Warum gibt es heute keine Hausfrau Schulen mehr?
Meine Oma berichtete, dass sie mit 16 von der Volksschule abging, das war 1956 und danach ging sie 2 Jahre auf eine Hauswirtschaft Schule wo es nicht um den Beruf ging sondern die Frauen lernten, eine perfekte Ehefrau zu sein.
Meine Oma kann alles diesbezüglich! Sie kann perfekt kochen, die tollsten Braten einschließlich Geflügel, Fische und Kaninchen ausnehmen und rupfen, sie kann perfekt bügeln, nähen, häkeln, stricken, gerade hat sie einen ganzen Teppich geknüpft.
Das hat sie alles dort gelernt, auch noch Gemüse anpflanzen, einlegen, Marmelade und Saft machen usw.
Trotzdem war sie später komplett berufstätig und hat noch Krankenschwester gelernt und auch noch bis zur Rente darin gearbeitet.
Sowas gibt es heute nicht mehr. Natürlich sollte es nicht Pflicht sein, aber warum gibt es das nicht freiwillig für junge Frauen und Männer, die das lernen möchten?
Ich hätte das gerne gelernt, würde gerne auch so kochen können und all diese Dinge beherrschen. Nun ok man könnte sagen, jeder kann sich das freiwillig aneignen auf zb Volkshochschule usw aber das ist nicht das gleiche, als wenn man sich 2-4 Jahre nur damit beschäftigt.
Man findet heutzutage kaum noch eine Mutter die perfekt kochen kann, ich würde sagen bei mir in der Klasse ist bestimmt die Hälfte mit fertigfutter aufgewachsen und nähen und stricken schon gar nicht. Ich finde es schade, das diese Fertigkeiten alle verloren gehen.
Nachher bin ich bei meiner Oma zum Kekse backen, sie kann hunderte von Rezepten auswendig, aber viele Leute essen heutzutage nur noch gekaufte Kekse oder kennen 3 verschiebe höchstens. Das ist doch schade
12 Antworten
Interessant, ich hatte fast den gleichen Werdegang.
Früher konnte man erst ab 19 die Krankenpflege Lehre (heute Pflegefachfrau/mann) beginnen. Nach der Schule war ich ein Jahr in Belgien und ein Jahr in England als Aupair.
Zwischen diesen zwei Auslandaufenthalten besuchte ich für ein Jahr die Hauswirtschaft Schule. Was wir dort gelernt haben, kann man das ganze Leben brauchen.
Der Unterrichtsstoff war breit gefächert, eine Schule fürs Leben.
Ich war dann auch voll berufstätig.
Ich würde es wieder gleich machen.
Es gibt immer hoch Hauswirtschaftsschulen, keine Ahnung warum du meinst das wäre nicht so.
Allerdings interessieren sich dafür in der Regel nur Leute die das ganze beruflich machen wollen.
Ich persönlich fände es Schwachsinn, meine Jahre damit zu verschwenden, stricken zu lernen, weil ich echt kein Fan von Strickwaren bin um mal ein Beispiel zu nennen.
Auch kochen könnte heute gar nicht mehr alles abfedern, da den meisten "Deutsche Hausmannskost" keinesfalls reichen würde.
Generell finde ich dein Frauenbild echt gruselig, Frauen müssen keine perfekten Hausfrauen sein, das ist ein dermaßen schwachsinniges Frauenbild, das ich weinen könnte, wenn ich lese das es immer noch Frauen gibt, die gerne das brave Heimchen am Herd wären.
Was man lernen will, kann man auch ohne so eine Klischeeschule lernen!
Hunderte Plätzchenrezepte halte ich im übrigen für extrem übertrieben von deiner Seite aus...
Naja, was soll ich da anerkennen? Wenn jemand das gerne so möchte, bitte ich halte niemanden auf, aber ich finde es halt echt zum heulen, wenn man DAS als perfektes Frauenbild hat.
Natürlich darf es auch Leute geben die das mögen und auch so leben, aber ICH finde es halt trotzdem zum heulen, wenn einer Frau "braves Heimchen am Herd" als Lebensinhalt ausreicht.
Geht mir bei vielem so, wie z.B. auch Menschen die sich wegen ihrem Glauben unnötig einschränken, die tun mir einfach leid.
Ich bin ganz bei Dir, wenn sich Menschen wegen ihrem Glauben unnötig einschränken, da das ja meist dann doch nicht frei gewählt ist, sondern hier die Regeln angenommen werden, die jemand anderes aufgestellt hat. Auch bin ich bei Dir, dass eine Frau, die "Heimchen am Herd" als Lebensmodell wählt und sich dann selbst nich gestattet, darüber hinaus zu gehen.
