Kann es sein, dass ich zu doof zum Reiten bin?

6 Antworten

Dein Unterricht klingt nicht nach Kompetenz und erst recht nicht nach Spaß. Angst vor einer Reitlehrerin ist das Letzte, was man haben sollte. Diese Tatsache würde reichen, dass ich mein Kind dort nicht mehr reiten lassen würde, wenn auch persönliche Gespräche nichts daran ändern würden. Versuche den Elternteil mit zu Dir "ins Boot" zu holen, den Du am ehesten überzeugen kannst und lass ihn oder sie Dir helfen.

Aber mal was ganz anderes: es ist richtig, dass man sich immer bemühen sollte, so gut es geht zu reiten. Dass man an sich arbeitet, Unterricht nimmt und voran kommen will.

Aaaaaber - hör auf Dich zu vergleichen. Fang an, wieder Freude an diesem wunderbaren Hobby zu haben! Glückwunsch zum RA9! Ist doch wurscht, wenn andere besser sind. Ich werde auch nie an Isabel Werth rankommen, auch wenn ich dreimal die Woche Unterricht nehme. Sind andere besser, kann man sie als Vorbild nehmen, von ihnen lernen, auch vom Zusehen und sich ansonsten darauf besinnen, worauf es auch beim Reiten ankommt: auf die Liebe zu den Pferden! 

Stress ab und nimm nicht alles so tragisch. Brüllt die Reitlehrerin mal wieder rum, stell sie Dir nackig vor und schon musst Du innerlich grinsen und entspannst praktischerweise, was sich positiv aufs Pferd übertragen wird. 

PowerfulFlower 
Fragesteller
 03.09.2017, 21:07

Danke. Den Tipp mit dem nackt vorstellen werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. :)

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Also so wie du das schilderst, scheint die Gesamtsituation irgendwie so gar nicht zu passen.
Bei einem Reitlehrer reiten zu lernen, der einem direkt anbrüllt wenn man etwas falsch macht, macht überhaupt keinen Sinn. Reitlehrer sind dafür da, einem auf seine Fehler hinzuweisen, sein Wissen zu vermitteln und dem Schüler helfen, das gesagte richtig umzusetzen. Eine gewisse strenge finde ich persönlich immer hilfreich, aber seine Reitschüler dermaßen einzuschüchtern, dass sie vor lauter Panik und mit Tränen in den Augen die reitstunde starten, geht einfach gar nicht.
Sowas hat dann auch nichts mit dem (angeblich) fehlendem Talent deinerseits zutun.

Versuche wirklich, mit deinen Eltern über einen stallwechsel zu reden. Du musst bei deinem Hobby auch Spaß haben, und wenn man für einen anständigen Stall mit qualifizierten Reitlehrern ein paar Minuten länger fahren muss, dann muss man das in Kauf nehmen. So, wie es jetzt ist, ist es rausgeschmissenes Geld für nichts und wieder nichts.

PowerfulFlower 
Fragesteller
 03.09.2017, 21:09

Habe gerade mit meinen Eltern geredet. Zitat: "Also entweder stellst du dich jetzt nicht so an und reitest da weiter oder wir lassen es komplett. Ständig hast du irgendwelche Probleme beim Reiten!"

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Ladykeks04  03.09.2017, 21:22

Okay, es ist echt schade dass deine Eltern dich dabei nicht so richtig unterstützen...
Ich würde versuchen, deine Eltern mit passenden Argumenten zu überzeugen. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass deine Eltern es einfach so hinnehmen, wenn du total unglücklich bist. Ich meine, es sind deine Eltern, die dich lieben und die immer das beste für ihr Kind wollen.
Sie müssen einfach einsehen, dass du auf diese Weise und in diesem Stall weder anständig reiten lernst, noch glücklich wirst.
Das kann dauern, vor allem wenn die Eltern Nichtreiter sind und in ihrem Unwissen denken, man könnte in jedem x-beliebigen Stall und auf jeden Pferd reiten lernen. Aber du musst ihnen irgendwie beibringen, dass diese "ständigen Probleme" weniger werden, wenn du Unterricht von einem Reitlehrer bekommst, der deine Fähigkeiten fördert anstatt doch anzuschreien.

Schlag Ihnen doch mal vor, in einem anderen Stall Probe zureiten, dass du einfach 3/4 mal dort Unterricht nimmst und dich mal mit dem Reitlehrer und deinen Eltern zusammen berätst. Vielleicht überzeugt sie es ja.

