Ist Kreationismus eine Wissenschaft?

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Nein 91%
Ja 9%
Tiffanylegtlos  01.02.2023, 19:17

Was denkst du?

Un1kQ 
Fragesteller
 01.02.2023, 19:21

Nein, es ist keine Wissenschaft, da immer mit der unbelegten Prämisse: "Schöpfung (durch Gott)" gearbeitet wird.

Tiffanylegtlos  01.02.2023, 19:22

Hast du dir damit nicht selbst deine Frage beantwortet?

Un1kQ 
Fragesteller
 01.02.2023, 19:23

Und was ist mit den anderen?

Tiffanylegtlos  01.02.2023, 19:24

Jeder kann es ja für sich beurteilen, aber du hast ja Sicht darauf doch fest, oder?

Un1kQ 
Fragesteller
 01.02.2023, 19:26

Ich habe die Frage gestellt um Antworten lesen zu können, die meinen zu belegen, das Kreationismus eine Wissenschaft ist.

Tiffanylegtlos  01.02.2023, 19:26

Dann geht es dir also darum, nicht für dich eine Antwort zu finden, sondern die Meinungen der Anderen zum Thema zu lesen.

Un1kQ 
Fragesteller
 01.02.2023, 19:27

Sowie, dass sich durch diese Frage, auch andere ihre Meinung bilden können.

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein

Kreationismus genügt in keinster Weise den Ansprüchen an eine Wissenschaft. Im Kreationismus geht es nicht um ergebnissoffenes Forschen, sondern um die Fabrikation von vermeintlichen Belegen für eine vorgefasste Meinung.

Der tatsächliche Stand der Wissenschaft wird dabei selektiv ignoriert und verfälscht wiedergegeben. Kreationisten testen und verbessern auch keine Hypothesen, sondern beharren auf ihren Behauptungen, auch wenn sie seit Jahrzehnten ausführlich widerlegt wurden.

Auch gibt es keinen kreationistischen Artikel, der einer unabhängigen Prüfung im Rahmen eines Peer-Review-Verfahrens standgehalten hätte und ein einer seriösen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde. Kreationisten veröffentlichen ausschließlich abseits der wissenschaftlichen Gemeinschaft, z.B. in ihren eigenen Zeitschriften, deren Redaktion ausschließlich aus Kreationisten besteht und keine kritische Begutachtung zulässt.

Nein

Hallo,

aus meiner Sicht ist etwas eine Wissenschaft, wenn etwas Fakten-fundiertes veröffentlicht wird, was gewisse seriöse Anhaltspunkte hat, sprich Beweise. Kreationismus ist nur eine Fantasiewissenschaft, auf den ersten Blick eine Erklärung, auf den zweiten Blick jedoch naturwissenschaftlich eindeutig widerlegbar. Es ist für mich eher eine Anti-Wissenschaft.

LG

Nein

Der Kreationismus ist keine wissenschaftliche Theorie und kann somit auch keine Alternative zur Evolutionstheorie sein.

Eine wesentliche Eigenschaft, die eine Theorie im wissenschaftlichen Sinn zwingend erfüllen muss, ist ihre Falsifizierbarkeit. Das bedeutet, eine Theorie muss so formuliert sein, dass es zumindest theoretisch möglich sein muss diese Theorie zu widerlegen. Klingt erst mal paradox, schließlich will man ja nach Beweisen suchen, die für eine aufgestellte Hypothese sprechen. Aber erst dadurch, dass eine Theorie falsifizierbar ist, kann sie überhaupt erst mit den objektiven Methoden der Wissenschaft untersucht werden. Die theistische Frage, also die Frage nach der Existenz Gottes, ist beispielsweise nicht falsifizierbar. Es gibt keine objektive Möglichkeit, um testen zu können, ob es Gott gibt oder nicht (und falls es ihn gibt, ob es ein einzelner oder ob es mehrere Götter sind). Ob Gott existiert oder nicht ist daher eine Frage, die man nur mit seinem persönlichen Glauben beantworten kann. Auch das Konzept des Kreationismus ist nicht falsifizierbar. Der Kreationismus kann sich folglich nicht auf eine wissenschaftliche Grundlage stützen und ist somit auch keine Wissenschaft.

Die einzige Legitimation, auf die Kreationisten sich stützen, ist die Ablehnung der Evolutionstheorie. Der Kreationismus begründet sich also ausschließlich auf folgende dogmatische "Argumentation": Die Evolutionstheorie wäre falsch (eine Behauptung, mehr nicht), also müsste der Kreationismus richtig sein. Eine wissenschaftliche Begründung dafür gibt es nicht - und kann es aus o. g. Grund auch gar nicht geben.

