Ist die Fernuni Hagen gut?

5 Antworten

Also ich konnte die Fernuni anhand des Studiums meiner Frau beobachten. Und ich muss sagen: Wer in der Lage ist in selbstorganisation zu studieren, für den ist diese Form der Studiums wirklich toll.

Ich war z.T. echt neidisch. Ich selbst musste immer in nicht klimatisierten, feuchten (es tropfte zum Teil von der Decke) und vermüllten Räumlichkeiten meiner Uni spatzieren und mich mit ebenso genervten Uni-Mitarbeitern herumschlagen. Mit schlechten und nicht vollständigen oder veralteten Scripten arbeiten.

Die FernUni stellt immer alles bereit. Bequem von zu Hause. Wer an den Live-Veranstaltungen am PC nicht teilnehmen kann, kann sich diese als Aufzeichnungen nochmal anschauen. Was besonders vor Klausuren wirklich toll ist.

Ich finds klasse. Werde dort sicherlich noch ein Studium anschließen (Nebenberuflich).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – WiWi studiert, Kaufm. gelernt.

Empfehlenswert ist die Fernuni in Hagen, da sie staatlich ist und das Studium wenig kostet. Man kann sich seine Zeit einteilen, neben beruflicher Tätigkeit gut machbar. Da es (fast) keine Präsenzveranstaltungen gibt und niemand deinen Studienfortschritt überprüft, musst du sehr diszipliniert sein und dich gut selbst organisieren und motivieren können. Die Anforderungen sind hoch und mit "normalen" Unis mindestens vergleichbar.

Die Fernuni Hagen ist eine richtige Uni. Ich habe den Studiengang Mathe angefangen und muss sagen, der ist sehr anspruchsvoll. Bisher habe ich die beiden Module Einführung in die imperative Programmierung und Grundlagen der Mathematik angefangen. Ich habe gehört, dass Mathe generell sehr schwer sein soll, auch bei einer Normalen Tagesuni.

 

Ich wollte es anfangs nicht glauben, was mir alle erzählten, aber selbst diejenigen, die in Mathe in der Schule wirklich gut waren, hatten beim Mathestudium Probleme.

Die Fernuni Hagen ist sicher eine gute Adresse. Du musst dir aber im Klaren sein, dass Fernstudium jede Menge Selbstorganisation und Selbstdisziplin erfordert. Viele unterschätzen den Aufwand des Fernstudiums und beenden das Studium vorzeitig und ohne Abschluss. Ich habe dazu zwar keine aktuellen Zahlen, aber im Jahr 2010 schätzte die FU Hagen ihre Abbrecherquote auf 70%, was eine ziemliche Hausnummer ist.

Wenn du einen bestimmten Studiengang im Auge hast, dann kannst du aber auch mal an normalen Präsenzunis schauen, ob diese nicht auch Fernstudiengänge bzw. berufsbegleitende Studiengänge anbieten. Das ist gerade an größeren Einrichtungen gar nicht mal so unüblich.

Marcel89GE  14.09.2016, 10:26

Das liegt aber auch an der Zielgruppe für diese (Fern-)Uni. Würden an anderen Universitäten ebenfalls so viele Arbeitnehmer studieren (die quasi nebenbei studieren) würden dort ähnlich viele das Handtuch werfen.

Außerdem nimmt Hagen auch viele Quereinsteiger auf, d.h. Leute die über Berufserfahrung studieren. Diesen tüchtigen Menschen fehlt es aber oft an den nötigen Basics (Kein Abitur) besonders in Mathe.

Außerdem studieren dort oft auch Menschen, die aufgrund verschiedenster Handycaps auf eine Fernuni angewiesen sind. Aber nicht jeder dieser Menschen schafft nur auf Grund der Bereitstellung auch das nicht weniger leichte Studium.

0
Fool09  14.09.2016, 23:28
@Marcel89GE

Das ist auf jeden Fall richtig. Der finanzielle Verlust im Falle eines Abbruchs ist in Hagen eben auch sehr gering, dort zahlt man pro Semester weniger als bei den Privaten pro Monat. Da probiert man sowas eher mal aus. Man kann aber natürlich an dieser Quote erkennen, dass man dort nichts geschenkt bekommt.

0

Ich habe da zwar nicht studiert, aber die Lehrinhalte dürften mit anderen Studiengängen mehr oder weniger übereinstimmen, aber das ist auch nicht das Problem einer Fernuni.

Das Problem ist, dass diese wenig Ansehen besitzen und man als Absolvent in der Regel direkt aussortiert wird bei einer Bewerbung (kommt aufs Unternehmen an).

MenschMitPlan  14.09.2016, 00:31

Wieso besitzt die Fernuni in Hagen wenig Ansehen? Das kann ich nicht bestätigen.

0
troppixi  14.09.2016, 17:09
@MenschMitPlan

Weil sie von vielen Arbeitgebern nicht vollkommen ernstgenommen wird. Warum? Zum einen, weil es kein klassisches Studium ist. Es ist anders und daher erstmal schlecht, frei nach dem Motto "ich hab das so gemacht, warum machst du es anders?". Diese Charaktereigenschaft hat der Mensch und ist auch der Grund, warum sich das Jurastudium nicht verändert. Außerdem steht eine Fernuni einer klassischen Uni in vielem nach. Das individuelle bzw. die Kommunikation fällt weg, studentische Initiativen dürfte es auch nicht geben. Ein Auslandssemester oder ein Job am Lehrstuhl ist nicht möglich. Diese Liste könnte ich noch endlos fortführen...