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PowerfulFlower 
Fragesteller
 03.09.2017, 21:47
@Ladykeks04

Mein Vater meint, dass er das gar nicht einsieht, wenn es bei uns im Dorf einen Hof gibt. Und es mag jetzt hart klingen, aber wenn ich aufgrund des Reitens weinend auf meinem Bett liege, ist es ihm egal. Und meine Mutter kann es nicht so richtig nachvollziehen. Sie meint immer, dass das schon klappt. Meine Eltern lieben mich, keine Frage, aber in der Beziehung bekomme ich wenig bis gar kein Verständnis. 

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Urlewas  04.09.2017, 12:21
@PowerfulFlower

Na ja, dass deine Eltern da " hart " sind, kann ich scjon auch nachvollziehen. Dass Kinder weinen, wenn sie mit demboden der Tatsachen konfrontiert werden, ist normal. Und die Mütter, die stets wie Helikopter über ihren überbehüteten Kindern kreisen, um sofort jedes Wegwehchen aus dem Weg zu räumen, tun in Wahrheit ihren Kindern damit nichts gutes.

Man muss auch lernen, dass der Boden der Tatsachen meist nicht mit Rosenblüten bedeckt ist, und damit muss ein Kind umzugehen lernen.

Das Leben ist nun mal kein Ponyhof - und geritten wird trotzdem!😉

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Ladykeks04  03.09.2017, 21:59

Sind deine Eltern dabei denn wirklich kein bisschen kompromissbereit? Vielleicht kannst du sie davon überzeugen, die Stunden in einem anderen Stall zu bezahlen, und du schaust selber, wie du dahin und wieder nach Hause kommst?
So war das bei mir früher auch. Ich wollte woanders reiten. Der Stall war weiter weg als mein alter und ich durfte jede Woche mit dem Fahrrad dahin fahren oder hoffen, dass grade ein Bus vorbeikommt.
Ich weiß ja nicht, wie gut deine Verbindungen sind, bzw. wie gut erreichbar ein anderer Stall wäre, aber das wäre doch ein möglicher Kompromiss?
Sonst gehen mir langsam die Ideen aus...

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Ladykeks04  04.09.2017, 13:39

Nun ja, ein strenger Reitlehrer der einem nicht alles durchgehen lässt (um es mal so auszudrücken) ist ja auch vollkommen in Ordnung. Genau so wie auch mal die "ar***loch Pferde" reiten zu müssen.

Ebenso wenig müssen diese helicopter Eltern ihre Kinder 24/7 bewachen, aber ich finde, dass es schon noch Spaß machen soll, wenn man reiten geht, und das ist hier ja ganz und gar nicht der Fall. Das ist schon nicht mehr der Boden der Tatsachen, sondern eher die Hölle auf Erden.

Klar, das Leben ist kein Ponyhof, aber das kann einem auch mit einem Reitlehrer gezeigt werden, der einen nicht anschreit, sodass man die Stunde mit Tränen in den Augen beendet.

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Das hört sich aber alles wirklich sehr frustriert an. Ganz ehrlich? Sprich Klartext mit deinen Eltern und mach ihnen klar dass du in dem Schulstall wo du momentan bist absolut unglücklich bist. Angst vor der RL ist doch keine Voraussetzung für eine entspannte Reitstunde. Wenn du schon angespannt aufs Pferd gehst überträgt sich das ja auch und da kann ja gar nichts klappen! Wenn du weiterhin dort bleibst ist es ja wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit bis du absolut keine Lust mehr hast und vielleicht das Reiten sogar ganz an den Nagel hängst. Und das Ganze dann nur wegen einer anscheinend unfähigen RL.

Du selbst brauchst dir überhaupt keine Vorwürfe zu machen. Klar gibt es vll. mehr und weniger talentierte Reiter, aber das Zeug ein guter Freizeitreiter zu werden hat im Endeffekt jeder der motiviert ist und was lernen möchte. Dazu braucht es aber einen fähigen RL, der auch individuell auf seine Schüler eingehen kann und nicht nur sein 0815- Standardprogramm durchzieht.

