Ist eine Ausbildung bekommen mit Abitur besser als bekommen mit Realabschluss?
Also wenn ich für eine Ausbildung angenommen werde und der empfohlene Abschluss Abitur war, ich aber mit einem erweitertem Realabschluss trotzdem angenommen wurde, ist das dann schlechter als wenn man mit Abitur angenommen wird? Wo sind die Unterschiede? Gibt es irgendwelche in der Ausbildung oder wenn man dann wirklich arbeitet?
6 Antworten
Nicht unbedingt.
Wer einen Azubi sucht um ihn anschließend auch im eigenen Betrieb weiter zu beschäftigen, weiß ja Dass Abiturienten das nur machen, weil sie eben (noch) keinen Studienplatz bekommen haben. Da investieren sie ungern.
Erzähl das den Banken die nur Azubi mit Abi wollen oder den Versicherungen wo der Fachinformatiker das Abi haben muss.
Die Leute machen in den Fällen das Abi um genau diese Ausbildung zu bekommen und nicht um nacher zu studieren.
Deine Ausführungen passen bei einigen Ausbildungsberufen, aber es ist nicht allgemeingültig.
Bei ner angehenden Friseuse mit Abi wäre ich wohl auch skeptisch ob die nicht doch studieren gehen will, aber auch da kann es sein das sie das garnicht vorhat. Ein Abi bedeutet eben nicht zwangsweise Studium.
Ist schon lange nicht mehr der Fall. Und letztendlich haben die Unternehmen auch darauf reagiert und bieten da zunehmend "kombinierte" Ausbildungen an, wo z.B. direkt die erste Weiterbildungsstufe wie der Fachwirt in einem Rutsch mitgemacht werden kann. Oder wo direkt duale Studiengänge angeboten werden.
Geht das auch etwas weniger wirr?
Grundsätzlich sollte der Theorie nach der Realschulabschluss für jede Ausbildung reichen. In der Praxis gibt es AG oder sogar ganze Ausbildungen wo du es mit Abi deutlich leichter hast die Stelle zu bekommen. Klassische Beispiele sind Fachinformatiker und Bankkaufmann.
Da kommt es enorm auf den AG an. Viele bevorzugen Abiturienten und einige Stellen nur Abiturienten ein.
Schau doch mal bei Anzeigen von Unternehmen in deiner Nähe wie es bei dir aussieht.
Wenn du die Stelle hast, hast du die Stelle. Da gibt es später keine großen Unterschiede. Von dir wird das gleich erwartet wie von einem Abiturienten.
Möglicherweise hast du Probleme in der Berufsschule oder in der betrieblichen Unterweisung. Du hast eben zwei Jahre weniger Schule hinter dir.
Für Abiturienten und FHR-Inhaber werden an den Berufsschulen meist extra Klassen gebildet, weil diese Schüler in der Regel den Berufsabschluss schon nach zwei Jahren machen und auch allgemein so eingeschätzt werden, dass sie schneller lernen können, halt auf Gymnasial-Level.
Leute mit MSA machen meist eine dreijährige Ausbildung. Das bedeutet aber nicht von vornherein, dass sie am Ende auch schlechter abschneiden.
Wer sich schon gute Noten in der Berufsschule erarbeitet, hat meist in beiden Gruppen die Möglichkeit, die Ausbildung ein 1/2 Jahr früher zu beenden. Das bedeutet dann oft 1/2 Jahr früher Cash in der Tasche und ein gutes Ansehen im Betrieb!
Wenn du mit Realschulabschluss die Ausbildungsstelle bekommst, dann hast du die Ausbildungsstelle ;). Ist halt nur so, dass es immer schwieriger wird, genau diesen Schritt zu erreichen, wo inzwischen über 50% der Schüler eines Jahrgangs (Fach-)Abitur machen...
In der Ausbildung an sich kann es, je nach Beruf, durchaus sein, dass es ein kleiner Vorteil ist, wenn man Abitur gemacht hat, so im theoretischen Bereich bzw. in der Berufsschule. Abitur bedeutet halt, dass man doch etwas mehr gelernt hat und dabei nicht zuletzt auch das Lernen an sich bzw. eine etwas andere, tiefere Herangehensweise an Themen. Auch ist man halt gute zwei, drei Jahre älter als jemand, der mit 16 die Ausbildung anfängt - in diesem Alter durchaus ein relevanter Unterschied, was die Reife betrifft.
Dennoch, der wichtigste Grund für Abitur ist und bleibt die Chance auf die Ausbildungsstelle an sich. Eben weil die Konkurrenz nicht schläft.
Fachinformatiker ist zufälligerweiße genau der Beruf wo ich hin will.