Außerdem gibt es in der Regel Gründe, warum jemand an einer Fernuni studiert. Z.B. ein schlechter NC wodurch klassische Unis wegfallen oder dass man nicht umziehen will, bzw. in seinem Alltag unflexibel ist. Alles Eigenschaften, die bei einem Arbeitgeber ungern gesehen werden.

Dennoch muss man sich die Frage stellen, was man mit seinem Abschluss machen will. Kann man sich damit in einem kleinen Betrieb profilieren? Bestimmt. Wird man damit in einem Top-Unternehmen eingestellt? Tendenziell nicht.

0
Fool09  14.09.2016, 23:19
@troppixi

Das stimmt ja alles nicht. Auslandssemester sind mit einem Studium in Hagen genauso möglich, ebenso wie Jobs am Lehrstuhl, die ja auch die meisten Studenten an Präsenzunis nicht ausüben. Und wer in Hagen z.B. Wirtschaft, Mathe oder Informatik studiert, tut das sicherlich auch nicht, weil er aufgrund eines NC sonst nirgendwo unterkommt. Bez. Kommunikation - ja, die ist natürlich an Präsenzunis ausgeprägter (wobei es auch in Hagen genügend Initiativen gibt, an denen man sich beteiligen kann, wenn man will). Dafür offenbart man mit dem Fernstudium eben ein gutes Maß an Eigeninitiative. Und wer in Hagen studiert, kann sich die berühmtem Social Skills aufgrund der Flexibilität des Studiums auch problemlos anderweitig holen. Hagen hat deshalb auch in der Wirtschaft einen guten Ruf. Die meisten Arbeitgeber wissen schon, dass man dort nichts geschenkt bekommt. 

1
troppixi  14.09.2016, 23:42
@Fool09

Dann erklär das mal Goldman Sachs wenn du dich da als Analyst bewirbst.

Wenn man tatsächlich ins Ausland gehen kann, ist das nicht schlecht. Der Rest ist aber nicht zu vergleichen. Arbeit am Lehrstuhl nur per Mail ist nicht so der Hit und studentische Initiativen, das geht nicht ohne Präsenz, zum mindest nicht wenn es gute sind. Bei uns gibt es studentische Unternehmensberatungen, Controller, Börsenmakler, etc. Das geht nunmal nicht ohne Präsenz.

Außerdem hast du mich glaube ich missverstanden. Es ist klar, dass so ein Abschluss was wert ist und man einen besseren Job bekommt. Ich rede aber von Top-Unternehmen. Da hat man schon schlechte Karten wenn man in Siegen und nicht in Mannheim studiert hat. Aber klar, theoretisch ist alles möglich. Geht mir nur darum womit man bessere Chancen hat und die hat man mit einem Abschluss aus Mannheim eher als mit einem aus Hagen.

0
Fool09  15.09.2016, 00:20
@troppixi

Wieviele Leute bewerben sich denn bei Goldman Sachs als Analyst? Für die meisten ist das gar nicht erstrebenswert. Ich persönlich würde die Stelle nicht mal geschenkt haben wollen, weil ich sie furchtbar finde. Deshalb brauche ich auch keinen Wisch mit Mannheim drauf (wobei es immer auf das Gesamtpaket ankommt, der Name der Uni ist bei weitem nicht alles). Und wer redet von Jobs per Mail? Die werden in Hagen genauso vor Ort ausgeführt wie sonst auch.

0
troppixi  15.09.2016, 00:40
@Fool09

Dann ist es aber Schwachsinn von einer Fernuni zu reden wenn man jeden Tag vor Ort ist um am Lehrstuhl zu arbeiten (wie es bei uns der Fall ist).

Es zwingt dich ja auch keiner den anzunehmen. Ich würde keinen Job ablehnen, mit einem deutlich sechsstelligen Einstiegsgehalt und dem Wissen nach relativ kurzer Zeit siebenstellig zu werden. Bei Goldman werden übrigens jedes Jahr 9.700 Stellen vergeben (weltweit) bei 313.000 Bewerbungen.

0
Fool09  15.09.2016, 01:07
@troppixi

Fernuni bezieht sich auf das studieren. Wenn du bei der Uni arbeiten willst, musst du logischerweise (im Regelfall) vor Ort sein. Und auch an Präsenzunis arbeiten die meisten Studenten nicht am Lehrstuhl. 

Und jetzt mal ehrlich... ein deutlich sechsstelliges Einstiegsgehalt? Wenn du nicht gerade "Good Will Hunting" bist, gibt es das auch bei Goldman Sachs nicht ohne besonderen Grund.

0
troppixi  15.09.2016, 08:36
@Fool09

Naja, deutlich war vielleicht ein wenig wage formuliert. Als Einstiegsgehalt kann man mit bis zu 150.000€ + Boni rechnen. Im Schnitt verdient ein Investment Banker bei Goldman, darunter zähl ich die Analysten die Associates und die Senior VPs, 1.500.000$

0