fünf Vorschläge für Prinzipien der Gerechtigkeit?

6 Antworten

Keins davon kann ich akzeptieren, keine würde unserem Grundgesetz entsprechen.

Da steht: alles Menschen sind gleich VOR DEM GESETZ.

Gleichbehandlung heisst aber nicht: Gleichverteilung von Gütern, das wäre Anarcho Kommunismus. Rang und Abstammung sind vergangene Zeiten, muss man nicht ernsthaft drüber nachdenken.

Im GG steht aber auch das Recht auf Eigentum, das wird oft übersehen weil da auch steht "Eigentum verpflichtet" .. aber es gehört eben auch dazu, dass man Güter durch Arbeit, durch Fleiss, durch besondere Fähigkeiten (oder auch Glück) erwerben kann. Also so wie es da unter dem Vorschlag "nach Verdienst" steht, würde ich es auch nicht für richtig finden.

Am ehesten noch jedem das Gleiche - aber nur als Basis und unter Beachtung des Gleichheitsgrundsatzes.

Besser ist:

Erster Grundsatz

Jedermann hat gleiches Recht auf das umfangreichste Gesamtsystem gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich ist.

Zweiter Grundsatz

Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen folgendermaßen beschaffen sein:

(a) sie müssen unter der Einschränkung des gerechten Spargrundsatzes den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen, und

(b) sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offenstehen."

(Rawls 1971, 336-337)

"Spargrundsatz" bedeutet hier vereinfacht gesagt Generationengerechtigkeit...

Ps.: Hierbei geht es darum wie ein Politisches System Gerecht gestaltet sein soll für bestimmte andere Fragen braucht es natürlich individuelle Lösungen - also kommt bitte nicht damit, wie Spenderorgane verteilt werden sollten...

Ich finde keines der vorgeschlagenen System gut oder erstrebenswert.

Richtig ist, dass vor dem Gesetz alle gleich sein sollten. Das bedeutet nicht, dass irgendjemand ihnen gleich viele Güter gibt oder der Lohn gleich ist oder so was.

Jeder muss nach seiner Facon glücklich werden und sich das je nach Umstände auch selbst erarbeiten. Ich bin für möglichst viel Freiheit und wenig Regulierung.

Ich finde "jedem gemäß seinen Bedürfnissen" am Besten und gleichzeitig denke ich, es ist das, was am schwierigsten umzusetzen ist, weil Bedürfnisse meistens auch mit subjektiven Bewertungen verbunden sind.

Das Prinzip ist Teil des Sozialstaats, der im Rechtsstaat dem Prinzip "jedem das Gleiche" zu folgen hat.

Rang, Verdienste und Werke halte ich für nachrangig.

Vorschläge für Prinzipien der Gerechtigkeit??

A Theory of Justice: Revised Edition (wordpress.com)

Ganz so einfach ist das ja nicht - ein Thema über das sich schon viele den Kopf zerbrochen haben...

Unholdi  14.12.2022, 14:37

Wie wäre es mit - kein Schüler bekommt die besondere Aufmerksamkeit des Lehrers, aber der Lehrer bekommt die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Schüler.

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