Kann es Gerechtigkeit und Gleichheit gleichzeitig geben?
8 Antworten
Aus meiner Sicht bedingt Gerechtigkeit eine Gleichbehandlung und damit "Gleichheit". Allerdings ist dies deshalb begrenzt, weil eine "gleiche" Behandlung (z.B. die Forderung: "Jeder trage einen 50kg-Sack Zement zum Bau des Gemeindehauses") bei von Natur aus "ungleichen" Menschen zu ungleicher Beanspruchung führt: Während der trainierte Zwei-Meter Mann das "mal nebenbei" macht, ist eine solche Belastung für die (eventuell auch noch kranke) 1,50 m-Frau nicht leistbar. Deshalb sollten Belastungen gerechterweise "ungleich" verteilt werden.
Daher führt eine "gerechte" Rechtsprechung tatsächlich zu als "ungleich" wahrgenommener Lebensrealität, eben weil die Menschen verschieden sind. Trotzdem: Definiert man Gleichheit als "gleiche Behandlung" (durch vor allem den Staat) nur von "Gleichem", ist diese in einem "gerechten" System erreichbar. Natürlich fühlen sich auf diese Weise dennoch viele ungleich behandelt (und im Regelfall benachteiligt).
Nein, entweder haben alle die Gleichen Rechte (Gleichheit vor dem Gesetz) oder werden mit ungleichem Recht gleich gemacht. Denn Menschen sind verschieden, und würde man Gerechtigkeit zulassen, gibt es mehr Ungleichheit!
Mir wäre Gerechtigkeit wichtiger, ganz einfach weil mit Gleichheit nichts geschafft ist. Unter Gerechtigkeit gibt Anreize besser werden unter Gleichheit nicht. Zu dem ist Gleichheit nicht wiklich erstreben, denn das was Gleichheitsfanatiker eigentlich bezwecken wollen, sind tatsächlich sehr Noble Ziele, wie Armut und Verendlung zu beenden. Allerdings gleicht die Lösung eher einer Umverteilung, meist ein Neiddrang, oder trotzdem wäre da doch nichts und nichts an neuen Gütern da. Doch in Gerechtigkeit, kann doch sowohl bessergestellte heraufsteigen und als auch dem "schlechten" helfen. Ja und auch in Gerechtigkeit, kann, und sollten diese Ziele gelösbar sein; Statt nur bestehen Resourcen unwillig wegzutragen, würde solidarisch 'ein neues Haus getragen'.
Diese Meinung kann ich sehr nachvollziehen. Aber was ist mit "ein neues Haus getragen" gemeint?
Damit ist gemeint, das bei einer Umverteilung nur bereits daseiende Güter von nur jemand anderem Verbraucht werden. Wobei bei einer gerechten gleichrechtigen Gesellschaft man auch die Möglichkeit versteht ein neues Gut, vielleicht extra für ihn, herzustellen, das er dann konsumiert/nutzt.
Nein, darum sind die Gesetze und die Rechtsprechung NIE gerecht. Vor dem Gesetz sind alle gleich, aber in Wirklichkeit nicht.
Jep. Denn man kann mit den teueren Anwälten sich Recht quasi erkaufen. Somit sind nicht alle gleich.
Es gibt weder das eine noch das andere, nur ein Streben danach.
Naja, meine Frage war eher ob das eine das andere ausschließt.
Das stimmt. Vielleicht hätte ich meine Frage etwas konkretisieren sollen, denn es war eher auf die Gesellschaft und soziale Gerechtigkeit bezogen.
Nein, kann es nicht.
Wenn du Gleichheit willst, dann mache jeden zu einem Erwachsenen. Alle Menschen sind gleich. Ob diese Menschen jung sind oder nicht, müsste dann egal sein oder?
Gäbe es wirklich Gleichheit, dann würde das System nicht funktionieren. Ein System, in dem es Stellungen gibt, bringt Ordnung.
Meine Frage war auf die soziale Gerechtigkeit bezogen, das hätte ich vielleicht erwähnen sollen. Die unterschiedlichen Meinungen sind sehr interessant.
Also ist es deiner Meinung nach eher ein entweder oder?
Interessante Meinung. Sind die Anstrebungen eine soziale Gerechtigkeit zu schaffen dann überhaupt noch für jeden gerecht?
Und was wäre deiner Meinung nach wichtiger. Die Gerechtigkeit oder die Gleichheit?