Kann man sich eine gute Ernährung antrainieren?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ja 80%
Anderes 20%
Nein 0%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Anderes

Zunächst mal im Grundsatz:

Am Ende ist nix ungesund - und alles ist ungesund.

Nix macht dick und krank - und alles macht dick und krank.

Entscheidend sind einfach nur Maß und Menge.

Beispiel "Fast Food": Das bedeutet ja einfach nur, dass ein Gericht schnell zubereitet wird. So wie zum Beispiel ein asiatisches Wok-Gericht mit Reis oder gebratenen Nudeln, einer Menge knackig gebratenem Gemüse und wahlweise Fisch, diverse Fleischsorten oder nach Wunsch auch "Veggie". Ist in fünf Minuten fertig - und was soll daran bitte "ungesund" sein?? Auch der Döner ist weit besser als sein Ruf, wenn das Fleisch eine gute Qualität hat. Dazu noch jede Menge rohes Gemüse und knuspriges Brot, der direkte Draht zum Sensenmann? Fehlanzeige !

Natürlich wird es nicht förderlich für dich und deine Fitness sein, wenn du dir nun tagtäglich die fettigen Burger reinziehst, aber ein- bis zweimal im Monat?

- So what?!

Jedoch nicht ganz unwichtig: Bist du satt, ist das ein eindeutiges Signal deines Körpers, dass der "Tank" auch voll ist. Niemand sollte essen, bis er fast "platzt".

Dazu ein kleiner Witz, der ganz gut hierhin passt:

Ein Patient fragt seinen Arzt: "Herr Doktor, was genau muss ich machen, um länger zu leben?" Darauf der Arzt: "Nun, keinen Alkohol, keinen Tabak, kein fettes Essen, viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, kein Fastfood, keine Süßigkeiten, wenig Sex und keine wilden Parties". Darauf der Patient: "Und dann lebe ich wirklich länger?" Der Arzt: "Nicht unbedingt, aber es kommt Ihnen bestimmt viel länger vor!"

Prinzip erkannt?

Im Übrigen: Wenn man sich die Biografien der ältesten Menschen ansieht, die bislang auf unserer schönen Erde gelebt haben, so kommt man zu dem Resultat, dass genau diese Leute immer gepflegt auf das gepfiffen haben, was im Allgemeinen von den vielen Mainstream-Gesundheitspropheten ungefragt und kenntnisfrei in die Welt gehustet wurde und immer noch empfohlen wird. Da wurde gefeiert, immer hart gearbeitet, gut, reichhaltig und bunt gegessen und auch hin und wieder ein Gläschen getrunken oder auch ein Zigarillo gequalmt - aber nicht jeder "Trend-Quatsch" mitgemacht.

Mit diesem Rezept fährst du sicherlich am besten.

Guten Appetit weiterhin !!

Spielwiesen  26.02.2022, 12:06

Schöne Antwort - so ganz erfrischend ohne eine Spur von Ernährungswissen..

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Petekramer  01.03.2022, 09:04
@Spielwiesen

Zu deiner Info:

Die so genannte "gesunde Ernährung" ist war und ist immer eine reine Zeitgeisterscheinung. Weiterhin haben die Menschen heute auch genügend Zeit und Muße, sich alle möglichen Gedanken um ihr Essen zu machen. Hin und wieder nimmt das Ganze auch dogmatische und pseudoreligiöse Züge an.

Und die Glaubenssätze und Dogmen der Ernährungsapostel ändern sich dazu noch alle paar Jahrzehnte: In den 50er Nachkriegsjahren kam die "Fresswelle", - je fettiger, desto besser - , man war ja wieder "wer" - und konnte es sich "leisten". In den 70ern wurde dann gepredigt: - Fleisch ist ein Stück Lebenskraft - ! Und damit begann ein etwas maßloser Fleischfraß, für den man den Magen eines Marders gebraucht hätte. In den 80ern und 90ern hätte man wiederum einen Kropf benötigt, um die vielen Körner verdauen zu können, die auf einmal allesamt "gesund" sein sollten. Dann nun predigten vor wenigen Jahren irgendwelche Ernährungs-Alarmisten die vielzitierten "Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich", wodurch dann eine Reihe von Reizdarmpatienten herangezüchtet worden sind, denen es aber gesundheitlich schnell wieder besser ging, als sie mit der "gesunden Ernährung" wieder aufhörten und normal aßen.

Man sei deshalb immer auf der Hut, wenn mal wieder eine neue "Sau durchs Dorf getrieben" wird.

Am Ende ist nix ungesund - und alles ist ungesund.

Nix macht dick und krank - und alles macht dick und krank.

Entscheidend sind einfach nur Maß und Menge. Abends mal ein Stück Schokolade oder ein Griff in die Chipstüte - was soll dagegen zu sagen sein? Es gibt schließlich auch ein Leben vor dem Tod! Jeden Tag fünf Snickers und drei Tüten Chips - und die Sache sieht schon anders aus, du verstehst ?

Zuletzt: In den vergangenen beiden Jahrhunderten hat sich Lebenserwartung der Europäer beinahe verdreifacht, was unter anderen auch an der hochwertigen Ernährung liegt. Natürlich ist auch heute nicht alles "perfekt", aber Grund zur Hysterie gibt es wirklich keinen.

Good luck - und einen guten, unbekümmerten Appetit weiterhin !

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Spielwiesen  01.03.2022, 10:20
@Petekramer

Wow - da kann ich ja glatt einpacken mit meinen 45 Jahren, in denen ich mich mit Zusammenhängen zwischen Ernährung und Gesundheit sowie mit Symptomen von Krankheiten und ihren zugrundeliegenden Ursachen befasse.

