Ist zu beweglich sein ungesund?
Also ich mag es halt Zuhause zu turnen und heute in der Schule hat mir halt mein Lehrer gesagt, das so beweglich sein ungesund ist. Und ich frag mich halt ob das jetzt wirklich so ist bei mir. Bild von mir:
Das war Dezember 2023. Ich bin mittlerweile noch einbisschen beweglicher, aber nicht sehr sehr viel. Falls das noch was bringt, ich kann den Spagat ganz, aber nicht in der Kombination mit dem was auf dem Bild zu sehen ist.
Kennt sich da jemand damit aus?
Falls das was aus macht, ich bin 14 Jahre alt.
7 Antworten
Jain, Flexibilität für sich genommen, ist nichts Schlechtes und beugt diversen Problemen durch Verkürzungen vor.
Aber eine sehr hohe Flexibilität wird dann zu einem Problem, wenn nicht gleichzeitig ausgleichende Muskulatur aufgebaut und vermehrt auf saubere Körper-, Bein-, und Fußachsen geachtet wird.
Deine Gelenke erhalten durch Bandstrukturen und Muskulatur ihre Stabilität. Werden die Strukturen gedehnt und verlieren sie an Zugfestigkeit, werden sie zu stark gedehnt können sie die Gelenke nicht mehr richtig halten -> Instabilität
Instabile Gelenke neigen zur Überstreckung und Achsenverlust, wodurch die Bandstrukturen zusätzlich gestresst werden. Ungünstige Achsen und Überstreckungen haben meist eine ungleichmäßige Belastung verschiedener Gelenke zur Folge -> verschiedenste Probleme, Schmerzen, frühzeitiger Verschleiß.
Mit dem richtigen Training kann man dem entgegenwirken.
Heißt aber eben auch, je nach Flexibilitätsgrad und Beständigkeit dieser Flexibilität, dass unter Umständen ein Leben lang Stabilisationstraining nötig ist. (Berufstänzer*innen oder -Turner*innen)
Reiner Muskelaufbau ohne ausgleichende Dehnung kann zu ganz ähnlichen Problemen führen: verkürzte Muskeln, ungünstiger oder zu hoher Druck auf die Gelenke -> mannigfaltige Folgen, Schmerz, frühzeitiger Verschleiß
Kontorsionistin hier. Nein, eine hohe Beweglichkeit schadet dem Körper und den Muskeln nicht. Ich bin habe selbst durch jahrelanges Dehnen eine ungewöhnlich hohe Flexibilität bekommen, was meine Muskeln nicht geschädigt hat. Natürlich wäre es empfehlenswert, wenn du neben dem Dehnen auch Krafttraining machst, denn dann ist alles ausgeglichen, die Kraft deiner Muskeln sowie deren Dehnbarkeit. Das ist aber kein Muss!
Übrigens: Kennst du Menschen wie Anna McNulty oder Sofie Dossi? Sie sind berühmte Schlangenmenschen, die dafür bekannt sind, extrem beweglich zu sein. Schau einfach auf deren YouTube nach, ich bin mir sicher, dass dir ihr Kontent gefallen wird und dir helfen wird, noch gedehnter zu werden. Musst du nicht, ist nur eine Empfehlung :)
Falls du noch mehr Fragen zu dem Thema hast, schreib mir einfach!
LG Amanda
Ja, ich kenne die beiden und ich hab auch schon Tutorials von Anna McNulty angeschaut. Danke :)
Nein, generell ist es nicht ungesund, beweglich zu sein. Im Gegenteil, Flexibilität und regelmäßige Dehnübungen können gut für den Körper sein. Es könnte sein, dass dein Lehrer etwas anderes gemeint hat oder es Missverständnisse gibt. Wenn du keine Schmerzen oder Probleme hast, spricht nichts gegen deine Beweglichkeit.
Der menschliche Körper ist für solche Bewegungen nicht ausgelegt. Zwar kann man seine Beweglichkeit stark erhöhen, aber solche abnormen Bewegungen beinhalten dann immer ein Verletzungsrisiko.
Franz Beckenbauer war definitiv sportlicher als Du und er ist mit 78 verstorben.
Was kann beim Spagat passieren?
Ruckartige Bewegungen überdehnen Muskelfasern.
Verletzung zweiten Grades; stärkere Muskelzerrung oder angerissene Muskelfasern (Grundeinheit der Muskulatur): Zusätzlich zu den Schmerzen kommt es zu Hämatomen aufgrund stark gezerrter oder eingerissener Muskelfasern.
Bei der Übung auf dem Bild oder bei der sogenannten "Brücke" musst du definitiv auch mit Problemen der Wirbelsäule rechnen.
Fazit: dein Lehrer hat Recht.
Okay, das beantwortet zwar nicht was ich wissen wollte, aber danke.