Kindliche Aggressivität und starke Verhaltensauffälligkeit, Mutter uneinsichtig, was tun?
Was macht man wenn man im Bekanntenkreis eine beratungsresistente alleinerziehende Mutter mit stark auffälligem und aggressiven 4,5 jährigem Jungen hat? Den Jungen kann man schon fast Problemkind nennen, kein Kind will länger mit ihm spielen, soziales Defizit, kann keine 5 Minuten auf dem Spielplatz alleine gelassen werden ohne dass die Mutter intervenieren muss, ständig hört man andere Kinder sich über ihn beschweren oder sofort losweinen, weil er zuschlägt, tritt, schreit, mit Gegenständen wirft, die anderen Kinder "stalkt", also sie überall hin verfolgt und nicht in Ruhe lässt u.v.m. Habe es mehrfach miterlebt. Er kann sich einige Minuten sogar normal verhalten, dann schlägt sein Verhalten wieder plötzlich um wenn ihm etwas nicht passt, unberechenbar. Die Mutter sieht kein echtes Problem, obwohl die Kita-Erzieherinnen, andere Eltern und der Logopäde des Kindes ihr nahe gelegt haben ihn speziell fördern zu lassen und psychologische Hilfe zu nehmen. Mit allen Kindern aus der Kita gibt es solche Geschichten mit ihm. Den mehrfach seitens der Kita vorgeschlagenen Integrationsstatus ihres Kindes lehnt sie kategorisch ab. Ich will die Frau nicht an den Pranger stellen, aber ich denke dass sie ihrem Kind und allen Kindern um ihn herum keinen Gefallen damit tut diese starke Verhaltensauffälligkeit einfach laufen zu lassen. Ich denke ja dass man jetzt noch eine Kursänderung machen könnte, jetzt wäre es vielleicht noch nicht zu spät, bei der Einschulung aber definitiv schon! Psychologische Hilfe ist hier in Deutschland schlecht geregelt sagt sie und viele Kinder würden nicht richtig therapiert. Ich habe versucht mit ihr darüber zu reden aber auf dem Ohr ist sie taub.
5 Antworten
Das Problem liegt da bestimmt nicht in der uneinsichtigkeit, ich vermute da eher die sorge um den Verlust des Kindes und die damit verbundenen Unfähigkeit ihr Kind zu beschützen...verlustangst...kontrollverlust usw.
Es bedarf ja echter Größe und Vertrauen in unser System, sich einzugestehen dass man Hilfe braucht und diese dann auch anzunehmen ohne sich selbst als absoluter Versager zu fühlen.
Dazu kommen vielleicht noch negative Erfahrungswerte die sie davon abhalten.
In dieser Situation ist der Ansatz einfach unpassend, sie darauf hinzuweisen was sie falsch macht und was das beste für sie sei, sie blockiert dadurch offensichtlich stark.
Besser wäre es erstmal eine Vertrautheit zu schaffen, in der sie nicht das Gefühl hat bewertet, sondern auch verstanden zu werden. Das ist ein langer Prozess.
Ich wünsche dieser Mutter eine vertaute Person, bei der sie es schafft ihre Ängste zu überwinden, diese wirst du aber nicht sein können, dass musst du akzeptieren ohne dich schuldig zu fühlen.
Dazu hätte ich eine Frage, wie ist eure "Beziehung " miteinander, also trefft ihr euch privat oder eher nur zufällig?
Ich habe sowas noch nie gemacht und ich weiss auch nicht ob das in dem Sinne meldungspflichtig wäre, auch wenn ich persönlich einiges als falsch empfinde. Ja, ich möchte mit dem Thema abschließen aber ich werde diese Person noch ganz oft sehen und immer wieder damit konfrontiert. Ich werde versuchen mich etwas zu distanzieren, bleibt mir ja nichts anderes übrig am Ende. Aber ganz wird es nicht gehen, wir teilen uns den gleichen Kiez...
Meldepflicht besteht wenn das Kindeswohl gefährdet ist, dass kann ich nicht beurteilen ob dem so ist. Ich wünsche dir viel Kraft die Dinge zu akzeptieren die du nicht ändern kannst.
Unsere Kinder gingen zur gleichen Kita und wir sind ins Gespräch gekommen, sie war mir eigentlich sympathisch und wir haben uns einige Male privat getroffen. Dann spitzte sich die Lage mit meinem Kind zu, es wollte nicht mehr in die Kita wegen dieses Jungen. Dann war sowieso Lockdown und wir sahen uns lange nicht, da sie alleinerziehend war durfte ihr Kind weiter hingehen. In der Zwischenzeit wechselte mein Kind in eine bessere Kita und einige Monate später traf ich sie zufällig wieder und sie war begeistert von unserer neuen Kita zu hören da sie so viele Schwierigkeiten in der alten hatte. Ich sagte ihr ehrlich meine Ansicht, dass mein Kind Angst vor ihrem hätte und ich nicht wolle dass er in unsere Kita kommt....ich wollte sie nicht kranken aber ich wollte mein Kind beschützen. Aber ich habe auch Mitleid mit ihr. Ich weiss dass sie es nicht leicht hatte, sie kommt aus dem Ausland und hat ihren toxischen Freund/Kindesvater dort gelassen. Vor kurzem traf ich sie nach einem halben Jahr wieder und sie hatte wieder neue Probleme mit Kita, Kind, Erziehern, Logopäde, Eltern. Ich dachte ich gebe ihr noch eine Chance mit meinem Kind und wir besuchten die beiden, und mein Kind spielte mit ihrem, zumindest nebeneinander ein paar Minuten. Aber es gab ständig Unterbrechungen, es kam auch mal zu hysterischen Episoden wo u.a. wild schreiend mit Tennisschlägern um sich geschlagen wurde und ich mein Kind aus der Schusslinie nehmen musste. Für mich war die Sache erledigt aber nun ist die Spielplatz Saison langsam eröffnet und wir sehen die beiden nun zufällig überall. Ich kann ihnen kaum aus dem Weg gehen.
