Jahrzehnten schon klar das Lernen- insbesondere das Lernen von Menschen viel komplexer ist als eine simple Konditionierung. Die Antworten weiter oben sind durchaus kompetent.

Clickertraining bedeutet nur, daß ein Geräusch irgendwie verknüpft wurde. So wie viele Geräusche im Leben von Menschen verknüpft werden. Genauso wie Düfte und viele andere Reize. So funktionieren Menschen und Tiere nunmal. So konditionieren sich Menschen gegenseitig jeden Tag quasi ununterbrochen. Selbst Babys konditionierten ihre Eltern. Völlig normal. Nix besonderes. Nix schlimmes.

Ein Vorteil an dem Geräusch eines Knackfrosches im Gegensatz zu anderen Geräuschen, Worten, Düften, etc ist, daß es im Alltag leichter zu hören ist. Ein weiterer Vorteil ist, daß das Geräusch sehr kurz ist. Zwei Vorteile, die man nutzen kann.

Woher ich das weiß:Hobby

1. Für mich ist eine richtige Erziehung sinnvoller als eine Konditionierung (jedenfalls in diesem Alter)

2. Natürlich ist das interessant und es wird vielfach eingesetzt (Komplimente, oder andere Belohnungen bei "gutem Verhalten") aber bitte nicht mit einem Klicker (halte ich sogar bei Tieren nicht für die beste Wahl)

3. wie schon gesagt wenn bei einem guten Verhalten eine positive Rückmeldung kommt ist die Chance grösser, dass das Verhalten erneut aufgezeigt wird. Aus diesem Grund ist die Erziehung sehr wichtig, denn wenn man immer lacht wenn ein Kind irgendein Blödsinn anstellt wird das Kind weiterhin dieses Verhalten aufzeigen

eostre  17.05.2015, 19:17

Dem ist nichts hinzuzufügen

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Liebe Hope20, das würde ich aus verschiedenen Gründen sein lassen!

Deine Tochter reagiert, wie jedes andere Baby auch, interessiert auf Geräusche. Das mit der "Belohnung" für die Tiere durchschaut sie selbstverständlich nicht.

Dein Baby ist ein Mensch, kein Tier. Menschen lernen durch Interaktion, im Dialog mit der Mutter. Menschen sollten selbstverständlich NICHT auf irgendetwas konditioniert werden, denn sie sollen ja irgendwann selbständig denken können! Das Klickertraining umgeht ja die bewusste Ebene, das Tier weiß nicht bewusst, warum es so reagiert. Es fühlt sich nur "irgendwie gut", wenn es das erwünschte Verhalten zeigt. 

Jetzt stell dir bloß mal vor, du hast, nur so zum Spaß, deine Tochter darauf konditioniert, sich auf ein Klickgeräusch die Hosen runteruzuziehen, sich hinzuhocken und zu pieschen. Funktioniert ja nicht bewusst. Dann geht deine Tochter im alter von 25 Jahren auf der Straße entlang. Ein Mensch macht mit seinem Hund dort Klickertraining..... ! Was macht wohl deine Tochter, ohne nachzudenken, ganz automatisch? Richtig! Und sie kann sich nicht mal dagegen wehren, denn sie ist ja fest darauf konditioniert... Ist jetzt ein blödes Beispiel. Aber was, um Himmels willen, sollte denn ein MENSCH mit dem Klicker "lernen"  können? Lernen passiert bewusst!

Babys größter Lohn ist Mamas begeisterte Stimmlage und die Streicheleinheiten! Was Tieren ja egal ist. Daher ja das Klickertraining... Dein Baby / Kind wiederholt das Verhalten, das sich gelohnt hat. Z.B., weil es gelobt worden ist. so einfach ist das. Und viel feiner einsetzbar.

LG, deine Sozialpädagogische Assistentin