Also - bitte sprich mit deinen Eltern darüber. Such dir vll. vorher schon mal ein paar alternative Reitschulen raus und frage ob du dort nicht einfach mal eine Probestunde machen darfst. Danach sieht du ja schon mal ob du ein besseres Gefühl hast als im alten Stall. Vielleicht gibt es auch mobile RL die zu deiner jetzigen RB kommen würden (Wenn der Besitzer damit auch einverstanden ist natürlich)? 

Viel Glück! 

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Noch etwas zur Reitstunde: Die RL meinte, dass man für eine halbe Parade kurz am Zügel ziehen muss. Ich weiß aber eigentlich, dass man das Pferd sozusagen an die Zügel herantreibt und vorne mit den Zügel "abfängt". Ein Zusammenspiel aller Hilfen also. Seitdem sie gesagt hat, dass man einfach nur am Zügel ziehen muss, bin ich auch nicht mehr der Meinung, dass ich dort so richtig reiten lerne...
"

Du schreibst es selber...eine Reitlehrerin, die nichtmal eine Parade erklären kann, disqualifiziert sich doch selber.

Dazu kommt, dass niemand vernünftig lernt, wenn er den Kopf nicht frei hat zum Lernen. Wenn du ständig Angst oder Unwohlsein im Kopf hast, wird da nix rein gehen. Bin auch recht barsch vom Ton her (ich habe mit 19 angefangen Unterricht zu geben...auch da schon bei Erwachsenen, wenn ich da nicht selbstbewusst und überzeugt aufgetreten wäre, hätten die mich nicht für voll genommen), aber meine Reitschüler unterhalten sich gerne mit mir, zu gerne, manchmal ;) und trauen sich auch, nachzufragen, wenn was nicht klar ist. Daher denke ich, dass sie mich schon zu nehmen wissen. Ein herrischer Ton während des Unterrichts ist ok...aber außerhalb braucht man nicht den Volla.... raushängen lassen.  Keine Ahnung, wie du das lösen kannst, wenn es keine Möglichkeit zum Reitlehrerwechsel gibt. Kannste nicht nen mobilen Reitlehrer an den Stall bestellen, wo du die RB hast? Selbst wenn der n paar € teurer ist wegen Anfahrt usw...dann mach lieber manchmal ne Stunde weniger, wenn du nen guten hast, und das auch menschlich harmoniert, haste da tausend mal mehr von.

PowerfulFlower 
Fragesteller
 03.09.2017, 21:11

Ich reite auf meiner RB eher wenig, weil ich weder Sattel noch Trense hab die passen und wenn dann nur mit halfter und strick und ohne Sattel mal ein paar Minuten ausreiten gehe. Gibt da auch weder Platz noch Halle, sondern nur eine zum Reiten eher ungeeignete Koppel. Außerdem würden meine Eltern das niemals mitmachen. Trotzdem danke.

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Das ist natürlich eine sehr bedauerliche Situation. 

- höre auf, deine  Eltern mit dem Problem zu behelligen. Ihr Unverständnis macht dich nur traurig . Meine Eltern hätten mir gar keinen Reituntericht bezahlt; wenn dine das tun, sollte ihnen und dir das wirklich auch nicht noch Verdus bereitenniemand ist zu dumm zum reiten 

- nimm das Geschimpfe der Reitlehrerin nicht persönlich. Sie ist eben so...

- mach dir keinen Kopf, dass du den .Schulpferden schaden würdest. Die sind in der Regel robust, und allein deine Wenigkeit ändert nicht viel ihren Befindlichkeiten.

- hör auf, dich in Selbstmitleid zu baden und lass das Vergleichen mit anderen. Herzlichen Glückwunsch zum Reitabzeichen 9! 💐

- niemand ist zu dumm zum reiten. Vielleicht erwartest du zu viel von dir. Sei genügsam und reite eben so gut, wie es die Umstände erlauben. 

- mach aus der Situation das beste, was du mavhen kannst: freu dich über die Gelegenheit, ausser reiten 2 Eigenschaften zu üben, die du bei den Pferden und auch fürs ganze Leben gut brauchen kannst:

       GEDULD   und    RESILENZ

Wenn es gar micht geht, must du eben ein paar Jahre pausieren. Aber nicht, weil du zu dumm zum reiten wärst oder die Situation absolut inmöglivh, sondern weil du Zeit zum reifen brauchst, um mit den .Widrigkeiten des Lebens zurecht zu kommen.

Alles gute Dir! 😊