Kann mit 20 noch nicht kochen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich konnte mit 20 auch nicht kochen. Will nicht sagen, dass ich das jetzt "kann", aber mit 20 wusste ich gar nichts. Meine Eltern hatten immer am WE große Gerichte für die Woche für die ganze Familie gemacht - und die eigneten sich nicht für einen allein.

Meine Mutter hat mir dann zum Einzug in die WG ein einfaches Kochbuch geschenkt. Das fing wirklich mit ganz einfachen Rezepten an, für die man nur fertige Zutaten wie Dosentomaten kombinieren musste. Nach und nach steigerte es sich ein bisschen.

Einmal hat dann ein Mitbewohner zum allerersten Mal eine Tütensuppe gekocht und bestimmt 20 mal nachgefragt, ob er alles richtig macht. Es hat dann auch irgendwie fast eine Stunde gedauert. Aber er war stolz, dass er das geschafft hatte.

Also: Fang doch so an. Nimm vielleicht anfangs ein Fixprodukt, folge den Anweisungen. Schaue dann, was da für Gewürze drin waren. Stelle die selbst zusammen. Wandle das Ganze etwas ab, lass eine Sache weg, gib eine neue Zutat hinzu. Bereite das Gericht im Laufe des Winters so oft zu, bis du es wirklich gut kannst. Gehe dann weiter zum nächsten.

Suche nach Anleitungen, die man abwandeln kann. Kartoffelsuppe, Möhrensuppe, Brokkolisuppe, Blumenkohlsuppe. Blätterteig mit Tomaten, mit Aubergine, mit Pilzen. Blätterteigtaschen mit Rahmpilzen, Spinat-Feta, Apfel-Zimt.

Pfannkuchen mit Äpfeln, mit Rosinen, (herzhaft) mit Lauch und Rauchpaprika.

Gehe in die Bücherei, stöbere in Kochbüchern. Schaue dir Kochvideos an zu Grundrezepten und Methoden. Wie mache ich eine Mehlschwitze, wie mache ich eine Rahmsuppe, wie schneide ich eine Zwiebel, wie bereite ich Reibeplätzchen zu?

Man kann auch sehr viele Arten von Sandwiches machen. Dazu muss man oft gar nicht so viel kochen.

Lies dir Rezepte mehrfach durch. Google Zutaten, die du nicht kennst. Schaue Videos darüber, wie man mit denen umgeht (muss man sie schälen oder nicht, wie werden sie geputzt, darf man sie roh essen, wie lange gart man sie)?

Erst, wenn du diese Schritte gründlich gemacht hast, fange mit dem Rezept an. Lies nicht das Rezept und lege sofort los - dann übersiehst du oft etwas.

Schaue vorher: Habe ich alle Zutaten? Alle Gewürze? Alle Utensilien? Sind die Messer scharf? Wie lange dauert die Vorbereitung, wie lange das Kochen, gibt es Zwischenschritte (Teig gehen lassen usw.)? Wie viele Herdplatten brauche ich, muss ich Schritte parallel machen (Nudeln kochen, Zwiebeln anbraten etc.)? Habe ich dafür genug Fläche? Brauche ich Schalen etc. für die Vorbereitung (Müll - also Schalen, Enden von Gemüse, Strunk usw. sowie Schalen für die Zutaten, also bspw. eine für Möhren, eine für Lauch, eine für Paprika)?

Google "mise en place" - man nimmt sich vorher diverse Schalen etc. und bereitet jede Zutat, die man später verwendet vor, also putzt sie, schneidet sie klein, mischt ggf. schon etwas, das später mit in die Sauce kommt, z.B. eine Gewürzmischung. Vielleicht brät man etwas an, das dann wieder die Pfanne verlässt und später wieder hinzukommt - dafür braucht man eine Schale. Diese Schalen sollten sicher irgendwo stehen, nicht auf einer Herdplatte balancieren. Ebenso empfiehlt sich eine Kuchenschüssel oder so für Biomüll, falls man dafür keinen Mülleimer in der Küche hat.

Wichtig ist auch, dass der Ort, an dem geschnitten wird, frei ist (nicht das Brett irgendwo balancieren) und dort die Messer sicher liegen können und Geschnittene auch einen Platz hat, nicht alles auf dem Brett balanciert und dann irgendwann runterfällt oder man sich doch in den Finger schneidet, weil man zu wenig Platz auf dem Brett hatte. Ein trockenes Brett (nach dem Schneiden von Tomaten oder Gurken etc.) ist ebenfalls wichtig.

Fleisch und Gemüse wenn es geht getrennt schneiden und die Messer nach dem Fleischschneiden waschen und trocknen. Hände nach dem Fleischschneiden waschen.

Und immer schön Zeit lassen. Nichts in Hektik machen.

Ich hab schon im Kindesalter (ab 2-3 Jahren) mit in der Küche geholfen wenn meine Eltern (vorrangig meine Mutter) gekocht haben/hat.

Mit 15 habe ich dann 1-2x im Monat freiwillig das kochen bei uns übernommen und spätestens mit Anfang 20 hab ich dann nur noch selbst gekocht und mich nicht mehr bekochen lassen (nur wenn ich zu Besuch irgendwo bin). Da hatte mein damaliger Freund auch seine erste Wohnung und ich war mehr da als zuhause (und wir haben dann eben meist zusammen gekocht oder ich hab das zur Gänze übernommen)

Mir macht kochen einfach Spaß, weswegen ich dies auch täglich tue. Habe mittlerweile auch um die 130 Kochbücher und das doppelte gut an Kochzeitschriften zuhause. Von div Rezepten auf irgendwelchen Zetteln oder auch aufm Laptop gespeichert ganz abgesehen. Hat sich alles eben seit meiner Teenager Zeit so angesammelt und ein Ende ist nicht in Sicht.

Meine Mutter hat mir das beigebracht. Ich musste häufig beim kochen helfen (ja, ich hatte da auch keine Lust drauf). Mittlerweile kann ich ganz gut kochen und bin froh, dass mir das beigebracht wurde. Ich kann sowohl nach einem Rezept kochen / backen (Kuchen und Torten mach ich auch sehr gerne), als auch einfach aus den Lebensmitteln die im Kühlschrank sind ein Essen „zaubern“.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Antwort weiterhelfen

LG hummie

PS bin w/14

Woher ich das weiß:Hobby – Ich koche und backe gerne in meiner Freizeit :)
verreisterNutzer  11.10.2022, 15:51

Respekt mit 14. Jetzt im nachhinein würde ich froh sein wenn mich meine Eltern auch zum kochen gezwungen hätten, dann wäre es eventuell ein bisschen leichter.

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goldenannanas  11.10.2022, 15:53
@verreisterNutzer

Übung macht den Meister. Fang einfach an und wenn’s dir Spaß macht, wirst du das auch schnell lernen. Am Anfang dauert das alles natürlich länger, wenn du schon länger kochst, kannst du auch z. B. die Kartoffeln schneller schälen und dann geht’s schneller voran. Viel Spaß beim kochen!

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Schlimmer wäre es, wenn du mit 20 noch nicht richtig essen könntest.😂😂Aber Kochen kann man relativ schnell erlernen.Heutzutage ist durch die ganzen YouTube-Tutorials das Kochen auch für Anfänger kein Problem mehr.

Das lernt man einfach durch ausprobieren. Und förderlich ist es natürlich, wenn man auch Interesse daran hat. Denn wenn’s keinen Spaß macht, bringt’s auch nicht viel das mit Gewalt zu versuchen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich koche, grille und esse gern :-)