Immer wieder versuchen Kreationisten den Schein der Wissenschaftlichkeit zu wahren und führen "Argumente" an, die angeblich die Evolutionstheorie widerlegen sollen. All diese "Argumente" halten einer wissenschaftlichen Überprüfung jedoch nicht stand und sind selbst längst widerlegt. Es gibt verschiedene Variationen, aber im Wesentlichen stützen Kreationisten sich immer auf zwei Haupt"argumente": das Zufälligkeitsargument und das Uhrmacherargument. Beide sind haltlos.

Das Zufälligkeitsargument besagt, dass es so unwahrscheinlich ist, dass Leben oder ein lebensfreundliches (habitables) Universum einfach durch Zufall entstanden sein kann, dass das Leben unmöglich durch Zufall entstanden sein könne, folglich müsse ein Schöpfer das Leben erschaffen haben. Oft wird das ganze noch durch inhaltsleere Vergleiche ausgeschmückt, z. B. "so unwahrscheinlich wie ein Schimpanse, der vor einer Schreibmaschine sitzt, zufällig auf die Tasten klimpert und dabei ein Shakespeare-Gedicht abschreibt" oder "so wahrscheinlich wie ein Wirbelsturm, der über einen Schrottplatz fegt und aus den Teilen einen Jumbojet zusammen baut". Der erste Fehler in der Argumentationskette der Kreationisten besteht darin, Unwahrscheinlichkeit mit Unmöglichkeit gleichzusetzen. Tatsächlich ist etwas, nur weil es unwahrscheinlich ist, jedoch nicht gleich unmöglich. Ein Alltagsbeispiel: statistisch gesehen ist es extrem unwahrscheinlich, dass ich bei der nächsten Lottoziehung den Hauptpreis gewinne. Sehr wahrscheinlich werde ich sogar niemals in meinem Leben den Jackpot knacken, es ist aber trotzdem nicht unmöglich, denn der Jackpot wird ja sogar mehr oder weniger regelmäßig geknackt. Der zweite Fehler in der Argumentationskette liegt darin, dass die Annahme eines Schöpfers das Grundproblem, die Unwahrscheinlichkeit, gar nicht löst. Denn wenn es unwahrscheinlich ist, dass Leben durch Zufall entsteht, muss es logischerweise mindestens ebenso unwahrscheinlich sein, dass ein Schöpfer existiert, der zufällig genau weiß, wie ein lebensfreundliches Universum aussehen muss oder wie Leben beschaffen sein muss. Die Annahme eines Schöpfers beseitigt die Unwahrscheinlichkeit also nicht, sondern tauscht nur eine Unwahrscheinlichkeit gegen eine andere aus. Es gibt aber wissenschaftliche Erklärungen, die das Unwahrscheinlichkeitsproblem tatsächlich lösen. Eine davon ist das anthropische Prinzip. Es besagt, dass das Universum nur deshalb beobachtbar ist, weil es habitabel ist. Wäre es nicht habitabel, dann gäbe es ganz einfach niemanden, der das Universum beobachten könnte. Es ist also ganz egal, wie wahrscheinlich es ist, dass das Universum zufälligerweise habitabel ist. Wäre es nicht habitabel (was zugegebenermaßen wahrscheinlicher ist), dann wäre niemand hier, der sich darüber den Kopf zerbrechen könnte. Eine andere Erklärung ist die Multiversum-Hypothese. Sie besagt, dass unser Universum nur eines von unendlich vielen ist. Die meisten davon sind freilich nicht lebensfreundlich. Bei einer unendlich hohen Anzahl an Universen wird aber immer auch eine kleine Anzahl an lebensfreundlichen Universen dabei sein. Das ist ein bisschen so als würde ich in den Lottoladen gehen und anstelle eines einzelnen Loses die ganze Lostrommel kaufen. Die meisten Lose sind Nieten, aber da ich ja alle Lose gekauft habe, ist mir der Hauptgewinn dennoch gewiss.

