Südtirol war bis 1919 ein Teil von Tirol, also österreichisch und zu 100 % deutschsprachig. Die Siegermächte gaben dann Südtirol gegen den Protest der Südtiroler an Italien. Die italienischen Faschisten begannen eine brutale Italianisierungspolitik: alle Orte, Flüsse, Berge usw. wurden mit italienischen Namen belegt (Bozen > Bolzano, Brixen > Bressanone usw.). Deutsch war in Schulen, Gerichten usw. verboten. Man versetzte italienische Post- und Bahnbeamte gezielt nach Südtirol. Hitler opferte die Südtiroler Mussolini, weil ihm Italien im Weltkrieg wichtiger war als die Südtiroler. Man zwang alle Südtiroler, die deutsch/österreichisch bleiben wollten, nach Deutschland auszuwandern.
Nach 1945 kamen viele zurück. Die Südtiroler kämpften weiterhin um ihre Identität und ihre Sprache, die immer noch diskriminiert wurde. Aktivisten sprengten aus Protest Strommasten in die Luft. Dann endlich gestand Rom Südtirol die Autonomie zu. Seither sind die deutschsprachigen Südtiroler mit ihren etwa 65 % die führende Kraft in ST. ST kann eigene Steuern erheben und verwalten, Deutsch ist überall die Sprache Nr. 1 auch auf Ortstafeln, in den Medien, Schulen usw. In entlegenen Tälern findet man kaum einen Italienischsprechenden. Alle Beamtenstellen usw. müssen zu 65 % mit Deutschsprachigen besetzt werden, auch in Krankenhäusern ist das so. Die Lage hat sich dadurch befriedet.
Mit Deutsch kommst du überall durch; allein in Bozen gibt es seit der Italianisierungspolitik eine italienische Mehrheit, aber die meisten Italiener sprechen Deutsch. Die Sprecherzahl ist tatsächlich fast gleich geblieben; die Südtiroler Identität ist eben stark und lebendig. Sie erleben, dass ihre Region die erfolgreichste in ganz Italien ist. Man will nicht "Italien" werden. Alle 10 Jahre gibt jeder Bewohner an, ob er deutsch-, italienisch- oder ladinischsprachig ist. Entsprechend werden die Posten besetzt.