Ich rede lediglich davon, dass wenn eine Person ein Lebensmodell selbst wählt und damit glücklich und zufrieden ist, dann sehe ich keinen Grund das abzulehnen. Wichtig ist halt, dass das nicht durch einen Einfluss von aussen entsteht.
Hab den Beitrag erst jetzt gesehen. Ich finde es nicht erschreckend, da es Leute gibt, denen es gefällt und ich finde sowas immer recht süß. Wenn ich Kinder hätte, würde ich auch nur Teilzeit oder so arbeiten und Kochen, usw. Ich mag die Vorstellung ^^ Nun, ich würde nicht NUR das wollen aber wenn jemand so glücklich ist, dann ist es doch schön?
Erschreckend finde ich halt vor allem das Frauenbild "Frauen lernten, eine perfekte Ehefrau zu sein" Ich muss da immer an die alten Werbungen denken, wo Frauen darauf getrimmt wurden, perfekte Dienerinnen des Mannes zu sein.
Süß kann ich daran leider so gar nichts finden, wenn sie die ganze Carearbeit machen muss. Du schreibst ja auch, du würdest dann Teilzeit arbeiten, und dich ansonsten um die Kinder kümmern, das bedeutet im Endeffekt aber das selbe als wenn du einen Vollzeit und einen Nebenjob hast, was auf Dauer extrem auslaugt, und auch unfair ist, weil die Frau auf viel mehr Arbeitsstunden kommt, als der Mann.
Ich schrieb ja auch, wer das machen will, bitte soll er, aber ich muss es ja nicht gut finden
Gibt es doch noch.
Bei uns in Österreich sind die HLA / HLW / HLAW Anstalten (auch unter dem Namen "Knödelakademie" bekannt) sogar Schulen, bei denen man die Matura machen kann und die somit auch einen weiterführenden höheren Bildungsgrad ermöglichen.
Es gibt diese hauswirtschaftliche Schulen noch, in denen Frauen und Männer hauswirtschaftliche Tätigkeiten erlernen können. In jeder größeren Ortschaft gibt es welche. Manche heißen gewerbliche und hauswirtschaftliche Berufsschulen', andere Hauswirtschaftsschule, o.s.ä.
Wenn es Hausfrauenschulen gäbe, wo die Frauen lernen könnten, gute Ehefrauen zu sein, müsste es auch Schulen geben, wo Männer lernen könnten, perfekte Ehemänner zu sein.
Man findet heutzutage kaum noch eine Mutter die perfekt kochen kann,
Und dass die Väter nicht perfekt kochen können und nicht dafür sorgen, dass die Kinder mittags kein vollwertiges, frisch und perfekt gekochtes Essen auf dem Tisch haben, stört Dich nicht?
Vielleicht denkst Du mal kurz darüber nach, wie viele Ehen geschieden werden und was es für eine Frau bedeutet, ausschließlich Hausfrau und Mutter zu sein. Da ist die Altersarmut vorprogrammiert.
Auf der einen Seite müssen sie also arbeiten. Auf der anderen wird erwartet, dass sie trotzdem das volle Hausfrauen- Programm abliefern, während die Väter raus sind (die müssen ja arbeiten).
Vor diesem Hintergrund beantwortet sich wohl auch die Frage nach dem Fertigfrass.
Nebenbei: meine Oma war ebenfalls auf einer Hauswirtschaftsschule. Ich habe trotzdem Kochen, Einwecken, bügeln und stricken gelernt und habe einen kleinen Nutzgarten. Ohne Hauswirtschaftsschule, dafür mit abgeschlossener Ausbildung und Studium. Wenn Du lernen willst, hindert Dich niemand daran, genau das zu tun.
Ich finde es aber auch irgendwo schade, dass man Frauen, die explizit genau das wollen nicht anerkennt. Das erscheint mir ein wenig engstirnig, statt offen.
Nur zur Einordnung: ich bin männlich, koche sehr gerne, arbeite im Haushalt mit und entspreche auch in vielen anderen Punkten nicht dem klassischen Rollenbild. Dennoch denke ich dass wenn eine Person einem klassischen Rollenbild entsprechen *möchte* spricht da nix gegen. Dabei gilt eben nur, dass das was man für sich selbst wählt niemand anderem aufgezwungen werden darf.