Es gibt so viele Auslöser von Erkrankungen aufgrund unverträglicher Kombinationen von Nahrung, falscher Behandlung, so dass giftige Substanzen den Stoffwechsel blockieren; Essen zum falschen Zeitpunkt; Mangelzuständen und ihren Konsequenzen, Folgen von Unterversorgung mit der ungenügenden Menge an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen - das kannst du dir nicht vorstellen.

Ich finde deinen Kommentar gut, nur müsste nach quasi jedem Satz eine Erläuterung folgen, WAS da bei jedem Hype jeweils schief gelaufen ist: ernährungsphysiologisch, energetisch und auf die Nahrungsqualität bezogen. Der Einflussgrößen sind viele!

Viele sind absichtlich herbeigeführt. Werbung, Gewinninteressen, Konkurrenz, man kennt das ja.

Aber mit dem Blick auf die natürlichen Bedürfnisse des Körpers kommt man schon weiter. Und deswegen kann ich schon deinem 1. Satz nicht zustimmen: 'Die so genannte "gesunde Ernährung" ist war und ist immer eine reine Zeitgeisterscheinung.'

Nein, das ist sie erst geworden, nachdem sich Ernährungsmoden, Hypes und fehlende (Schul-)Bildung i.S. Ernährung breitgemacht haben und Menschen sich verdummen ließen, weil sie zu bequem waren, über den Tellerrand zu denken, was man da gerade nur ihnen macht. Ihnen ist die Zuordnung von Symptomen zu Ernährungsfehlern nicht bewusst.

Spätestens seit meinem Besuch im Zusatzstoffmuseum in Hamburg weiß ich, dass man nicht einfach nur seinem gesunden Appetit über den Weg trauen kann, sondern auf alle Indizien zu achten hat, die auf Betrug hindeuten - denn es wird mit krimineller Energie daran gearbeitet, Lebensmittel so zu 'schönen', dass die Relation Preis - Leistung zugunsten der Vermarkter ausgeht. Gesundheitliche Folgen erkennt kaum einer aus dem Stand - und dann geht die Odyssee zu den Ärzten los und der lukrative Ringelreihen mit Medikamenten zur Symptomunterdrückung beginnt, von kostspieligen Anamnesen mal ganz abgesehen.

Bei der exoterischen Sichtweise der westlichen Medizin werden ernährungsbedingte Ursachen nicht groß berücksichtigt. Man gibt halt etwas gegen die Symptome und wartet ab, bis der Mensch von selbst heilt.

Ja, war nett, mit dir zu plaudern und mal zu sehen, wie du die Lage einschätzt.

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Spielwiesen  01.03.2022, 10:24
@Petekramer

Kleine Korrektur: 'weil sie zu bequem waren, über den Tellerrand zu denken, was man da gerade mit ihnen macht.'

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Ja

Das ist immer eine Sache der Gewohnheit. Wer sich dauerhaft ausgewogen und gesund ernährt dem werden weder Maggi Suppen noch Tk Pizza schmecken. Wer hingegen nur aus Tüten und Dosen kocht, wird sich schwer mit frischem Essen tun.

Ja

Ja, ich finde schon.

Ich hatte zB über Nacht mit Fleisch essen aufgehört und war innerhalb weniger Tage vegan* geworden. Gefehlt hat mir dabei nichts. Sicher war die Ethik der größte Ansporn, aber auch das Herumexperimentieren mit vielen neuen Gerichten und v.a. so einfachen, schnellen Gerichten, die ich früher so nie gemacht hatte (viel Asiatisches im Wok, Nudeln mit gegrilltem Gemüse, Tofu, etc.), und das hat richtig Spaß gemacht. Ich glaub, am wichtigsten ist es, dass man Spaß an der Zubereitung hat und nicht starr irgendwelche Rezepte probieren "muss". - Ich ging nicht mehr nur in de Supermarkt, sondern auf Märkten, in Asia Läden, knüpfte dort neue Kontakte, hatte Spaß beim Probieren, erhielt tolle Tipps aus aller Welt, und das fand (und finde) ich voll bereichernd und spannend.

Nach wenigen Tagen ging mir Fleisch überhaupt nicht mehr ab und ich hatte mich nach einigen Wochen voll auf vegan umgestellt (nur Käse war noch schwierig, aber auch das ging mit den richtigen Ersatzprodukten).

Daher denke ich, dass es auch bei gesunder Ernährung so funktionieren kann. Ich dachte früher immer, Veganer essen nur Müsli und so ;) , und erst als ich selber lecker (und oft sehr, sehr deftig) aß, bemerkte, dass dem nicht so sein muss. Ähnlich ist es sicher auch bei gesunder Ernährung.

Wobei sich ja erst mal die Frage stellt, was unter "gesund" verstanden wird. Laut neueren Studien liegt es wohl in den Genen, was einem gut tut, und es gibt wohl kein allgemeingültiges Rezept.

(* bzgl. vegan: Nur als Beispiel, wie leicht mir die Umgewöhnung fiel. Ich will es hier nicht als gesündestes Essen darstellen, mir ist klar, dass es dabei auch zu Mangelerscheinungen kommen kann und nicht jeder es dauerhaft verträgt. Ich wollte hier nur meine Erfahrung preisgeben.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anderes

Man kann sich endlos fetzen, was wirklich "gesunde Ernährung" ist. Daher ist die Frage so nicht zu beanworten.

Aber natürlich kann man sich durch vertieftes Bücherstudium aneignen, worauf es wirklich ankommt. Und das dann beachten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – TU München
Anderes

Antrainieren ist nicht das richtige Wort dafür.

Ernährung umstellen

Disziplin

sich mit der Ernährung befassen

Gewohnheit.

Und ja, das geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung