Ist mein Hündin extrem eifersüchtig?
Ich und meine Frau haben jetzt schon über 2 Jahre einen kleinen Jack Russel-Border Collie Mix. Sie ist eine wirklich liebe Hündin und kommt auch mit allen Hunden richtig gut aus.Nur sie läuft mir überall hinterher,ob ich kurz in die Küche gehe oder auf WC. Und kommt auch auf der Couch immer ganz nah an mich ran will immer gekrault werden und guckt mir immer tief in die Augen. Das ist alles schön und gut,aber wenn mir jemand zu nahe kommt,sogar meine Frau will sie immer dazwischen springen oder wenn mir meine Frau einen Kuss gibt,rennt sie sofort zum Spielzeug und will es mir bringen um dann mit mir zuspielen. Auch wenn wir bei meinen Schwiegereltern sind,die auch 3 Hunde haben spielt sie auch schön mit diesen,aber wenn mir einer von den Hunden auch nur zu nahe kommt und ich einen nur Mal berühre,will sie alle wegschieben. Ist das schon extrem eifersüchtig oder ist das Verlustangst?Und ist das sehr schlecht dass man noch was dagegen tun sollte?
3 Antworten
Eifersucht in dem Sinne wie wir Menschen das kennen hat er Hund nicht.
Es gibt mehrere Möglichkeiten: Entweder er kontrolliert Dich weil er der Meinung ist dass Du alleine nicht klarkommst. Oder er betrachtet Dich als seine "Ressource" und verteidigt diese vor anderen Menschen und Hunden.
Oder er ist einfach unsicher und sucht deshalb die Nähe.
Als erste Massnahme solltest Du mit dem Hund üben dass er dir nicht überall hinterherlaufen soll. Also im Haus mal auf seinem Platz bleibt während Du in die Küche gehst und Dir einen Kaffee holst. Wenn Du auf dem Sofa bist und Deine Frau kommt - schick den Hund freundlich aber konsequent runter.
Übe das "Kommando" Platz und bleib. Also dass er auf Ansage auf seinen Platz geht und dort auch sitzenbleibt bis Du ihm wieder erlaubst aufzustehen. Wichtig ist hier dass Du nie vergisst das Kommando wieder aufzulösen.
Wenn er sich dazwischen drängelt wenn Du Dich mit einem anderen Menschen oder Hund beschäftigst - schieb ihn weg.
Aber hier musst Du unterscheiden und verstehen dass ein Hund oft sehr nervös wird wenn Menschen sich z.B umarmen oder sich eben nahe kommen. Das gilt auch für andere Hunde. Unter Hunden könnte so enger Körperkontakt bedeuten dass es gleich eine Keilerei gibt. Dein Hund versucht das zu verhindern indem er sich entweder dazwischen drängt oder eben mit einem Spielzeug versucht abzulenken. Es kommt darauf an wie der Hund reagiert. Wenn er sich eher "Sorgen" macht solltest Du ihn dafür nicht schimpfen sondern ihn einladen herzukommen und ihn beruhigen und ihm zeigen dass alles in Ordnung ist.
Man müsste das sehen um beurteilen zu können aus welcher Motivation heraus der Hund das macht.
Sie ist definitiv eifersüchtig. Vieles davon kenn ich von meiner Hündin. Da ist es nicht ganz so extrem. Aber grade was unterwegs und fremde Hunde treffen angeht. Da verhält sie sich auch so. Ich schieb sie dann auch gerne mal weg oder weise sie zurecht. Einfach weil sie teilweise sogar anfängt zu knurren und ich dieses Verhalten nicht unterstützen will.
Trotzdem muss man es ja erstmal unterbinden. Was ist denn dein Vorschlag dazu? Ich nehme gerne Vorschläge an, wie es anders geht.
da ich weder dich, noch deinen Hund, noch den Umgang mit ihm kenne. die Situationen aus der Ferne nicht beurteilen kann was die Motivation deines Hundes diesbezüglich ist, rate ich gar nichts. Distanztraining, andere Hunde durch positives belegen wie z. B Lekkerlies, da gibt es einige Möglichkeiten.
Bei Hunden gibt es keine Eifersucht, das nennt sich Ressourcenverhalten und sollte keinesfalls (wie hier fachlich inkorrekt von Charania beschrieben) sanktioniert werden!
Für mich hört sich das eher nach Unsicherheit an.
Was das dazwischengehen bei Dir und Deiner Frau angeht, so ist so viel Nähe unter den meisten Hunden verpöhnt und deshalb versucht sie Euch zu trennen, auf eine sehr freundliche Art und Weise im übrigen.
Was man da machen sollte:
Einerseits an der Unsicherheit arbeiten, denn diese wird die Hauptursache darstellen…
…und andererseits ihr zeigen, dass Deine Frau dazu gehört.
Langsame Annäherung zu Deiner Frau und wenn sie noch nicht reagiert sofort loben, am besten mit etwas was sie gerne mag. Hier scheint es Deine Aufmerksamkeit zu sein.
Die Annäherungen zu Deiner Frau dann schrittweise steigern und den Hund im Auge behalten und jeder Schritt der Richtung Deiner Frau geht und der Hund dabei ruhig bleibt wird sofort mit Deiner Aufmerksamkeit belohnt. Das Tempo bestimmt der Hund.
So lernt sie langsam aber behutsam, dass diese Annäherung für Euch ok ist und für sie keine Gefahr darstellt.
Du stellst für Deine Hündin eine Art Lebensversicherung dar und diese muss man natürlich „schützen“.
Tun solltest Du schon etwas dagegen, denn das bedeutet für den Hund auch Stress.
Was die anderen Hunde angeht, so würde ich sie da an die Leine nehmen, sie auf die eine Seite und einer der anderen Hunde auf die andere, sobald sie sieht das sich der andere Hund nähert bzw. Du diesen streichelst, bekommt sie nen Lecker und nen dickes fettes Lob, so lernt sie schrittweise mit jeder weiteren Übung, das die Annäherung der anderen Hunde für sie etwas positives bedeutet und ebenso wie Deine Frau keine Gefahr darstellt.
Aber auch an dem Trennungsstress würde ich arbeiten, d.h. immer noch an der Ursache arbeiten, nämlich der Unsicherheit.
Sie sollte lernen, das ihr Platz ihre Ruhezonen darstellt und wenn Du mal kurz rausgehst, es nicht direkt bedeutet, das sie Dir hinterherrennen muss, denn auch das ist für den Hund stressig, da sie Dich stetig und immer versucht im Auge zu behalten um bloß nicht den Anschluss zu verlieren.
Ergo ihren Platz zur Entspannungszone werden lassen.
Erst mit der aktiven Entspannung und dann mit der passiven und einem „bleiben“ Signal.
Was auch gut hilft ist ein Pause-Signal. Dieses kündigt dem Hund zuverlässig an, das nun keine Interaktion stattfindet zwischen Euch.
Dafür einfach in den Raum stellen, Hund wird dann vermutlich direkt in Deiner Nähe sein wollen, Pause sagen oder ein anderes Wort aussuchen (sollte dann aber immer das gleiche sein) kurz wegdrehen und das ganze z.B. mit einem „Halloo“ wieder auflösen. Hier bitte mit Vorsicht vorgehen, ich kenne Deinen Hund nicht und sehe somit auch nicht ab wann er anfängt zu frusten, denn Frust sollte dabei nicht entstehen.
Also ganz klein anfangen und wenn sie den ersten Schritt gut verträgt, in kleinen Schritten die Dauer des wegdrehens verlängern. Am Anfang am besten so kurz, das sie gar nicht erst die Chance hat, um Dich rumzulaufen.
Ergo alles in allem eine tolle Bindung, welche aber andererseits für den Hund auch Stress bedeutet, denn es wäre für Deine Hündin sicherlich wesentlich entspannter wenn sie nicht immer und überall um Deine Gunst buhlen muss, denn momentan sieht sie das so.
knurren wird niemals unterbunden. Auch durch Zurechtweisungen lernt ein Hund sicherlich nicht die Akzeptanz anderer Hunde in deiner Nähe.