Kannibalismus: sind nicht irgendwie alle Fleischesser Kannibalen? Wo ist denn der Unterschied zwischen Menschenfleisch und Tierfleisch?
Ich will Fleischesser keine Vorwürfe machen! Jeder Mensch soll so leben wie er will.
Nur, ich frage mich gerade, worin besteht der Unterschied zwischen Menschenfleisch und Tierfleisch? Klar, der Mensch spricht und handelt, ist eine eigene Spezi, aber letztendlich sind doch alles Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, oder nicht?
Wenn ein Tier geschlachtet wird, er blutet doch genauso wie ein Mensch doch auch bluten würde. Ein Tier hat ein Herz, ein Schmerzempfinden, Angst usw....
Warum wird ein Mensch nur dann als ein Kannibale bezeichnet, wenn er seine Spezi gegessen hat?
Sind Fleischesser streng genommen nicht doch auch Kannibalen?
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19 Antworten
Dem Grunde nach hast Du vollkommen recht: Generell gibt es keinen Unterschied zwischen jemandem, der Menschenfleisch isst oder jemandem der Tierfleisch ist - vor allem weil "Der Mensch" auch nur ein (stellenweise intelligentes) Tier ist.
Jedoch hat sich der Mensch angewöhnt, das was er "lieb hat", nicht zu essen.
So werden in Indien eben keine Kühe gegessen (weil heilig), in Europa keine Hunde und Katzen (weil Lieblingstiere) ..... aber in Spanien und Portugal aus Pferden und Eseln Salami gemacht, in Island Ponys als Schlachttiere gezüchtet und in Korea eben Hunde gegessen.
Da hast Du schon recht, alle Säugetiere, die der Mensch isst, ähneln dem Menschen in körperlicher Hinsicht sehr stark. Schweinefleisch oder Rindfleisch unterscheidet sich kaum von menschlichem „Fleisch“. Zudem isst ein Fleischesser ja immer Muskeln, also den Bewegungsapparat eines Tieres. Was der Mensch macht, nämlich einen künstlichen, riesigen Unterschied zwischen tierischem und menschlichem „Fleisch“ herzustellen, ist schon ziemlich irrational, da es sich um fast dasselbe handelt. Was man allerdings schon auch beachten muss, ist, dass nicht nur das Material, sondern auch die Zusammensetzung von Bedeutung ist, sprich: Viele Elemente, die den menschlichen Körper bilden, kommen auch in Meteoriden, Sternen und Supernovae vor, und trotzdem sind alle vier „Objekte“ komplett unterschiedlich. Daher ist eine eindeutige Unterscheidung zwischen Mensch und Tier auch irgendwo berechtigt.
Was der Mensch macht, nämlich einen künstlichen, riesigen Unterschied zwischen tierischem und menschlichem „Fleisch“ herzustellen, ist schon ziemlich irrational, da es sich um fast dasselbe handelt.
Das macht so ziemlich jedes Fleischfressende Säugetier so. Ein Löwe frisst auch nicht den Nachwuchs seiner Konkurrenz, selbst wenn er diesen tötet um mit der Löwin selbst neuen Nachwuchs zu zeugen.
Per Definition handelt es sich bei Kannibalismus um den Verzehr von Angehörigen der eigenen Spezies. Heißt also, wenn man als Mensch andere Menschen isst. Und nichts anderes.
Es gibt keinen Quasi-Kannibalismus. Würde man eng verwandte Primaten essen, wäre das zwar hart an der Grenze, aber man wäre trotzdem kein Kannibale. Deine Ausführungen sind schlichtweg komplett unsinnig.
Ich bin Vegetarier, aber ich sehe einen grundlegenden Unterschied zwischen Mensch und Tier. Der Mensch soll Tiere nicht quälen, auch nicht in Massentierhaltung, aber nicht weil auch er ein Tier ist, sondern gerade weil er keines ist und zwischen gut und unterscheiden kann und also eine Verantwortung für seine Mitgeschöpfe hat.
In keiner Kultur gab es ein Tabu für Fleischverzehr, während Kannibalismus in fast allen Kulturen mit einem starken Tabu belegt ist. Ein nicht verwirrter Mensch spürt den Unterschied.
Ich meine im Grunde gebe ich dir Recht. Nur deine Gründe sind verwirrend. Gut und Böse hat der Mensch erfunden. Er kann nicht unterscheiden - er denkt sich die Unterscheidung selbst aus. Je nach Land, Kultur, Erziehung und Gesellschaft ist gut und böse etwas Anderes. Und es gibt einige Tierarten die selbst Kannibalismus betreiben. Die tun das aber auch nicht weil sie nicht zwischen gut und böse unterscheiden können, sondern aus Gründen der effektiveren Fortpflanzung/Arterhaltung/Überleben. Das ist beim Menschen allerdings nicht nötig, was der Einzige Grund ist warum wir es nicht tun. Maximal rituelle Gründe waren in der Vergangenheit Grund für Kannibalismus. Gut und Böse ist ein Konstrukt des Menschen und hat in Erklärungen zur "Natur" nichts zu suchen.
Ein Löwe der einen Menschen frisst, ist ja auch kein Kannibale.
Kannibalismus bedeutet, Lebewesen der eigenen Art zu verspeisen, und das machen nur wenige Säugetiere, und wenn dann meist aus Schutzgründen. (Ratten fressen z.B. einzelne tote Babys, um das Nest sauber zu halten) Ein Löwe hingegen, der den Nachwuchs seiner Konkurrenz tötet, oder auch ein anderes Raubtier, frisst dieses in der Regel nicht.