Das Uhrmacherargument besagt, das Leben sei zu komplex als dass es durch Zufall entstanden sein könne. So wie bei einer Uhr, die von einem Uhrmacher gemacht wurde, nur funktioniert, wenn jedes Zahnrad an seinem Platz ist, könnten Lebewesen nur existieren, wenn jedes Teil von Anfang an an seinem Platz wäre. Zwischenformen, wie es die Evolutionstheorie durch schrittweise Entwicklung besagt, würden nicht funktionieren. Wie die Uhr vom Uhrmacher müssten deshalb auch die Lebewesen von einem Schöpfer gemacht worden sein. Als Lieblingsbeispiel führen die Kreationisten gern das komplexe Linsenauge des Menschen an Auch dieses Argument ist jedoch haltlos. Zwischenformen gibt es nämlich sehr wohl und die Zwischenformen waren und sind überlebensfähig. Es gibt zahlreiche fossile Zwischenformen wie Archaeopteryx, Tiktaalik, Ichthyostega, Morganucodon uvm., die das belegen. Es gibt auch rezente (heute lebende) so genannte Brückenorganismen, z. B. die Kloakentiere. Und ausgerechnet das Lieblingsbeispiel der Kreationisten, die Evolution des Auges, ist durch viele verschiedene Zwischenstadien belegt. Wir finden beispielsweise bei den Weichtieren eine vollständige morphologische Entwicklungsreige angefangen bei "primitiven" Augengruben und Augenbechern über recht einfache "Lochkameraaugen" wie etwa beim Nautilus bis hin zu komplexen Linsenaugen bei Kraken.

Viele Beobachtungen in der Natur passen außerdem nicht zum Konzept des Kreationismus. Da ist z. B. die Tatsache, dass die Baupläne der Lebewesen nicht überall sinnvoll, sondern sogar voller Fehler sind. Fehler, die ein intelligenter Schöpfer schlicht niemals gemacht hätte. Beispiele dafür sind die inverse Netzhaut der Wirbeltiere, der absurd umständliche Verlauf des rückläufigen Kehlkopfnervs, die Anfälligkeit unserer Wirbelsäule für Bandscheibenvorfälle, die Neigung des Wurmfortsatzes zu Endzündungen uvm. Eine plausible Erklärung für diese Fehler kann uns nur die Evolutionstheorie geben.

Ebenso widersprechen sämtliche Beobachtungen der Natur auch einer wortwörtlichen Auslegung der biblischen Schöpfungsgeschichte, von der bibeltreue Fundamentalisten wie die Evangelikalen in den USA bis heute überzeugt sind. So, wie es in der Bibel steht, kann es einfach nicht gewesen sein. Weder ist die Erde wenige tausend Jahre alt, noch sind die Arten in unveränderlicher Weise erschaffen worden. Es gibt eindeutige Beweise wie die Datierung von Gesteinsproben mittels radioaktiver Isotope, die belegen, dass die Erde mehrere Milliarden Jahre alt ist. Es gibt Fossilien und akribisch über Jahrzehnte geführte Messreihen, die die Veränderlichkeit der Arten belegen. Auch die Verbreitung der Arten auf der Erde (Biogeographie) deckt sich nicht mit dem Bild, das wir erwarten müssten, wenn die Bibel recht hätte. Es gibt einfach nichts, was den Kreationismus stützen könnte.

Eine plausible, wissenschaftlich fundierte und zigfach durch unterschiedlichste Belege gestützte Erklärung zur Entstehung der Arten kann uns nur die Evolutionstheorie geben. Eine wissenschaftlich haltbare Alternative zu ihr gibt es schlicht nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Ja

Weil viele Kreationisten oft die Sichtweise der Naturwissenschaft im Allgemeinen und bestimmte wissenschaftliche Theorien im Besonderen ablehnen. Dagegen halten sie die Irrtumslosigkeit und wörtliche Interpretation der Bibel für die einzig wahre Lehre und Wissenschaft. Dazu siehe auch: Kol 2,8: "Nehmt euch vor denen in Acht, die euch mit einer leeren, trügerischen Philosophie einfangen wollen, mit Anschauungen rein menschlichen Ursprungs (Naturwissenschaft), bei denen sich alles um die Prinzipien dreht, die in dieser Welt herrschen, und nicht um Christus"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Gott los, gottseidank.
Un1kQ 
Fragesteller
 01.02.2023, 20:02

Was deutet denn darauf hin, dass die Bibel, oder die christlich-religiösen Lehren rein göttlichen Ursprungs sind?

1
joerosac  01.02.2023, 20:06
@Un1kQ

Eben das, nichts, dort steht ja auch oft: "Wir wissen, daß..." auch wenn sie von nichts eine Ahnung haben.😇 "Gott" kannste abhaken...✔️

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Nein

Natürlich nicht, Kreationismus ist Fantasy.

1) Weder für die Existenz des Osterhasen, noch für Götter gibt es wissenschaftliche Hinweise.

2) Und alle Fakten sprechen gegen Schöpfungsmythologien, wie man sie in der Bibel und im Koran findet.