kann man islamisch Heiraten ohne Standesamt?
Hallo, mein Freund (er lebt nicht in Deutschland) und ich wollen/müssen hier islamisch heiraten und anschließend ziehe ich zu ihm. Dort gilt nur die islamische Heirat. Mir wurde gesagt, dass man hier nur islamisch heiraten kann, wenn man vorher standesamtlich geheiratet hat. Das geht bei uns aber nicht da er kein Ehefähigkeitszeugnis bekommt weil es sowas in seinem Land nicht gibt. Kennt jemand eine Moschee oder einen Imam der einen islamisch verheiratet? Für uns ist das Papier was wir dann bekommen wichtig, um es einen Imam in seinem Land zu zeigen, um die entsprechenden Papiere für mich zu bekommen.
16 Antworten
"Islamisch heiraten" kann man in muslimischen Kreisen in den unterschiedlichsten Moscheen, je nach Konfession - sunnitisch - schiitisch usw.
Da dein Freund nicht hier lebt wäre es jedoch am einfachsten ihr würdet in seinem Heimatland "heiraten". Anders herum müsste er ja nach Deutschland kommen und erst "seiner Konfession entsprechend" Kontakt mit einer Moschee aufnehmen. Adressen findet man jedenfalls in Telefonbüchern oder im Netz.
Viel wichtiger scheint mir allerdings zu sein, dass du weißt "was du tust" mit einer solchen Heirat und, dass du in seinem Heimatland später nicht mehr die Rechte wie in Deutschland genießt. Und natürlich, die islamische Heirat hat keine Rechtsverbindlichkeit für Deutschland. Du giltst in Deutschland damit weiterhin als ledig und hast keine gesetzlichen Ansprüche gegenüber deinem späteren Ehemann.
Bis 2009 konnte man in DE nur nach der standesamtlichen Trauung islamisch heiraten, damit die staatliche Ehe nicht von Moscheegemeinden unterlaufen würde. Das ist auf Druck der Rotgrünen damals leider abgeschafft worden. Du kannst also beim Imam islamisch heiraten. Aber: Nach deutschem Recht bist du unverheiratet. Du gibst dich dann ganz in die Hände des Scharia-Eherechts, und das benachteiligt die Frau in krasser Weise.
Informiere dich über die möglichen Folgen in den Erlebnisberichten anderer Frauen: https://www.1001geschichte.de
JEDE Religion benachteiligt die Frau und der Islam am schlimmsten.
Islamische Heirat, d.h. Nikah ist ein rein privater und kein Rechtsakt, der in den westlichen Staaten per se keine Rechtswirksamkeit entfaltet. Die Nikah heiligt die physische Union von muslimischen Partnern. Wer also in einer halal Beziehung leben möchte, muss die Nikah vollziehen.
Damit sind die Partner rechtlich dem Konkubinat gleichgestellt. Will man einfach seine Liebe halal ausleben, ist das the way to go.
Will man sich allerdings dem staatlich-rechtlich normierten Konstrukt der Zivilehe unterstellen, kommt man am Zivilstandesamt nicht vorbei.
Einige Staaten, wie etwa die Schweiz, lassen religiöse Zeremonien vor einer Zivileheschliessung nicht zu. Auch in Deutschland gibt es zum Teil Schwierigkeiten, einen Imam zu finden, der Paare nikahfiziert, soweit dies nicht in offiziellem Rahmen geschieht.
Das Problem lösen Online Nikah Dienstleister wie MyNikahNow, die in Länder wie den USA oder UK operieren, wo der Staat sich nicht in die privaten Angelegenheiten der Menschen einmischt.
Das geht bei uns aber nicht da er kein Ehefähigkeitszeugnis bekommt weil es sowas in seinem Land nicht gibt.
...und für den Fall gibt es einen Antrag auf Befreiung des Ehefähigkeitszeugnisses.
Einen solchen Antrag könnt ihr euch auch ganz bestimmt bei eurem zuständigen Standesamt besorgen.
Islamisch heiraten könnt ihr immer. Nur hat das keine rechtliche Gültigkeit. Der Personenstand bleibt ledig.
Sicher kannst du das. Problem ist nur, dass ihr in Deutschland als nicht verheiratet angesehen werdet.
Was redest du da das es die frau benachteiligt? Bist du muslimin? Ich glaube nicht, also sollte man nicht reden wenn man keine ahnung von einem thema/religion hat!