Kann man im kaufmännischen Berufen und technischen einen Meisterbrief machen, oder gilt der Meisterbrief nur für Handwerkliche Berufe?

3 Antworten

Wenn du eine kaufmännische Lehre abgeschlossen hast, dann hast du nach einem Studium den Fachwirt als Abschluss der kaufmännischen Lehre. Hast du einen Handwerkerberuf erfolgreich erlernt, dann bekommst du den Meisterbrief, der auch gerne als Gesellenbrief bezeichnet wird. Wenn du einen Meister haben möchtest, jedoch nur eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hast, dann musst du eine Umschulung zum Handwerker vornehmen und darin deine Handwerksausbildung machen. Erst wenn du die abgeschlossen hast, kannst du auch einen Meisterbrief bekommen.

Kaufmann ist Kaufmann. Da gibt es keinen Meisterbrief

Die nächste Stufe wäre dann ein Fachwirt

Im Handwerk gibt es Meisterbriefe, im Kaufmännischen den Fachwirt.

serdet27 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:10

Kann man sich dann mit dem Abschlusszeugnis des Fachwirten auch den meisterbrief aushändigen lassen?lg.

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serdet27 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:15
@Kannichwasfrage

Ich dachte nur, weil er ja sagte, das bei kaufmännischen Berufen der Fachwirt dem Meister gleichgestellt sein soll.

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DerHans  04.06.2020, 12:15
@serdet27

Dann hast du doch ein Zeugnis als Fachwirt. Was willst du denn dann mit dem Meisterbrief?

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serdet27 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:19
@DerHans

Ich möchte später selbstständig werden.

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Realisti  04.06.2020, 12:19
@serdet27

Nein. Das sind 2 verschiedene Lehrgänge und Prüfungen.

Kaufleute sind Kaufleute und Handwerker sind Handwerker. Die Handwerker werden vor der jeweiligen Handwerkskammer geprüft von Handwerkern ihres Berufsstandes. Die Kaufleute werden von Kaufleuten gegprüft vor der IHK, der Handeslkammer.

Das macht auch Sinn, weil es sich dabei nicht sehr viele Überschneidungen gibt. Ein Kaufmann lernt kein Handwerk und umgekehrt. Ich möchte nicht von einem Fachwirt meine Heizung repariert bekommen und nicht Handel treiben mit meinem Schuster.

Ein Fachwirt versteht sich auf Handel und Buchführung oder Steuern. Ein Meister ist ein Könner seines Handwerks. Er kann in seinem Bereich die Buchführung und Kalkulation vom restlichen Handel versteht er nichts. Genauso wie ein Fachwirt zwar Ahnung von seiner Handelsware hat, aber diese nicht selber herstellen könnte.

Selbständig machen können sich beide. Aber ein Kaufmann sollte sich immer einen Praktiker dazuholen und ein Handwerker sollte nie ohne den Rat eines Kaufmanns arbeiten. Denn so läuft es eindeutig runder im Geschäft.

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DerHans  04.06.2020, 12:21
@serdet27

Mit deinem Kaufmannsgehilfenbrief, kannst du dich jederzeit selbständig machen.

Allerdings nicht in einem meisterpflichtigen Handwerksberuf. Dann müsstest du einen Meister einstellen. Dann geht das selbstverständlich auch.

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serdet27 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:23
@DerHans

Sie sind sehr schlau. Können Sie mir aufzeigen, wie ich trotzdem den Meisterbrief absolvieren darf?? Evtl. Umschulung oder gar ein Wechsel in einen Handwerksberuf?

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DerHans  04.06.2020, 12:24
@serdet27

Einen "Meisterbrief" gibt es tatsächlich NUR im Handwerk. Industriemeister sind meist auf ihren Betrieb beschränkt

Die Handwerksordnung stammt noch aus dem Mittelalter in Deutschland war ganz klar darauf ausgelegt, Konkurrenz fern zu halten.

Man braucht drei Jahre Lehrzeit, und früher 7 Jahre als Geselle, um sich überhaupt für den Meisterbrief BEWERBEN zu können.

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DerHans  04.06.2020, 12:26
@serdet27

s.o. An welches Handwerk denkst du denn? Es ist ja ein Unterschied ob du Schuster oder Maurer sein möchtest.

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Kannichwasfrage  04.06.2020, 12:31
@serdet27

Es gibt auch die Möglichkeit einen fachfremden Meister zu machen, dazu kannst du einfach mal Googlen

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serdet27 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:39
@DerHans

Man kann als Anlagenmecahniker den Meister machen oder als Maler und Lackierer zum Beispiel. Ich habe da an den Maurer gedacht als ich deine Frage gelesen habe.

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Realisti  04.06.2020, 12:47
@DerHans

Nun, der Meisterbrief ist nicht nur da, um Wettbewerb fern zu halten. Die strengen Regeln kommen auch den Kunden zugute. Wenn "Meister" draufsteht, dann hat der Handwerker ein gewisses Level an Ahnung in seinem Beruf und die Leistungen sind somit auch vergleichbarer. Ein Meister darf ausbilden und man darf ihm ein gewisses Maß an Vertrauen schenken, dass er nach Recht und Ordnung den Auftrag abwickelt.

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DerHans  04.06.2020, 12:50
@Realisti

Dann lies meine Antwort richtig. Die "Zünfteordnung", die früher über den Meisterbrief zu bestimmen hatte, war ganz klar darauf ausgelegt, Konkurrenz fern zu halten.

Ein Außenstehender hatte fast GAR KEINE Möglichkeit, in einem Handwerk zum Meister zu werden, wenn er nicht die Witwe des vorherigen "Platzhirschen" heiraten konnte.

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Realisti  04.06.2020, 12:52
@DerHans

Stimmt alles. Nur aus dem Zusammenhang gerissen, klang es so, als wäre das noch immer so.

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serdet27 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:56
@Realisti

Kannst du mir wenigstens sagen, wie ich vom Wirtschaftsberufener trotzdem den Meisterbrief bekomme? Umschulung oder neue Ausbildung im Handwerksbereich oder technischen?

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