Ich verstehe deine Hilflosigkeit absolut, würde dir aber nicht raten da mehr aufzubauen. Am Ende wirst du daran zerbrechen und damit ist keinem geholfen. Sieh dich da nicht in der Verantwortung, du kannst eine Meldung ans Jugendamt schicken, aber dann musst du los lassen. Ich verstehe dass das nicht so einfach ist, aber es ist richtig.
Ich kenne das, da steht man auf verlorenem Posten.
Da passiert erst etwas, wenn die Schule interveniert und sich das nicht mehr antun will.
Schade für das Kind wie für die Mutter.
Letztlich kann man dann da nur noch die eigenen Kinder schützen und solchen Kindern / Müttern aus dem Weg gehen.
Helfen kann man erst wenn Einsicht kommt. Leider..
- Bist du ursächlich verantwortlich, also Schuld daran, dass das Kind sich zum Problemkind entwickelt?
- Bist du lösungsverantwortlich, also in einer Funktion oder Stellung, in der du dafür besorgt sein musst, dass sich das Kind nicht zum Problemkind entwickelt; z. B. Kleinkinderzieherin, Lehrerin
Falls 1 und 2 mit nein beantwortet sind, geht es dich nichts an. Schluss.
Und wenn ihr Kind in der Schule mit so einem Problemkind konfrontiert wird, stellen Sie sich dann nicht irgendwann die Frage ob man da nicht früher etwas hätte machen können?
Wenn du also noch einen Zugang zu ihr hast, kannst du höchstens anregen, dass sie sich der Entwicklung bewusst wird. Nicht bloss in den Raum stellen und die Behauptung aufstellen, sondern in einer korrekten Gesprächsführung zu dem Thema überleiten, ausloten, ob sie aufnahmefähig ist für das Thema und es dann ansprechen, was aus ihrer Sicht gut und was schlechtes Benehmen ist. Dann würde ich anbieten, dass sie mit dir reflektieren kann, was geändert werden kann und wie.
Und nimm sie mit in eine Eltern-Sprechstunde beim lokalen Sozialamt. Dazu würde ich in dieser Richtung Ausschau halten:
https://www.google.com/search?q=elternsprechstunde+verein+deutschland&client=firefox-b-d&ei=FPMyYu_oK-uV9u8P_JemIA&ved=0ahUKEwjvwvvs3sz2AhXriv0HHfyLCQQQ4dUDCA0&uact=5&oq=elternsprechstunde+verein+deutschland&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAM6BwgAEEcQsAM6BQghEKABOgcIIRAKEKABSgQIQRgASgQIRhgAUKICWOEPYIkRaAFwAXgAgAF8iAGpB5IBBDExLjGYAQCgAQHIAQXAAQE&sclient=gws-wiz
Ich bin in sofern lösungsverantwortlich dass ich eine der allerwenigsten, wenn nicht sogar die einzige bin die noch mit der Mutter in Kontakt ist. Sie entfernt sich von der Gesellschaft und reisst ihr Kind mit in den Abgrund. Ohne ihr das zu sagen oder zumindest versuchen ihr klar zu machen mache ich mich mitschuldig am Schicksal des Jungen.
dann wird die Kitaleitung ihr wohl klarmachen müssen, dass zur Erhaltung des Gruppenfriedens und zum geregelten Ablauf des Kitaalltags ihr Kind nicht mehr in diese Kita kommen kann.
Schön wäre es! Aber sie hat bei dieser Kita einen so heftigen Widerstand bekommen dass das Kind nun tatsächlich in eine andere Kita geht, die Mutter ist der Kita zuvorgekommen Ich bezweifele dass die Mutter der neuen Kita die wahre Vorgeschichte dieses Wechsels erzählt hat. Die neue Kita hat, soweit ich weiss, ebenfalls schon mehrfach beschwert dass er Kita-Inventar mutwillig zerstört (z.B. Spielsachen komplett zerstört) und lehnt es ab dass er dort Mittagsruhe macht, er darf also nur bis 12 bleiben. Mir tut die Kita und die Kinder sehr leid, aber ich bin froh dass sie nicht mehr in unsere Kita geht. Sie wohnt aber nicht weit und ich mache mir Sorgen dass dieser Junge vielleicht in die Schule meines Kindes gehen könnte...
deine Sorgen musst du zurückstellen bis der Fall tatsächlich eintritt, aber erst einmal ist bei euch in der Kita wieder Ruhe eingekehrt.
Damit ist leider zu rechnen, da Grundschulen einen Schulsprengel haben. Wenn der Junge also zum gleichen Zeitpunkt wie euer Kind eingeschult wird, dann habt ihr den ev. als "Klassenkameraden" oder in der Parallelklasse....
dann ist natürlich auch die Schulleitung von den Vorfällen in der oder den Kitas zu unterrichten.
nein das wird sie nicht, dass müssen dann schon andere die wissende sind tun.
Klingt sehr stark nach adhs, du könntest das Jugendamt darüber informieren, wenn du Glück hast machen sie ein wenig Druck
Ja, das ist wohl wahr, wahrscheinlich bin ich nicht die Richtige...aber ich bin im Moment die Einzige. Fallen lassen, wirklich ?